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Eishockey-WM: Schweiz bleibt dank Sieg gegen Norwegen weiter makellos

epa10627499 Head coach of Switzerland Patrich Fischer reacts during the preliminary round group B match between Norway and Switzerland at the IIHF Ice Hockey World Championship 2023 in Arena Riga, Lat ...
Nati-Trainer Patrick Fischer kann mit dem zweiten WM-Auftritt seiner Mannschaft nicht vollends zufrieden sein.Bild: keystone

«Mit blauem Auge davon gekommen» – Schweiz bleibt dank Arbeitssieg gegen Norwegen makellos

Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft hat an der Weltmeisterschaft in Riga nach zwei Spielen eine reine Weste. Nach der 7:0-Gala am Samstag gegen Slowenien gibt es gegen Norwegen einen 3:0-Arbeitssieg.
14.05.2023, 18:2514.05.2023, 18:42
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Nach Leonardo Genoni zum Auftakt feierte auch der zweite Goalie Robert Mayer einen Shutout. Er durfte mit dem Gezeigten als einziger Schweizer zufrieden sein. Nach einem soliden und überlegen geführten Startdrittel liess das Team von Trainer Patrick Fischer nach der ersten Pause mächtig nach.

Anstatt die eigentlich beruhigende Führung durch Dario Simion in der 9. Minute und Andrea Glauser 31,5 Sekunden vor der ersten Pause auszubauen, luden die Schweizer die spielerisch bescheidenden Norweger richtiggehend ein, auf Augenhöhe mitzuspielen. Sie agierten plötzlich zu zögerlich und passiv, mussten am Ende des mittleren Abschnitts froh sein, dass die Zweitore-Führung Bestand hatte. Hatte Mayer im ersten Drittel nur einen Schuss abwehren müssen, waren es bis am Ende immerhin deren vierzehn.

Auch das Powerplay funktionierte nicht mehr wie gewünscht, die Norweger kamen sogar in Unterzahl zu besten Torchancen. Einmal rettete Mayer in höchster Not, gleich nach Beginn des Schlussdrittels scheiterte der ehemalige La Chaux-de-Fonds- und Biel-Legionär Mathias Trettenes am Pfosten. So konnten sich die Schweizer des Sieges erst nach Nino Niederreiters 3:0 ins leere Tor ganz sicher sein.

Im ersten Drittel hatte noch alles auf ein weiteres Schützenfest hingedeutet. Neben den beiden wunderbar herausgespielten Treffern wurde ein Tor von Janis Moser nach einer Coaches Challenge wegen einer Goaliebehinderung durch Andres Ambühl aberkannt und Christian Marti traf einmal den Pfosten. In der Folge waren gute Torchancen allerdings Mangelware. Immerhin funktionierte das Unterzahlspiel erneut gut, fünf Strafen überstanden die Schweizer ohne nennenswerte Probleme.

Die Stimmen zum Spiel

Sven Senteler:

«Es war ein Auf und Ab heute. Wir spielten über viele Phasen des Spiels gut, hatten aber auch ein paar Löcher. Das müssen wir in Zukunft besser machen. Wir haben auch heute wieder etwas viele Strafen genommen, aber wir sind zum Glück mit einem blauen Auge davongekommen. Wir nehmen jetzt Schritt für Schritt und versuchen von Spiel zu Spiel einen langsamen Aufbau zu machen.»

Andrea Glauser:

«Wir sind gut gestartet, aber dann nahmen wir uns mit den vielen Strafen etwas aus dem Spiel. Das Boxplay war aber erneut top und auch Goalie Mayer war top. Am Schluss zählt der Sieg und den haben wir geholt. Im Mitteldrittel haben wir uns nicht mehr gut bewegt und begonnen, mit dem Stock zu arbeiten. So holen wir dann die Strafen.»

Patrick Fischer (Trainer):

«Der Beginn hat mir sehr gut gefallen, die Norweger sahen keinen Sack und wir gehen verdient mit 2:0 in Führung. Danach haben wir zwei, drei Scheibenverluste und die Strafen kamen wieder, aber das Boxplay war unglaublich gut. Am Schluss haben wir es souverän runtergespielt. Bis jetzt läuft es, aber logischerweise müssen wir auch Dinge verbessern.»

Bitter verlief der Abend hingegen für Calvin Thürkauf. Der Aggressivleader stürzte bereits in der 3. Minute unglücklich auf die Schulter und musste zur Untersuchung ins Spital gebracht werden. Die WM dürfte für den Stürmer aller Voraussicht nach zu Ende sein.

Nächster Gegner ist nach einem Ruhetag am Dienstag Kasachstan, ein nächster Aussenseiter – dann vielleicht schon mit der weiteren NHL-Verstärkung Kevin Fiala.

Das Telegramm:

Norwegen - Schweiz 0:3 (0:2, 0:0, 0:1)
Riga. - 3232 Zuschauer. - SR Hrbik/Sewell (CZE/GBR), Briganti/Hynek (USA/CZE).
Tore: 9. Simion (Miranda, Glauser) 0:1. 20. (19:28) Glauser (Miranda, Simion) 0:2. 58. Niederreiter (Bertschy, Richard) 3:0 (ins leere Tor).
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Norwegen, 7mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Norwegen: Arntzen; Norstebo, Lilleberg; Holm, Johannesen; Kaasastul, Krogdahl; Hansen; Olsen, Vikingstad, Berg-Paulsen; Hoff, Havard Salsten, Erik Salsten; Martinsen, Trettenes, Olden; Granath, Olimb, Haga; Vesterheim.
Schweiz: Mayer; Kukan, Marti; Glauser, Moser; Loeffel, Geisser; Fora;; Niederreiter, Corvi, Herzog; Ambühl, Malgin, Senteler; Simion, Haas, Miranda; Thürkauf, Richard, Bertschy.
Bemerkungen: Schweiz ohne Genoni (Ersatzgoalie), van Pottelberghe (überzählig), Fiala (noch auf der Anreise), Berni, Riat, Hischier und Siegenthaler (alle noch nicht gemeldet). 3. Thürkauf verletzt ausgeschieden (Schulter). 17. Tor von Moser wegen Goaliebehinderung aberkannt (Coaches Challenge). Norwegen von 57:15 bis 57:46 ohne Goalie. Pfostenschüsse: Marti (19.), Loeffel (58.); Trettenes (41.). - Schüsse: Norwegen 14 (1-11 - 2), Slowenien 26 (12- 9 - 5). - Powerplay-Ausbeute: Norwegen 0/5, Schweiz 0/3. (pre/sda)

Die Tabelle:

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tmac
14.05.2023 19:00registriert Juli 2020
Von niederreiter sollte dann schon noch einiges mehr kommen. Aber soweit so gut, zu 0 ist immer sehr positiv zu bewerten.
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