Er ist der vergessene Pionier unseres Hockeys. Lange vor Mark Streit wagte er im Sommer 2000 noch als Junior das Abenteuer Nordamerika, bewährte sich auf höchster nordamerikanischer Juniorenstufe, in mehr als 200 Partien in den Farmteamligen und kam als Krönung bei Tampa und Washington zu elf NHL-Spielen.
2007 kehrte Timo Helbling definitiv in die Schweiz zurück. Erst in turbulenten Zeiten zum HC Lugano (wo er für das letzte Halbjahr seines Vertrages nach Finnland zu Kärpät Oulu ausgehliehen wurde), dann zum EV Zug und zu Gottéron. Schliesslich folgte in nur einer Saison mit dem SCB im Frühjahr 2016 die meisterliche Krönung. Nach zwei weiteren Saisons in Zug verteidigte er letzte Saison bei Rapperswil-Jona.
Timo Helbling hat in unserer höchsten Liga insgesamt 728 Partien bestritten, 1408 Strafminuten abgesessen und 154 Skorerpunkte gebucht. Er gilt als Musterbeispiel eines harten, rauen und doch fairen Verteidigers und eines leidenschaftlichen Mannschaftsspielers, der in jeder Minute seiner Karriere ein Maximum geleistet hat. 2006 und 2010 verteidigte er für die Schweiz bei der WM.
«Ich bin sehr dankbar für alles, was ich während meiner Karriere erleben durfte» sagt Timo Helbling. «Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Rücktritt gekommen. Ich habe das Glück, dass ich in der Finanzbranche eine neue Herausforderung gefunden habe.»
Der raue Verteidiger, der neben dem Eis als freundlicher, sprachbegabter Titan eher an einen erfolgreichen Jungunternehmer als an einen rauen Hockey-Kerl mahnt, wird ab Herbst für die Schweizer Niederlassung des deutschen Vermögensverwalters Feri arbeiten.
Da kann die boshafte Frage nicht ausbleiben: Zum gleichen Lohn wie zuletzt bei den Rapperswil-Jona Lakers? «Nein, ich fange ja von vorne an wie damals, als ich in Davos meine Karriere als Junior begonnen habe.» Er sei sehr motiviert und freue sich auf die neue Aufgabe. «Ich bin mir bewusst, dass ich am Anfang einer neuen Tätigkeit sehr viel investieren muss. Das mache ich noch so gerne und ich bin sehr dankbar, dass ich diese Chance bekomme.» Es sei wie im Sport: Nur mit Leidenschaft und totalem Engagement sei etwas zu erreichen.
Damit geht Timo Helbling zumindest vorerst fürs Schweizer Eishockey verloren.
Der unbeugsame Gerechtigkeitsfanatiker.
Lieber Timo Helbling.
Ein grosses Dankeschön für die Leistungen, die Unterhaltung und das Vorbild.
Dafür gebührt Dir der Stanley Cup und höchste Anerkennung.
Nebenbei no gschwind und unbeobachtet, beinahe unbemerkt de Master gmacht (glaub?).
Kompliment. Danke.
Nur das Allerbeste, Champion!
Das wäre grossartig!
Auf der anderen Seite habe ich mit ihm an der Hochschule studiert und dort war ein wie beschrieben ein äusserst angenehmer Zeitgenosse und total bodenständig. Viel Glück bei deiner neuen Herausforderung Timo!