In den Halbfinals über 800 m kam es gestern zu einem unglücklichen Zwischenfall. Der Amerikaner Isaiah Jewett wurde vom Knie des Botsuaners Nijel Amos leicht am Fuss touchiert und aus dem Gleichgewicht gebracht. In der Folge fiel Jewett um, Amos dahinter tat es ihm gleich.
Y’all! This ain’t even close! The knee of Amos clearly makes contact with the foot of Jewett to set in motion the events that bring them both down. pic.twitter.com/2DumQq70RD
— Brandon N. Kneeld (@TheFLHurricane) August 1, 2021
Damit war klar: Für beide ist das Ding gegessen. Doch am Boden liegend waren die beiden nicht verärgert über den jeweils anderen, sondern bewiesen wahren olympischen Geist. Die Läufer halfen sich gegenseitig auf die Beine, gaben sich die Hand und umarmten sich. Anschliessend liefen sie zusammen – mit fast einer Minute Rückstand – ins Ziel.
Nach dem Rennen erklärte Jewett seine Reaktion: «Unabhängig davon, wie wütend man ist, muss man am Ende des Tages ein Held sein. Denn das ist es, was Helden tun, sie zeigen ihre Menschlichkeit durch das, was sie sind, und zeigen, dass sie gute Menschen sind.»
Ein sportliches Happy End gab es für Jewett nicht, er habe sich beim Sturz sogar verletzt, die AP schreibt, dass er sich beim Aufprall den Kopf angeschlagen habe und zitiert den Amerikaner: «Es ist Adrenalin, dass ich jetzt stehe und herumlaufen kann. Ich habe ein bisschen Spikes an meinen Beinen gespürt. Aber ich lebe noch. Ich kann immer noch laufen. Das ist alles, was man sich wünschen kann.»
Für Amos gibt es trotz des Zwischenfalls in diesem Halbfinal noch ein Happy End. Die Jury hat entschieden, ihn für das Finale (Mittwoch, 14:05 Uhr Schweizer Zeit) zuzulassen.
(zap)