Sport
China

23 chinesische Schwimmer sollen nicht bewusst gedopt haben

So soll Dopingmittel in die Körper von 23 chinesischen Schwimmerinnen gelangt sein

20.04.2024, 12:1620.04.2024, 12:17
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23 chinesische Top-Schwimmer sind Medienberichten zufolge vor drei Jahren trotz positiver Dopingtests unbestraft geblieben.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada habe in der Sache auf eigene Ermittlungen verzichtet und der Darstellung der chinesischen Behörden vertraut, die verunreinigte Mahlzeiten in einem Athletenhotel als Ursache der Positivtests angab, berichteten der deutsche Sender ARD und die US-Zeitung «New York Times».

Nach den Recherchen der ARD-Dopingredaktion und der «New York Times» wurden die Schwimmerinnen und Schwimmer an einem nationalen Wettkampf im chinesischen Shijiazhuang Anfang 2021 positiv getestet. Dort soll das verbotene Herzmittel Trimetazidin gefunden worden sein. An den Olympischen Spielen in Tokio gewann das 30-köpfige chinesische Team sechs Medaillen, darunter dreimal Gold.

China's Zhang Yufei competes during the women's 100m butterfly swimming final at the 19th Asian Games in Hangzhou, China, Wednesday, Sept. 27, 2023. (AP Photo/Lee Jin-man)
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Zu den positiv Getesteten soll unter anderem die chinesische Schwimmerin Zhang Yufei gehört haben.Bild: keystone

Dem von China vorgelegten Bericht zufolge seien die positiven Proben durch Kontamination zustande gekommen. In einer Hotelküche in Shijiazhuang sei für sämtliche betroffenen Athleten Essen gekocht worden. Aus dem Report gehe hervor, dass mehr als zwei Monate später Ermittler die Küche inspiziert und dabei Spuren von Trimetazidin im Dunstabzug, an Gewürzcontainern sowie im Abfluss gefunden hätten. Demnach sei das Dopingmittel ohne das Wissen der Athletinnen und Athleten in deren Körper gelangt.

Die chinesische Anti-Doping-Agentur erklärte, dass «keine Anti-Doping-Verstösse» vorgelegen hätten und somit kein Handlungsbedarf bestanden habe. Auf ARD-Anfrage teilte die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada mit, sie habe auf Basis der Analysedaten «keine Grundlage» gesehen, die «Erklärungen der Kontamination anzufechten». Die Wada habe sich an ihr Regelwerk gehalten. Der Welt-Schwimm-Verband befand, die Vorgänge seien sorgfältig und professionell geprüft worden. Man habe daher nichts weiter unternehmen müssen. (sda/dpa)

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23 Kommentare
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aye
20.04.2024 12:37registriert Februar 2014
Haha, ja klar doch. Passiert doch immer wieder mal, dass man die Suppe statt mit MSG aus Versehen mit Trimetazidin würzt. 🤷🏻

...oder die Küche wurde vor der Überprüfung informiert, dass so eine Kontamination eigentlich noch praktisch wäre. Aber nein, das ist in China unvorstellbar. Also schon in Ordnung, dass die Sportler ein paar Medaillen abräumen durften. 🙈
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Nikdo
20.04.2024 12:54registriert Juni 2019
Interessant, so lernt man immer etwas dazu. Ich wusste gar nicht, dass Trimetazidin Einzug in die Gastronomie gefunden hat.
Wofür das wohl verwendet wird? 🤔
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N. Y. P.
20.04.2024 13:33registriert August 2018
Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada habe in der Sache auf eigene Ermittlungen verzichtet und der Darstellung der chinesischen Behörden vertraut !!

VERTRAUT !

Aus dem Report gehe hervor, dass mehr als zwei Monate später Ermittler die Küche inspiziert und dabei Spuren von Trimetazidin im Dunstabzug, an Gewürzcontainern sowie im Abfluss gefunden hätten.

Die Wada ist so ein Clown Verein.

Unsäglich.
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