31.12.2015, 11:4731.12.2015, 14:25
Das Team Canada gewinnt den Spengler Cup 2015. Lugano kann nach dem 4:3 nicht mehr reagieren, der Jubel der Ahornblätter ist riesig.
Nach einem eher bescheidenen Startdrittel steigern sich die beiden Teams im zweiten Durchgang gehörig. Innert zwei Minuten treffen Roy und Pyatt zur 3:1-Führung, die Nerven von Canada-Trainer Guy Boucher beruhigen sich etwas.
Doch Lugano kehrt zurück. Noch im zweiten Drittel trifft Chiesa zum Anschluss, fünfzehn Minuten vor Schluss gleich Bertaggia das Score aus. Doch das Team Canada steckt nicht auf und antwortet mit dem Siegestreffer, es ist Matt D'Agostini der die Ahornblätter zum Sieg schiesst.
Das Team Canada am Spengler Cup 2015 – eine Erfolgsgeschichte. Vier Spiele, vier Siege, der Turniergewinn der Kanadier ist mehr als verdient.
«Das Team Canada war über das ganze Spiel gesehen etwas besser, hat verdient gewonnen. Im zweiten Drittel hatten wir mit 3 oder 4 Pfostenschüssen aber auch etwas Pech.»
«Wir kamen hierhin, weil wir gutes Eishockey zeigen wollten. Die Finalteilnahme ist toll, aber die Enttäuschung über die Niederlage trotzdem gross.»
Die Kanadier spielen jetzt extrem clever, beissen sich im Drittel von Lugano fest, nageln die Tessiner regelrecht an der Bande fest. Bald muss Doug Shedden handeln und Merzlikins durch einen sechsten Feldspieler ersetzen.
Noch drei Minuten, langsam schwimmen Lugano die Felle davon. Und was beeindruckend ist: Das Team Canada lässt derzeit fast gar nichts zu, immer wieder ersticken die Tessiner Angriffe im Keim.
Lugano kommt nun vermehrt zu Bullys vor Canada-Keeper Jeff Glass. Zumindest ein Anzeichen von einer Schlussoffensive ist zu spüren.
Wenn Elvis Merzlikins einmal nicht zur Stelle ist, springt halt ein Verteidiger ein. Clarence Kparghai rettet in Extremis auf der Linie, ein fünftes Tor der Kanadier wäre mit der Entscheidung gleichgekommen.
Die Medaillen liegen schon bereit, noch ist aber offen, wer welchen Satz erhalten wird. Lugano wirkt derzeit nicht mehr ganz so frisch wie auch schon. Doch das muss nichts heissen, im Eishockey kann es ja bekanntlich sehr schnell gehen und es bleiben noch immer über sechs Minuten.
Die Unterzahl ist übrigens ohne Tore verlaufen, der Wechselfehler des HC Lugano bleibt unbestraft, Glück gehabt. Nichtsdestotrotz müssen sich die Tessiner jetzt aber überlegen, wie sie zum Ausgleich kommen könnten. Sonst holt sich das Team Canada nach zwei Jahren Unterbruch erneut den Titel.
Das ist jetzt oberdämlich, ein Wechselfehler zum dümmsten Zeitpunkt, Lugano nun zwei Minuten in Unterzahl.
Die erneute Führung für das Team Canada – die Ahornblätter haben sich offenbar schnell vom Ausgleichs-Dämpfer erholt. D'Agostini, sonst in Diensten von Genf-Servette und bereits Spengler-Cup-Sieger, erzielt das Tor.
Da ist der Ausgleich, Bertaggia würgt die Scheibe über die Linie und die Tessiner jubeln ausgelassen.
Dies hätte eigentlich Tor sein müssen, der Kasten der Luganesi war nach einem Querpass ganz frei, doch James Sheppard bringt die Scheibe nicht im Gehäuse unter – wieder eine Riesenparade von Elvis Merzlikins.
Zum Jubel des Publikums kommt es vermehrt zu Rangeleien, diesmal vor dem Tor der Tessiner nachdem Elvis Merzlikins einmal mehr stark parierte. Der Junge zeigt einen putzestarken Spengler Cup.
