An der WM messen sich die Kletterinnen und Kletterer in drei Disziplinen: Lead, Speed und Bouldern.
Lead ist die Disziplin, die am meisten dem klassischen Klettern am Berg ähnelt. Mit einem Seil ausgerüstet, gilt es, eine definierte Route innerhalb der vorgegebenen Zeit zu absolvieren. Während dies mehrere Minuten dauert, geht es im Speed – dem Namen entsprechend – nur um Sekunden. Und anders als in den anderen Disziplinen wird im Speed ab der Finalrunde in Duellen gegeneinander angetreten. Im Bouldern geht es weniger in die Höhe, dafür müssen die Athletinnen und Athleten bei den komplizierten Routen Geschick und Einfallsreichtum beweisen.
An den Sommerspielen 2021 stand Sportklettern erstmals im olympischen Programm. Dass die unterschiedlichen Disziplinen Bouldern, Lead und Speed kombiniert wurden, sorgte in der Szene jedoch für Kritik. Deshalb wird 2024 in Paris Speed separat durchgeführt, während Bouldern und Lead weiter als kombinierter Wettkampf stattfinden.
Insgesamt werden 631 Athletinnen und Athleten aus 56 Nationen in Bern erwartet. Favoritinnen und Favoriten gibt es einige, wobei einige Namen hervorstechen.
Zum Beispiel ist die slowenische Olympiasiegerin Janja Garnbret, die Dominatorin der letzten Jahre, nach einer längeren Verletzungspause zu Beginn des Jahres in der Bundesstadt zu sehen. Bei den Männern gilt unter anderem der Tscheche Adam Ondra, der sich vor allem mit seinen Leistungen im Felsklettern einen Namen gemacht hat, als Anwärter auf Medaillen. Aber auch der Auftritt des erst 16-jährigen Sorato Anraku aus Japan wird mit Spannung erwartet.
Für die Schweiz sind nicht weniger als 15 Athletinnen und 18 Athleten gemeldet. Als grösste Medaillenhoffnung gilt Sascha Lehmann, der vor wenigen Wochen einen Weltcupsieg in Innsbruck errang. Mit Petra Klingler geht auch die Boulder-Weltmeisterin von 2016 in Bern an den Start
In Bern wird zum 18. Mal eine WM ausgetragen. 1991 fand erstmals eine WM im Sportklettern statt, damals noch bestehend aus den Disziplinen Lead und Speed. Seither wurde sie meist im Zweijahres-Rhythmus durchgeführt und mit Disziplinen ergänzt. Vor Bern fand die WM schon zweimal in der Schweiz statt (1995 in Genf, 2001 in Winterthur) – nur Frankreich war noch öfter Gastgeber. Mit Ausnahme von 2009 (in Xining, China) und 2019 (in Hachioji, Japan) wurde die WM stets in Europa durchgeführt.
Auf drei Qualifikationstage folgen jeweils die Finals. An folgenden Tagen fallen die Medaillenentscheidungen:
Freitag, 4. August: Bouldern Männer
Samstag, 5. August: Bouldern Frauen
Sonntag, 6. August: Lead Männer und Frauen
Donnerstag, 10. August: Paraklettern (Lead) Männer und Frauen, Speed Männer und Frauen
Freitag, 11. August: Kombination (Bouldern & Lead) Frauen
Samstag, 12. August: Kombination (Bouldern & Lead) Männer
(kat/sda)