In einem Jahr, im Herbst 2024, wird Langnau über ein zweites Eisfeld verfügen (Baukosten 20 Millionen, die vom Klub bzw. Präsident Peter Jakob gestemmt werden) und die gleichen infrastrukturellen Voraussetzungen haben wie die Konkurrenz. Die bange Frage: Gelingt neben dem Ausbau der Infrastruktur nach den vier schlimmsten Jahren seit dem Wiederaufstieg von 2016 mit den Rängen 11, 12, 12 und 13 auch der Aufbau einer sportlich konkurrenzfähigeren Mannschaft?
Mit Sportchef Pascal Müller und «seinem» Trainer Thierry Paterlini hat vor einem Jahr eine neue Ära begonnen. Ähnlich wie 2017 in Ambri mit Sportchef Paolo Duca und Trainer Luca Cereda und bei den Lakers 2021 mit Janick Steinmann und Stefan Hedlund. Die letzte Saison lief für Langnau fast perfekt: kein Torhüterproblem, keine Trainerdiskussionen, gutes ausländisches Personal und bis im Januar sportlich mildes Wetter.
Also grosse Fortschritte auf allen Ebenen. Und doch reichte es am Ende nur zu Rang 13 und einer dramatischen vorzeitigen Rettung gegen Ajoie. So gross die gefühlten Fortschritte auch sein mögen: Resultatmässig ist den Langnauern der erste Schritt von den Miserablen zu den Respektablen auch letzte Saison noch nicht gelungen. Und die letzte Wahrheit ist halt die Tabelle.
Erweist sich die neue Zuversicht unter diesen Voraussetzungen als Irrtum? Die Ausländer und der Torhüter sind nicht besser als letzte Saison. Also müssen die Schweizer besser sein. Aber sie sind es auch mit dem Zuzug von Julian Schmutz zumindest in der Offensive nicht. Sportchef Pascal Müller hat ein Optimum herausgeholt, das Team zusammengehalten und auf dem Transferwühltisch zwei Talente (Noah Meier, Brian Zanetti) verpflichtet, die dazu in der Lage sind, die drittschwächste Abwehr der letzten Saison zu stabilisieren.
Eine ähnliche Entwicklung von den Miserablen zu den Respektablen wie in Rapperswil-Jona ist schwierig, aber möglich.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
5,2
09.22
5,2
09.23
5,2
01.24
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte
Es ist nicht einfach, Trainer in Langnau zu sein: Als Thierry Paterlini im Sommer 2022 nach der Absage von Michael Liniger das Bewerbungsverfahren gegen Kevin Schläpfer gewinnt, wird er der fünfte Cheftrainer in drei Jahren. Anders als der Langnauer Michael Liniger, dem der Mut fehlt, in sein Dorf zurückzukehren und lieber Assistent in Zug wird, nimmt der Zürcher Thierry Paterlini die Herausforderung an.
Er hat mit seinem Wesen und Wirken Ruhe und Gelassenheit ins Langnauer Hockey-Universum gebracht: Er ist geduldig, aber bestimmt, bescheiden, aber voller Zuversicht und dass er Zürcher ist, spielt im Emmental keine Rolle, weil er ein Mann des Eishockeys ist. Der 13. Platz ist zwar nicht ruhmreich, aber statt 31 fehlten nur noch 12 Punkte für die Pre-Playoffs.
Zwischen 2015 und 2020 führte er fünf Jahre lang Schweizer Junioren-Nationalteams und weiss, wie die neue Spielergeneration tickt. Ein erneuter 13. Platz würde ihm verziehen, aber nicht, wenn er die vielen Talente im Kader (Meier, Zanetti, Guggenheim, Salzgeber, Charlin, Weibel, Petrini oder Dukurs) nicht weiterbringt.
Die Entlassungsgefahr ist so gering wie seit den Zeiten von Heinz Ehlers nicht mehr (ging im Frühjahr 2020 am Ende der Saison freiwillig). Wenn sich Thierry Paterlini in Langnau in der höchsten Liga etablieren kann, dann wird er der Kronprinz für die Nachfolge von Nationaltrainer Patrick Fischer.
Die Langnauer sind aus ihrer schlimmsten Depression seit dem Wiederaufstieg (2015) mit den Rangen 11, 12, 12 und 13 erwacht. Obwohl es letzte Saison am Ende nur zu Platz 13 reichte, hat eine neue Ära begonnen. Die Frage ist nicht, ob Langnau in der neuen Saison besser sein wird. Sondern nur, um wie viele Plätze sich die SCL Tigers steigern werden.
Die Optimisten sehen sogar Anzeichen dafür, dass Langnau das Überraschungsteam der Saison werden und bis auf Rang 10 hochklettern könnte. Tatsächlich ist die Mannschaft in der Breite besser geworden, der Trainer ist unbestritten, mindestens vier Ausländer sind überdurchschnittlich und nichts spricht gegen eine weitere, grandiose Saison von Torhüter Luca Boltshauser.
Und doch: Selbst nach beinahe optimalem Saisonverlauf reichte es letzte Saison nur zu Rang 13. Wenn nun die Hockeygötter erneut gnädig sind und wieder fast alles gut läuft, ist eine Steigerung möglich. Auf Platz 12. Eine bessere Klassierung wäre schon fast ein Hockey-Wunder. Platz 12 wäre die vorzeitige Rettung und Grund zur Freude. Aber Platz 12 würde auch bedeuten, dass die Fans um ein Playout-Drama gebracht würden. Was fast ein wenig schade wäre.
Beim Manager-Game «Topscorers» erhält jeder Spieler ein Zufallskader à 16 Spieler im Wert von CHF 3 Mio. sowie ein Transferbudget von CHF 1 Mio. Innerhalb einer Fantasy-Liga gibt es jeden Spieler nur einmal und Punkte sammelt man durch die Performance der Akteure in der Realität (Eiszeit, Tore, Assists, +/-, Blocked Shots,etc.).
Marktwert-Spitzenreiter beim SCL Tigers
Name
Punkteschnitt
Marktwert
Vili Saarijärvi
82.8
500'260
Harri Pesonen
68.9
433'266
Aleksi Saarela
70.31
396'501
Weitere Infos und Download der App: www.topscorers.ch
Idee, Konzept und Inhalt: Klaus Zaugg. | Redaktionelle Betreuung: Adrian Bürgler, Ralf Meile. | Technische Umsetzung: Nicole Christen, Carlo Natter, Philipp Reich, Raphael Strebel. | Spielerportraits: nationalleague.ch.
Auf jeden Fall machen es der Coach Thierry Paterlini und sein Sportchef Pascal Müller sehr gut. Gut Ding will Weile haben......