>>> Hier gibt es den Liveticker der Partie Schweiz – Slowenien zum Nachlesen.
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Unfassbar: Da führt die Schweiz nach 20 Minuten sackstark mit 4:0 gegen den bescheidenen Aufsteiger Slowenien. Auch in der Folge schien das Team alles im Griff zu haben. Doch am Ende muss die Partie bei 4:4 ins Penaltyschiessen. Dort erlöst Damien Brunner die Schweiz mit dem einzigen Treffer. Immerhin zwei Punkte also, aber hoffentlich fehlt der peinlich verspielte dritte Zähler am Ende nicht irgendwo.
«Wenn du 4:0 führst, kannst du nicht zufrieden sein. Aber es nützt nichts, wenn wir jetzt rumheulen», fasst Andres Ambühl kurz nach Spielschluss im SRF die Gefühlslage zusammen. Trainer Patrick Fischer sagt: «Am Ende zählen die Siege, aber wir haben einen Punkt verschenkt. Das 2:4 war der Knackpunkt. Am Ende müssen wir glücklich sein, dass wir mit 4:4 in die Overtime kommen.»
Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatten die Schweizer gegen den Aufsteiger (Österreich und Kasachstan) ein Shootout bestreiten müssen, immerhin behielten sie diesmal das bessere Ende für sich.
Dennoch war es ein mehr als ärgerlicher Punktverlust, denn das erste Drittel hätte nicht besser laufen können. Andres Ambühl, der seine 14. Weltmeisterschaften bestreitet, brachte die Schweizer in der 11. Minute in Führung. Der einzige Davoser im Team war in Überzahl per Backhand erfolgreich. Das erste Powerplay der Schweizer dauerte bloss 29 Sekunden. Nur zwölf Sekunden später erwischte Gaëtan Haas den nach dem ersten Drittel ausgewechselten slowenischen Keeper Gasper Kroselj in der nahen Ecke. Die Schweizer nahmen den Schwung mit. Das 3:0 (17.) und 4:0 schossen Verteidiger Romain Loeffel respektive Simon Bodenmann innerhalb von 48 Sekunden. Loeffel traf wie zuvor Haas zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft.
Letztmals hatten die Schweizer am 17. Dezember 1999 in einem Testspiel gegen Österreich nach 20 Minuten mit vier Treffern vorne gelegen. An Weltmeisterschaften war das zum ersten Mal seit dem Wiederaufstieg 1998 der Fall. Es deutete alles auf einen problemlosen Sieg hin. In der Folge hörten die Schweizer jedoch auf, Eishockey zu spielen. Dennoch schienen sie die Partie im Griff zu haben. Auch das 1:4 in der 39. Minute, das Jan Mursak in Unterzahl erzielte, beunruhigte noch nicht gross. Zuvor war Goalie Jonas Hiller, der den Vorzug gegenüber Leonardo Genoni erhalten hatte, während 268:02 Minuten ungeschlagen geblieben.
Nach dem 2:4 von Ziga Jeglic (46.) kassierten die Schweizer nicht weniger als vier Strafen innerhalb von knapp sechs Minuten. Das nutzten die Slowenen. In der 55. Minute traf Jan Urbas in doppelter Überzahl, 81 Sekunden später war Robert Sabolic bei fünf gegen vier Feldspielern erfolgreich. In der Verlängerung standen die Osteuropäer dem Sieg trotz eines Powerplays der Schweizer näher. Die Fischer-Equipe brachte in der Overtime in Überzahl bloss einen Torschuss zu Stande. Immerhin verhinderten Brunner und Hiller im Penaltyschiessen die vierte WM-Auftaktniederlage in Serie.
Mit diesem erzitterten Erfolg blieben die Schweizer auch im fünften Spiel gegen die Slowenen ungeschlagen. An Weltmeisterschaften trafen die beiden Teams zum zweiten Mal nach dem 7:1 2013 in Stockholm aufeinander. Das nächste Spiel der Schweizer steht bereits am Sonntag auf dem Programm. Dann bekommen sie es mit Norwegen zu tun. Gegen die Skandinavier gingen drei der letzten vier WM-Partien verloren. Die Schweizer sind also gewarnt, nach dem Spiel gegen Slowenien umso mehr. (sda)
Schweiz - Slowenien 5:4 (4:0, 0:1, 0:3, 0:0) n.P.
Paris. - 4920 Zuschauer. - SR Hribik/Linde (CZE/SWE), Ritter/Sefcik (USA/SVK).
Tore: 11. (10:49) Ambühl (Suter/Ausschluss Urbas) 1:0. 12. (11:01) Haas (Praplan, Genazzi) 2:0. 17. (16:59) Loeffel (Hollenstein, Praplan) 3:0. 18. (17:47) Bodenmann (Brunner) 4:0. 39. Mursak (Tavzelj/Ausschluss Kovacevic!) 4:1. 46. Jeglic (Sabolic, Kranjc) 4:2. 55. (54:23) Urbas (Ograjensek, Pretnar/Ausschlüsse Almond, Furrer) 4:3. 56. (55:23) Sabolic (Ticar/Ausschluss Furrer) 4:4.
Penaltyschiessen: Brunner 1:0, Sabolic - (gehalten); Hollenstein - (gehalten), Ticar (gehalten); Richard (gehalten), Mursak (daneben).
Strafen: 8mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 Minuten gegen Slowenien.
Schweiz: Hiller; Diaz, Furrer; Untersander, Kukan; Loeffel, Genazzi; Marti; Praplan, Haas, Hollenstein; Brunner, Richard, Bodenmann; Ambühl, Malgin, Suter; Rüfenacht, Almond, Schäppi; Herzog.
Slowenien: Kroselj (21. Pintaric); Kovacevic, Robar; Vidmar, Kranjc; Pretnar, Gergorc; Podlipnik, Tavzelj; Jeglic, Ticar, Sabolic; Verlic, Mursak, Urbas; Rodman, Golicic, Ograjensek; Kuralt, Music, Pem.
Bemerkungen: Schweiz ohne Suri, Schlumpf (nicht gemeldet), Schlegel (überzählig) und Genoni (Ersatztorhüter). - Timeout Schweiz (55.). - Schüsse: Schweiz 33 (15-8-8-1-1); Slowenien 23 (5-8-9-1-0). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/5 (1 Shorthander kassiert); Slowenien 2/7.
Wenn ich sehe, wie wenig es braucht um als
Team komplett auseinanderzufallen, zeugt dies nicht gerade von gutem Teamgeist.