Wenn wirklich aller guten Dinge drei sind, wird Michael Smith am Dienstagabend Darts-Weltmeister. Der Engländer steht zum dritten Mal nach 2019 und 2022 im Final der WM. In den ersten beiden Anläufen verlor er.
Im Halbfinal stoppte Smith den Lauf des Deutschen Gabriel Clemens. Der «German Giant» zeigte bei der 2:6-Niederlage erneut eine starke Leistung, das klare Resultat gibt den Spielverlauf schlecht wieder.
Die ersten vier Sätze gingen alle über die maximale Anzahl von fünf Legs und alle Sätze holte sich am Ende derjenige Spieler, der den Vorteil hatte, den Satz beginnen zu können. Das erste Break gelang dem «Bully Boy» dann im sechsten Satz zum 4:2.
Clemens brach danach zwar nicht ein, gewann aber trotzdem keinen Satz mehr. Das lag primär an der starken Vorstellung von Smith, dessen Sieg absolut verdient war. Mit einem Schnitt von knapp 102 Punkten pro Aufnahme war der Engländer fünf Zähler besser als «Gaga». Er warf deutlich mehr 180er (19:11) und hatte fünf High-Finishs von 100 Punkten oder mehr.
«Er hat mich immer wieder vor schwierige Aufgaben gestellt», sagte Clemens bei «Sport 1» über Smith. «Dafür, dass er viel besser gespielt hat, war ich nicht schlecht drin. Ich habe meine Chancen immer wieder nutzen können. Ich bin natürlich enttäuscht, aber ich muss anerkennen, dass der bessere Spieler gewonnen hat. Er hat fantastisch gespielt.»
Im Final erhält Smith die Chance, sich gegen Michael van Gerwen für die Niederlage im WM-Final 2019 zu revanchieren. Der Niederländer zog völlig ungefährdet ins Endspiel ein. «MvG» bezwang den belgischen Newcomer Dimitri van den Bergh 6:0.
Van Gerwen hat mehrmals bereits geschafft, was Smith anstrebt: Er hat im «Ally Pally» schon drei Mal den WM-Titel gewonnen, 2014, 2017 und eben zuletzt vor vier Jahren gegen den «Bully Boy».
Gegen den 28-jährigen van den Bergh, einen zweifachen Junioren-Weltmeister, zeigte van Gerwen eine bärenstarke Leistung, vier der sechs Sätze gewann er zu Null. Mit 108,28 Punkten gelang ihm auch im fünften Spiel des Turniers ein Average über der 100-Punkte-Grenze, dazu brillierte van Gerwen mit der Check-Out-Quote von 58 Prozent.
«Mighty Mike» geht als Favorit in den Final, der um 21 Uhr (live auf Sport 1) beginnt. Kann Smith jedoch an seine Halbfinal-Darbietung anknüpfen, winkt ein hochklassiger und spannender Titelkampf. «Mich kann niemand stoppen», kündigte van Gerwen selbstbewusst an.