In den letzten Jahren bildete fast immer der Deutschland Cup den Auftakt. Nun gehören die Schweizer als Ersatz für das ausgeschlossene Russland mindestens in dieser und der nächsten Saison zur Euro Hockey Tour, die jeweils vier Turniere umfasst, eines in der unmittelbaren WM-Vorbereitung. «Es ist schön, dass wir uns schon so früh in der Saison mit den besten europäischen Teams messen können», bringt es Nationalmannschaftsdirektor Lars Weibel auf den Punkt.
Wurde für den Deutschland Cup jeweils ein junges Team aufgeboten, spielen die Schweizer in Turku mit einer deutlich erfahreneren Mannschaft. Es ist ein Teil des Vertrages, dass alle mit der bestmöglichen Equipe antreten. Jedoch bietet Fischer keinen Spieler für jedes der ersten drei Turniere auf – auch, weil er so mehr Spieler testen kann. «Das ist eine coole Geschichte für uns Coaches. Viele sehen gut aus gegen Norwegen oder Lettland, nun sehen wir genau, wer auch gegen Top-Gegner reüssieren kann.»
Trotzdem wird der Umbruch im Hinblick auf die Heim-WM 2026 vorangetrieben. Deshalb erhielt etwa ZSC-Verteidiger Yannick Weber kein Aufgebot. Weiter dabei ist allerdings der 39-jährige Andres Ambühl. Wie passt das? Fischer: «Man merkt ihm das Alter nicht an. Er ist läuferisch immer noch gleich gut wie vor zwanzig Jahren. Es würde mich nicht überraschen, wenn er in drei, vier Jahren noch so herumfährt. Er ist ein spezieller Typ von Mensch, hilft den Jungen mit seiner Ruhe und Gelassenheit. Gleichzeitig ist er jemand, der relativ wenig Raum einnimmt. Er lässt jeden so sein, wie er ist. Auf dieses Element wollten wir nicht verzichten.»
Bei den Beijer Hockey Games Anfang Mai, als die Schweizer auf die gleichen Gegner trafen, bezwangen sie im ersten Spiel Olympiasieger und Weltmeister Finnland überraschend 3:2, ehe sie gegen Schweden (2:3 nach Verlängerung) und Tschechien (0:3) unterlagen. Diesmal soll mehr als der 3. Schlussrang herausschauen. (mom/sda)