Diesen Tag der deutschen Einheit wird Vaelntin Stocker nicht so schnell vergessen. Am Nachmittag gibt Vladimir Petkovic bekannt, dass der Mittelfeldspieler für die EM-Qualifikationsspiele der Schweiz gegen Slowenien und San Marino nicht mehr zum Kader zählt. Es ist die Quittung für Stockers schwierigen Start bei Hertha BSC, der ihn zeitweise sogar bis in die Amateurmannschaft geführt hat.
Am Abend darf Stocker im Olympiastadion dann erstmals von Beginn weg für seinen neuen Verein auflaufen. Nach zwei Teileinsätzen gegen Freiburg und Augsburg verdrängt er gegen Stuttgart den Japaner Genki Haraguchi aus der Startelf.
Und der ehemalige Basler tritt trotz des Nati-Frusts positiv in Erscheinung. Zwar bringt der Stuttgart-Regisseur Moritz Leitner die Gäste schon nach 5 Minuten in Führung, doch dann schlägt Stockers grosse Stunde.
In der 20. Minute prüft er mit einem Schuss den Stuttgarter Keeper Thorsten Kirschbaum, setzt dem Abpraller nach und holte mit seinem Einsatz einen Penalty heraus. Der Pfiff ist umstritten, das gesteht nach dem Spiel auch Stockers Trainer Jos Luhukay: «Da ist auf jeden Fall eine Berührung, aber es ist immer schwer zu sagen. Wenn der letzte Elfmeter gegen uns keiner war und dieser auch nicht, dann ist das ausgleichende Gerechtigkeit.» Salomon Kalou interessiert das nicht. Der Ivorer verwertet den Penalty sicher zum 1:1.
Nach einer guten Stunde ist es ein schöner Pass von Stocker, der Kalou den zweiten Treffer ermöglicht. Auch beim 3:1 durch den Holländer Roy Beerens hat der Innerschweizer seine Füsse mit im Spiel.
Ich weiß Kalou hat 2 wichtige Tore gemacht, aber Mann des Spiels bei @HerthaBSC ist für mich definitiv Valentin #Stocker!!!! Nur gut
— Expecto Patronum (@FrauRehmer) 3. Oktober 2014
Nach den mühevollen ersten Wochen unter seinem neuen Trainer dürfte Stocker mit diesem Auftritt seine Einsatzchancen deutlich verbessert haben. Hertha-Manager Michael Preetz lobt ihn nach Schlusspfiff überschwänglich: «Valentin strahlt eine Winnermentalität aus und ist heute sehr gut ins Spiel gekommen. Er hat der Mannschaft enorm geholfen.»
Stocker selbst bleibt gelassen: «Das war sehr wichtig für uns. Nach dem 1:0 haben uns viele aufgegeben, aber wir haben weiter an uns geglaubt. Ich hoffe, dass wir diese Leistung nach der Länderspielpause bestätigen können.» (dux/si)