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Dominique Aegerter

Erst Krise, jetzt «Verrat» – Tom Lüthi bezahlt den Preis für seine schwächste Moto2-Saison

Tom Lüthi muss auch auf dem Sachsenring mit alter Suter-Technologie vorlieb nehmen.Bild: Waldemar Da Rin
Suter bevorzugt Aegerter

Erst Krise, jetzt «Verrat» – Tom Lüthi bezahlt den Preis für seine schwächste Moto2-Saison

Nun ist klar: Dominique Aegerter ist in jeder Beziehung die Nummer 1 der Schweizer Töffhelden. Er bekommt erstmals besseres Material als Tom Lüthi.
11.07.2014, 18:3811.07.2014, 18:39
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In der Krise ist das Material immer ein Thema. Seit Beginn der Moto2-Saison gilt: Das deutsche Fabrikat Kalex ist besser als die in der Schweiz gebauten Suter-Bikes.

Tom Lüthi leidet unter den Problemen der Suter-Maschinen stärker als Dominique Aegerter. Denn der sensible Stilist spürt auch feine Unzulänglichkeiten des Fahrwerkes wie die Prinzessin auf der Erbse, die eine unter zwanzig Matratzen und Daunendecken liegende Erbse bemerkte. Der robuste Haudegen Aegerter kommt mit den so schwierig abzustimmenden Suter-Höllenmaschinen besser zurecht.

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Aegerter wird bevorzugt behandelt

Beim GP von Deutschland auf dem Sachsenring ist nun bestätigt worden, was vermutet worden war: Dominique Aegerter wird von Töffhersteller Eskil Suter bevorzugt behandelt. Für den letzten GP in Assen hatte nur Dominique Aegerter das neue Fahrwerk bekommen. An Tom Lüthi wird die neue Technologie erst beim nächsten GP in Indianapolis (10. August) ausgeliefert.

Rennmaschinen werden laufend verbessert. In der Regel sind es nur Kleinigkeiten. Eher psychologisches Placebo. Der Pilot glaubt, dass er besseres Material hat, fährt mutiger und wird ein bisschen schneller. Entscheidende technische Fortschritte sind selten.

Dominique Aegerter kann bereits auf die Suter-Neuentwicklungen zurückgreifen.
Dominique Aegerter kann bereits auf die Suter-Neuentwicklungen zurückgreifen.Bild: Jens Meyer/AP/KEYSTONE

Aber jetzt ist Eskil Suter offensichtlich eine Weiterentwicklung gelungen. Stark vereinfacht gesagt: Das Bike ist ein paar Zentimeter länger und erlaubt andere Einstellungs-Winkel beim Vorderrad.

Die Folge: In Assen fuhr Dominique Aegerter beim ersten Einsatz dieser Neuentwicklung im Training so schnell und so konstant wie noch nie (2.). Den Sieg verlor er im Rennen durch Reifenpoker. Und jetzt war er auch auf dem Sachsenring am ersten Trainingstag konstanter und schneller und fuhr locker auf Position 4. Tom Lüthi sagte, er habe für seinen 6. Platz zu viel riskieren müssen. «Auf Dauer geht das so nicht.»

Wer schneller ist, bekommt das bessere Material

Die materielle Bevorzugung von Dominique Aegerter ist für Tom Lüthi auch deshalb bitter und gefühlsmässig ein Verrat, weil er vor der Saison bei Eskil Suter die Nummer 1 war und bei den Tests die Entwicklungsarbeit geleistet hatte. Aber es ist in Tat und Wahrheit natürlich kein Verrat. So sind halt die Regeln in diesem Geschäft: Wer schneller ist, bekommt das bessere Material.

Wer nicht schnell genug ist, schaut in die Röhre.
Wer nicht schnell genug ist, schaut in die Röhre.Bild: Waldemar Da Rin/freshfocus

Eskil Suter hat noch jedes Jahr ganz offiziell seine technischen Entwicklungen im Laufe der Saison seinem jeweils besten Piloten zur Verfügung gestellt – und das ist nicht Tom Lüthi. Sondern Dominique Aegerter, der nun erstmals auf und neben der Piste die Nummer 1 der Schweizer Töffszene ist.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Tom Lüthi nächste Saison auf Kalex umsteigt, wird immer grösser. Auch wenn bereits jetzt klar ist, dass neue Kalex- Kunden in der nächsten Saison nur die diesjährige Technologie bekommen. Sein Manager Daniel M. Epp lässt immerhin noch ein Hintertürchen offen: «Wir müssen uns erst Anfang September entscheiden und können. Wir werden sehen, was Eskil Suter bis dahin für uns tun kann.»

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