Welche vier Romane stecken wohl in diesem Bilde?bild: watson
Grosse Literatur, grossartig nacherzählt: Jetzt zeigt sich, ob du die Klassiker nicht nur gelesen, sondern auch begriffen hast.
15.10.2016, 21:4016.10.2016, 20:00
anna rothenfluh, lukas linder
Ein Mann weigert sich, nach der Richtung zu fragen – zehn Jahre lang. Seine Frau webt derweil ebenso lange an einem Totentuch. Dann kommt der Mann heim, sieht aus wie der letzte Lump, und lässt sich darum erst mal die Füsse waschen.
Es ist eine etwas unüberschaubare Geschichte, in der mehr Personal vorkommt, als
man es gerne hätte. Die Moral ist recht altmodisch und die Mittel ausgesprochen
grobschlächtig. Der Umgangston aber ist exzellent, woran man erkennt, dass die
Menschen früher zwar schrecklicher und schneller gemordet, dabei aber viel
schöner gesprochen haben. Vor allem ist es ein Stück über die Frivolität der
Melancholie – wo sonst setzt ein Mensch seine ganzen Hoffnungen darin, einem
Totenkopf gegenüber die Fragen nach dem Sein aufzuwerfen?
Ein junger Mann ist so arm, dass sein Hut nicht einmal über eine Krempe verfügt. Damit er eine kaufen kann, spaltet er einer alten Wucherin mit dem Beil den Schädel. Danach wird er sehr philosophisch und fragt sich, ob das richtig war.
Die Lösung:
In der neuen Übersetzung auch «Verbrechen und Strafe» genannt.
Es ist grundsätzlich nicht empfehlenswert, sein Anwesen an windgepeitschter Lage
zu errichten. Der permanente Ausnahmezustand der Natur wirkt sich denkbar
schlecht auf die Psyche aus, besonders, wenn man empfindsam ist und ein
Buchclubabo hat. Der immerkreischende Wind verunmöglicht denn auch jedes
ursächliche Gespräch («Ich liebe dich» – «Was?»), was zu noch mehr blindem
Handeln und blossem geistesgestörtem Dulden führt, weshalb man schliesslich
keine andere Wahl hat, als im Zustand der Ekstase zu sterben.
Dies ist die Geschichte eines Schweiz-Hassers, der denkt, wenn er pausenlos behauptet, ein anderer zu sein, sei er auch ein anderer. Seine Frau weiss es allerdings besser. Zu seiner Verteidigung muss man jedoch sagen: Nahtoderfahrung, das lässt einen schon auf Ideen kommen.
Es ist noch keiner seine Melancholie losgeworden, indem er zur See gefahren ist.
Ganz im Gegenteil. Der Skorbut. Die immergleichen Gespräche («Wo bisch geschter
gsi?» – «Ufem Schiff. Du?» – «Au.»). Die schwelende Homosexualität («Chunsch nacher
no chli i mini Kaiütä?»). Und auch dieser einbeinige Kapitän mit dem exzentrischen
Bart und den wirren Reiserouten ist nicht wirklich eine Motivationsspritze.
Ein dünner Kerl setzt sich auf seinen klapprigen Gaul und wird im Verlauf seiner Reise ständig verdroschen. Und das alles nur, weil er ein bisschen mehr Phantasie hat als die anderen Idioten und sich mit Windmühlen anlegt, was sich auch nicht jeder trauen würde.
Ein Mann, der den gleichen Vor – und Nachnamen hat, kann vielleicht niemals
erwachsen werden. Der leicht trottelige Kinderreim gibt unerbittlich seinem Leben
den Takt vor. Trotzdem. Man muss sich deswegen ja nicht gleich an jungen
Nymphchen vergreifen, selbst wenn ihr Spitzname eine linguistische Gaumenfreude
ist.
Irgendwelche Mönche lecken an verbotenen Bücherseiten und sterben.
Biederer
Bürogummi verwandelt sich zwecks Umgehung des Frühjahrsputz in
einen Käfer. Doch hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Er
stirbt gerade rechtzeitig, um unsterblich zu werden.
Die Lösung
Kafka, Verwandlung.
Der Teufel nistet bekanntlich in des Weibes Wange. Und von einem kleinen
Küsschen zu einem seuchenhaften Massenviehsterben ist es nur ein Katzensprung.
Zumindest im Ämmital, in den guten alten Zeiten, als die Menschen noch Stoffel
hiessen und Weihwasser noch Weihwasser war.
Es winkt die Guillotine, auch wenn du der Existenz keinen grossen Sinn abgewinnen kannst. Einfach so in der Wüste einen Araber niederzuballern, das gehört sich nicht.
Ein Alchemistendrama mit tiefenpsychologischen Hintergründen, das Sigmund Freud überhaupt erst auf seine Wahnsinnserfindung vom Kastrationskomplex gebracht hat. Wir lernen daraus, dass weder einem Wetterglashändler, noch einem Advokaten zu trauen ist und dass Frauen, die andauernd «Ach» seufzen, in der Regel über wenig Innerlichkeit verfügen.
In der Midlife-Crisis findet man sich bekanntlich in einem dunklen Wald wieder.
Man hat das Falsche studiert, das Falsche gegessen, das Falsche geheiratet. Kurz:
Der rechte Weg scheint verfehlt. Nun hat man die Wahl: ICF oder Dante. Beide
führen ins Paradies, wobei das Fegefeuer, in dem man läutern muss, im einen Fall
aus Songs, im anderen aus Canti besteht. Es muss jeder selber wissen, in welchem
Feuer er brennen will.
Einer heisst Feirefiz. Ein anderer Gurnemanz. Ein Buch voller erlesener Namen. Das hervorstechende Charaktermerkmal des jungen Protagonisten ist seine kolossale Dummheit. Er kennt den Unterschied zwischen sexueller Nötigung und einvernehmlichen Intimitäten ganz schlecht. Auf der Suche nach der Gralsburg streicht er durch den Wald, wo er gut und gerne die Hälfte seiner Verwandten niedermacht. Doch in der Welt, in der er lebt, sind alle mit ihm verwandt, deshalb darf man nicht allzu streng mit ihm sein. Eigentlich will er ja nur die Hoden seines Onkels retten, die – seit dieser sich verbotenerweise über das Keuschheitsgesetz hinweg liebte – so unangenehm eitern und stinken.
Die schlechte Nachricht zuerst: Gott ist tot. Jetzt die Gute. Es kömmt ein neuer
Gott. Selbstverständlich in der Morgenröthe. Dieser mirakulöse Musterbengel mit
einem Körper, der es an nichts fehlen lässt, ist Frühaufsteher aus Genuss. Und
Worte hat er. Leider auch Syphilis.
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Hast du die Hälfte der Bücher nicht erkannt? Dann hast du wahrscheinlich auch eine potemkinsche Bibliothek ...
Hier gibt es Spass mit Kinderbüchern ...
Wenn dein Leben ein Buch wäre: Wie würde es heissen?
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Wenn dein Leben ein Buch wäre: Wie würde es heissen?
Hach, es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, wie dein Leben als Buch aussehen könnte. Finde im Quiz heraus, welches dieser sieben Cover für dich bestimmt ist!
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Dafür kann ich problemlos 3 Stück leckeren dchokokuchen verdrücken. 🍰