Jetzt melden sich die Tessiner Fans zu Wort, peitschen ihre Mannschaft nach vorne. Dabei weiss Lugano ja eigentlich, wie man eine Partie dreht. Im ersten Spiel des Spengler Cup hat das Team von Doug Shedden gegen Mannheim einen 0:3-Rückstand in einen 6:3-Sieg gedreht.
Es geht ins Schlussdrittel, ich bin saumässig gespannt.
Also, das zweite Drittel ist passé und es entschädigt für den doch eher lahmen ersten Durchgang. So stellen sich die Fans und Verantwortlichen Spengler-Cup-Eishockey vor: Ohne taktische Fesseln, wild und spektakulär. Hoffentlich geht es im Schlussdrittel so weiter.
Gleich sind 40 Minuten gespielt und ich muss etwas zusammenfassen: In den letzten zwei Minuten wurde geballert und zwar aus allen Lagen. Verrückt eigentlich, dass keine weiteren Tore gefallen sind. Es ist alles offen für das dritte Drittel.
In der Zwischenzeit sind beide Strafen abgelaufen, Tore gab es keine. Es ist zum Schluss dieses zweiten Drittels jedoch ein Match auf höchstem Niveau. Chancen gibt's zuhauf auf beiden Seiten, immer wieder können sich die Torhüter jedoch auszeichnen. Beste Unterhaltung am Spengler Cup.
... der angesprochene DiDomenico wird jedoch für eine Schwalbe rausgeschickt. Eine kuriose Situation.
Jetzt wirds spannend, Kienzle muss für einen Crosscheck an Chris DiDomenico auf die Bank und schäumt vor Wut ...
Da ist der Anschlusstreffer und es ist ein Verteidiger der trifft. Chiesa drückt den Puck über die Linie. Ich wollte soeben das Powerplay der Tessiner kritisieren, da straft mich Chiesa Lügen. Das Spiel also wieder etwas offener als auch schon – gut so!
Die erste Minute der Strafe ist gleich vorbei, das Angriffspiel der Luganesi momentan ein Hühnerhaufen.
Für Haken muss der Stürmer des SC Bern zwei Minuten raus, mit dieser Entscheidung ist er offenbar gar nicht einverstanden. Zumindest ist seine Gestik auf der Bank so zu deuten, hoffentlich überlebt sein Stock diese Strafe.
Zu Spielhälfte merkt man – und das ist gut so – das Lugano diese Partei keineswegs aufgegeben hat. Die Tessiner powern, werden wieder stärker, wollen diese zwei Treffer in kürzester Zeit nicht auf sich sitzen lassen. Taktgeber ist Feldmarschall Doug Shedden, der Trainer der Luganesi brüllt wie ein Wald voller Affen rum, heizt seinen Spielern ein.
Lugano zeigt ein starkes Powerplay, ist fast die kompletten zwei Minuten im Drittel der Kanadier. Doch wiederholt finden die Schüsse den Weg ins Tor nicht, Pettersson scheitert unter anderem mit einem Pfostenschuss.
Da ist nun die Chance für Lugano, diesem Spiel wieder den Stempel aufzudrücken. Ein viertes Tor der Kanadier verträgt es nicht, der Anschlusstreffer muss nun kommen. Carrick muss für Beinstellen in die Kühlbox, können die Tessiner profitieren?
So schnell geht's, Canada legt nach und führt nun mit zwei Toren Vorsprung. Chris DiDomenico leistet zu diesem Treffer 80 Prozent, nach seiner Vorlage braucht Tom Pyatt nur noch einzuschieben.
Und da ist die Führung, Roy trifft. Es ist noch diskutiert worden über Torraum-Offside und ob Lugano-Torhüter Elvis Merzlikins behindert worden sei, doch die Schiedsrichter sind nach kurzer Diskussion anderer Meinung und geben den Treffer. Lugano sieht das natürlich anders und ärgert sich.
Es geht jetzt hin und her, Lugano antwortet auf das schlechte Powerplay mit einem Pfostenschuss von Hofmann.
Was ist denn hier los? Canada spielt seit gefühlt zehn Minuten in Unterzahl und kommt sogar zur Torchance. Mit 3 gegen 2 Stürmen die Kanadier auf das Tor von Lugano, den Puck können sie aber nicht über die Linie drücken.
