Der Bub auf der Verpackung von der Kinder Schokolade ist weg. Der Grund? Sein Lächeln. Dies ergab eine Marktforschungsstudie.
Wird da nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet? Denn wenn es nur sein Lächeln war, hätten ein, zwei Handgriffe gereicht und Kevin würde auch zukünftig noch von der Verpackung grüssen.
Das Logo ein wenig verschieben und schon ist das lästige Lächeln weg. Ohne neues Model, ohne grosses Tamtam.
Natürlich gibt es in dieser Kategorie auch weitere Möglichkeiten. Der hier vorgeschlagene, rebellische Riss verschafft der Verpackung eine haptische Qualität und eliminiert im gleichen Zug auch die weissen Beisserchen des Musterknaben.
In Sachen Unkenntlich-Machen geht nichts über die gute, alte Groucho-Marx-Verkleidung. Buschige Augenbrauen, Brille, grosse Nase und Schnauz – keine Spur mehr vom Strahle-Kevin und seinen angsteinflössend empor gezogenen Mundwinkeln.
Das Lachen stört? Einfach weg damit!
Wenn euch der konvexe Mund nicht passt, dann nehmt doch einfach den konkaven Mund. Beklagen darf sich dann aber gar niemand.
Kennst du deine Zielgruppe, kennst du dein Produkt. Wieso also nicht all jene Schülerinnen und Schüler abholen, die auf dem Bolzplatz der Primarschule Sünnelihof in Hinter-Lützelau nach einem reingestocherten (Abseits-)Tor in der Zehn-Uhr-Pause meinen, Paul Pogba zu sein?
Und wer jetzt sagt, dass der Dab gar nicht mehr in ist, hat zwar vermutlich recht, aber die Werbeindustrie hinkt den Trends traditionell ja immer zwei Jahre nach.
In einer Zeit, in der gefühlt wöchentlich neue Prequels, Sequels, Spin-Offs, Fuck-Offs oder Spin-Upsidedowns von Superhelden aus irgendwelchen Universen veröffentlicht werden, kann man sich auch genau da dran bedienen. Der Vorschlag der Batman-Bösewichts Bane würde sich hier beispielsweise eignen, das Lachen effizient zu verbergen.
Wer kann Anime-Figuren schon böse sein? Richtig, niemand. Da könnte man sogar ein Lächeln unterbringen. Allerdings nur ein verschämtes, das dezent abgedeckt wird.
Was macht die Zielgruppe überhaupt aus? Was interessiert sie? Et voilà, Volltreffer.