Die Schweizer-Einbürgerungspraxis ist ein (cineastisch sehr ergiebiger) Witz – Und dieser Filmklassiker darüber heute noch genauso aktuell wie vor 30 Jahren...
Der Film über die letzten Tage der Swissair vor dem 2. Oktober 2001, als die Maschinen am Boden blieben, erzählt in erster Linie die Geschichte der Menschen hinter und vor den Kulissen: Ein Thriller, ein Drama, ein Stückchen Zeitgeschichte.
Dieser auf einem Buch basierende Film erzählt die tragische Geschichte einer Gruppe von Kriegsflüchtlingen, die 1942 nach der Verschärfung der Aufnahmebedingungen des Landes verwiesen werden sollen. Klingt nach aktueller Schlagzeile und fesselt auf schmerzliche Art und Weise.
Ein weiteres Kapitel trauriger Schweizer Migrations- und Sozialpolitik: In« Siamo Italiani» folgt der Zuschauer einem italienischen Saisonnier durch den von Demütigungen und Abneigung geprägten Alltag Anfang der 60er-Jahre in der Schweiz.
Einer der kommerziell erfolgreichsten Schweizer Filme: «Les petites fugues» erzählt die unbändig charmante Geschichte eines alternden Knechts, der sich auf seinem neuen Moped eben jenes erlaubt: Kleine Fluchten, die sein Leben schliesslich Moped-los und Sofortbildkamera-reicher auf den Kopf stellen.
Der Streifen von Betina Oberli ist einer der erfolgreichsten Schweize Filme aller Zeiten- und einer der herzerwärmendsten: Vom Leben eigentlich schon abgeschrieben, erfüllt sich die Witwe Martha zusammen mit Freundin Lisi einen längst vergessenen Traum: Eine Lingerieboutique – ausgerechnet in einem erzkonservativen Kaff.
Ein Landstreicher bemüht sich um ein ehrenvolles Begräbnis für einen anderen Landstreicher und entlarvt dabei eine ganze Menge verschrobener Mentalität und Kleinlichkeit – dick eingepackt in meterhohen Schnee.
Noch einmal Xavier Koller, noch einmal Schnee, eine ganz andere Geschichte: Eine alevitische Familie versucht illegal in die Schweiz einzureisen und bringt sich dabei in den Schweizer Bergen in Lebensgefahr.
Die junge Genferin Rosemonde gibt nichts auf Konventionen, Angepasstheit ist ihr ein Fremdwort und Freiheit die grosse Verheissung – und wenn sie dadurch wieder einmal einen Job verliert? So what! Wie ein Salamander dem Mythos zufolge unbeschadet durchs Feuer gehen kann, so können die äusseren Verhätnisse scheinbar auch Rosemonde nichts anhaben...
Man kann «Home» nicht wirklich einem Genre zuordnen: Der Film über eine Familie, die sich auf einem halbfertigen Autobahnabschnitt ein Zuhause gemacht hat und plötzlich doch dem Schnellverkehr weichen soll, ist Kömodie, Drama und Öko-Thriller zugleich.
Dieser Dokumentarfilm zeichnet auf Schrift- und Bildquellen gestützt das Leben und den Prozess um den Schweizer Soldaten Ernst Schrämli nach, der während des Zweiten Weltkriegs des Landessverrats beschuldigt wurde: Ernst S. soll Kriegsmaterial an einen deutschen Agenten verkauft haben und wurde dafür am 11. November 1942 erschossen. Es ist eines von 17 offiziellen Todesurteilen, die während dieser Zeit in der Schweiz vollstreckt wurden.
Ja, tatsächlich: «Reisender Krieger» ist ein Road Movie made in Switzerland! Während einer Woche beleuchet der Streifen das Leben des Vertreters für Kosmetikprodukte Krieger. Still, packend und auf eine seltsame Weise inspirierend.
Hemmungslosigkeit und angestauter Frust nehmen überhand, als ein neureicher Mann eine Gartenparty im Gatsby-Stil für all jene schmeisst, die normalerweise stets darum bemüht sind ihre Fassade aufrecht zu erhalten...
Ruanda, Palästina, Afghanistan: Der weltberühmte Kriegsfotograf James Nachtwey ist überall dort, wo eigentlich keiner sein will. In dieser preisgekrönten und für den Oscar nominierten Langzeitdokumentation begleitet ihn der Zuschauer bei der Arbeit – im und neben dem Geschehen.
Ja, man muss (aus heutiger Perspektive!) tatsächlich «etwas» Kitsch hinnehmen können, wenn man sich diese Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jeremias Gotthelf zu Gemüte führen will. Doch wie der herzensgute (und bitzli faule) Knecht nach vielen Wirren schliesslich doch sein Glück findet, das ist einfach nur schön.
Ein weiterer Film über Kriegflüchtlinge, Kriegsgefangene und den schieren Kampf ums Überleben: Nüchtern und mit dokumentarischem Blick gefilmt, erntete «Die letzte Chance» trotz Laien-Entourage weit über die Landesgrenzen hinaus viel gute Kritik.
Diese Geschichte zweier Tennager-Geschwister auf der Alp erzählt von Inzest, Pubertät und dem identitären Kampf dieses Lebensalters. «Höhenfeuer» zeigt die vermeintliche Bergidylle und romantische Isolation für einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel.
Grosser Schweizer Dokumentarfilm über kleine Insekten und deren globale Wichtigkeit. «More than Honey» hat nicht nur international unzählige preise abgestaubt – er ist auch der national erfolgreichste Dokumentarfilm aller Zeiten.
Karl Tellenbach, Coiffure Meister und Stadtberner Orginal, führte ein Leben zwischen Höhenflug und Tiefestrauer, unerfüllter Liebe, viel Lebensfreude und einer schweren Krankheit. Auf Grundlage Tellenbachs Biografie schrieb der Regisseur Kurt Früh diesen Film und verhalf so dem «Dällebach Kari» zu (noch mehr) nationaler Berühmtheit.
Statt Landromantik und Alpen-Kitsch geht es in diesem Schweizer Film um das Leben in der Stadt, genauer gesagt um den verwitweten Bäckermeister Zürrer und dessen drei Kinder in den wirren des Alltags im Zürcher Langstrassenquartier.
Und zum Schluss jetzt eben doch noch...
Es gibt unzählige «Heidi»-Adaptionen: Die in Bergün gedrehte Scharz-Weiss-Version von Luigi Comencini gilt als eine der Besten. «Heidi» ist DER typische Berg- und Heimatfilm mit viel Natur, wenig Dialog und ganz viel Happy-End.
Und weil wir wohl alle etwas heile Welt brauchen können, hier noch ein paar schöne nicht-so-Fernweh Bilder aus Heidiland!