Die erste Strafe – sie stammte noch aus dem ersten Drittel – ist nun vorbei, D'Agostini ist zurück auf dem Eis. Lugano nun noch eine Minute mit einem Mann mehr.
Jetzt wird's spannend. Pyatt knallt Pettersson den Stock ins Gesicht, während etwas mehr als 30 Sekunden spielt Lugano nun in doppelter Überzahl.
Wow, nur wenige Sekunden sind im zweiten Drittel gespielt, und schon hat Linus Klasen für Lugano eine gute Chance. Die Tessiner sind ja immer noch in Überzahl.
Die ersten 20 Minuten sind gespielt, je ein Tor ist gefallen.
Kurz vor der ersten Pause muss erneut ein Kanadier raus. D'Agostini wird für ein Beinstellen bestraft.
Fast die Führung für das Team Canada. Das muss eigentlich die Führung sein, denn Lugano-Torhüter Elvis Merzlikinis liegt wie ein Käfer auf dem Rücken am Boden. Dennoch schafft es Ellerby, der Torschütze von vorhin, nicht, die Kiste zu buchen.
Die Tessiner werden etwas bestraft für ihr bescheidenes Powerplay kurz vor dem Ausgleich der Kanadier. Nun ja, uns solls recht sein, eine ausgeglichene Partie mag der neutrale Eishockey-Fan ja bekanntlich immer.
Und nur wenige Sekunden nach Ablauf der Lugano-Strafe folgt das Tor für das Team Canada. Chris DiDomenico legt von links auf, Ellerby trifft mit seinem One-Timer haargenau.
Eine höchst unspektakuläre Überzahl. Canada kann fast jeden Lugano-Angriff klären, nicht ein einziges Mal haben sich die Tessiner in der Zone des Team Canada behaupten können.
Nun das erste Powerplay für die Luganesi. Picard muss für Beinstellen vom Eis, Lugano-Coach Doug Shedden tobt vor Wut und erinnert uns an beste Zuger Zeiten. Er fordert eine zweite Strafe für die Kanadier.
Hinter dem Tor der Kanadier kommt Lugano an die Scheibe, dann profitiert der ehemalige Davoser Grégory Hofmann und drückt den Puck über die Linie. Der Jubel auf Seiten der Luganesi ist riesig.
Jetzt ist das Team von Doug Shedden wieder komplett, die erste Überzahl des Team Canada bleibt ungenutzt.
Die erste Minute des kanadischen Powerplays ist vorbei, noch haben die Ahornblätter nicht reüssiert. Immer wieder kann Lugano die Scheibe aus dem eigenen Drittel befördern.
Aaron Johnson mit einem ersten Bums von der Seite. Im Nachfassen kann Torhüter Merzlikins diese Scheibe unter Kontrolle bringen.
Canada darf zum ersten Mal in dieser Partie in Überzahl agieren. Bertaggia unterbindet einen Konter durch ein Beinstellen.
Wieder eine gute Möglichkeit für die Kanadier. Sie haben sich im Verlauf des Turniers definitiv gesteigert. Auf der anderen Seite dann ein Knaller von der blauen Linie durch Lugano-Verteidiger Ryan Glenn.
Die Stimmung ist bestens, auch wenn das Heimteam, der HC Davos, heute nicht im Einsatz ist. Doch dafür ist der Spengler Cup ja bekannt, dass auch ohne die Bündner die Post abgeht.
Die erste Chance der Partie, das geht ja heiter los. Chris DiDomenico kommt von links zum Schuss, Merzlikins im Lugano-Tor pariert aber locker. Das gefällt uns natürlich, wenn es in der Davoser Eishalle heute zur Sache geht.
Los geht's, der Puck ist eingeworfen.
Es ist die Einstimmung auf die Neujahrs-Party heute Abend – der Spengler-Cup-Final in Davos. Der HC Lugano hat die Chance, die Finalniederlage von 1991 gegen ZSKA Moskau wieder gut zu machen, das Team Canada hofft auf den ersten Sieg seit 2012, damals haben die Kanadier den HCD im Finale gleich mit 7:2 vom Feld geputzt.
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