Der Klang einer Türklingel alleine ist schon nervig (es sei denn, es wird sehnlichst ein Zalando-Päckli mit vielen fancy Schnäpplis drin erwartet). Doch das reicht nicht für die Bezeichnung Geräusch aus der Vorhölle.
Das Klingeln eines vergessenen Gasts bei gleichzeitigem Unvermögen zur Beherbergung, ist das Klingeln, das du nicht mal deinem ärgsten Feind wünschst.
Strassenlärm. An sich schon nahe dran, am puren Hass. Aber auch da könnten sich (theoretisch) noch mildernde Stimmen kundtun.
Autolärm, der nicht von deinem Uber stammt, das du so dringend benötigen würdest, ist gleichzusetzen mit dem Gebell der Höllenhunde.
Es gibt Menschen, man glaubt es kaum, die ziehen es vor, jegliche Push-Nachrichten vom Nachrichtendienst ihrer Wahl akustisch von einem Vibrationsgeräusch untermalen zu lassen. Dieses Geräusch nervt bereits, wenn man es unbeteiligt vernimmt. Aber noch nicht genug.
Das konstante Vibrieren des Handys während einem Gespräch ist so, wie man des Teufels Hecheln während dem Geschlechtsverkehr vorzustellen hat.
Hand aufs Herz, der Klang von Glocken hat generell etwas Ätzendes an sich. Dennoch zählt Glocken-Gebimmel mitunter zu den eher akzeptierten aller mühsamen Lärm-Ausprägungen, weil Kultur. Vermutlich.
Wenn die Hölle eine Kirche hätte, so wäre ihr Glockenturm mit der Glocke ausgestattet, welche jeweils die letzte Runde in deiner Lieblingsbar an einem lauen und unvergesslichen Frühlingsabend verkündet, denn kaum etwas ist ernüchternder als dieses Teufelsgebims.
Der Lärm des Weckers ist seit Menschengedenken des homo sapiens Nemesis. Das ist unbestritten. Unbestritten ist aber auch, dass er ein notwendiges Übel darstellt.
Der Wecker, der einem am Samstag-Morgen – nicht aus Irrtum, sondern weil du jemanden beim «Zügle» helfen musst – aus den Federn klingelt, der ist der wahre Feind eines jeden gesunden Mensches.
Nicht nur Hunde, nein, gar die meisten Menschen wissen die Grausamkeit des Staubsauger-Lärms zu fürchten. Der alleine ist aber nachvollziehbar, sollte der Staub doch ab und an der Sauberkeit weichen.
Das Staubsaugen, das im Wohnverbund gleichzeitig Mitarbeit bei möglichem Nichtstun suggeriert, ist der Soundtrack eines wahr gewordenen Albtraums.
In den ÖV mit zu lauten Kopfhörern unterwegs – das allein ist ärgerlich genug. Da aber alle gleich viel für ihr Billet zahlen und niemand besser als der andere ist, kann man schlecht was dagegen sagen.