Im siebten Vorbereitungsspiel auf die WM erlitt die Schweiz ihre zweite Niederlage. Dabei sah es anfangs noch gut aus. Fabrice Herzog eröffnete das Skore in der 8. Minute. Doch postwendend gelang den Dänen in Überzahl der Ausgleich; Cody Almond sass auf der Strafbank. Aber auch die Schweiz zeigte sich im Powerplay stark: Damien Brunner bei fünf gegen drei (16.) und Andres Ambühl (17.) erhöhten auf 3:1.
Diese schöne Führung verspielte die Nati indes im Mitteldrittel. Die Dänen glichen bei jeweils nummerischer Gleichzahl auf 3:3 aus, ehe Denis Hollenstein (39.) für die Schweiz erneut im Powerplay erfolgreich war. Der Klotener traf im zweiten Versuch, nachdem er zunächst am Pfosten gescheitert war.
Doch Dänemark, an der WM nicht in der selben Gruppe wie die Schweiz, gab sich weiter nicht geschlagen. Markus Lauridsen gelang der Ausgleich zum 4:4, wobei der beim EHC Biel ausgebildete Nikolaj Ehlers zum dritten Mal einen Assist gab. Der Stürmer der Winnipeg Jets sammelte in der NHL in dieser Saison 64 Skorerpunkte in 82 Einsätzen.
101 Sekunden vor dem Ende gab Ehlers gar zum vierten Mal das Zuspiel zu einem dänischen Tor. Es war das 5:4 durch Peter Regin, der Leonardo Genoni von der blauen Linie in der nahen Ecke erwischte. «Es war ein schlechtes Spiel von mir, nicht mehr und nicht weniger», sagte Genoni.
Im Tor setzte Natitrainer Patrick Fischer heute auf Berns Meistergoalie Leonardo Genoni, Jonas Hiller sass auf der Tribüne. Ebenfalls überzählig waren im Schweizer Team Philippe Furrer, Ramon Untersander, Simon Bodenmann, Thomas Rüfenacht, Reto Schäppi und der erst gestern aufgebotene AHL-Stürmer Tanner Richard.
«Sie waren bei fünf gegen fünf Feldspielern besser, liefen mehr, hatten mehr den Puck», suchte Damien Brunner nicht nach Ausreden. «Wir beschützten den Puck zu wenig gut in der offensiven Zone. Dann bist du meistens am verteidigen. Und dort waren wir oft einen Schritt zu spät.»
Es sei gar nicht so schlecht, dass die Schweiz heute verloren habe, sagte Brunner weiter. «Das führt vielleicht allen vor Augen, dass es dennoch nicht so einfach geht.» In die gleiche Richtung äusserte sich Trainer Fischer: «Es gibt solche Abende. Es war ein idealer Zeitpunkt für eine Ohrfeige. Alle Gegner sind extrem gefährlich. Wir liessen zwei, drei Prozent nach, und die Dänen nutzten das aus.»
Es war im 28. Duell mit den Dänen die erste Niederlage in der regulären Spielzeit und die zweite insgesamt, nachdem die Schweiz vor sechs Jahren 2:3 nach Penaltyschiessen verloren hatte. Am Freitag trifft die Nati in Basel erneut auf Dänemark. (ram/sda)
Schweiz - Dänemark 4:5 (3:1, 1:2, 0:2)
La Chaux-de-Fonds. - 3017 Zuschauer. - SR Wehrli/Wiegand, Fluri/Wüst.
Tore: 8. (7:24) Herzog (Brunner, Diaz) 1:0. 9. (8:18) Russell (Hardt, Ehlers/Ausschluss Almond) 1:1. 16. (15:12) Brunner (Ambühl, Almond/Ausschlüsse Jacobsen, Oliver Lauridsen) 2:1. 17. (16:36) Ambühl (Brunner, Almond/Ausschluss Oliver Lauridsen) 3:1. 28. Poulsen (Meyer, Jesper Jensen) 3:2. 37. Kristensen (Ehlers, Regin) 3:3. 39. Hollenstein (Loeffel/Ausschluss Lassen) 4:3. 48. Markus Lauridsen (Ehlers) 4:4. 59. Regin (Jesper Jensen, Ehlers) 4:5.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 8mal 2 Minuten gegen Dänemark.
Schweiz: Genoni; Sutter, Marti; Diaz, Kukan; Schlumpf, Genazzi; Loeffel, Paschoud; Chris Baltisberger, Almond, Suri; Praplan, Haas, Hollenstein; Brunner, Romy, Herzog; Ambühl, Malgin, Suter.
Dänemark: Dahm; Nicolas B. Jensen, Jesper Jensen; Markus Lauridsen, Kristensen; Lassen, Oliver Lauridsen; Weichel, Bruggisser; Ehlers, Regin, Hardt; Christensen, Jacobsen, Storm; Madsen, Green, Russell; Meyer, Klarskov Nielsen, Poulsen.
Bemerkungen: Schweiz ohne Furrer, Untersander, Bodenmann, Richard, Rüfenacht, Schäppi, Hiller (alle überzählig) und Schlegel (Ersatztorhüter). - Pfostenschüsse: 31. Brunner, 39. Hollenstein. - Timeout Schweiz (58:33), danach ohne Goalie. - Schüsse: Schweiz 28 (8-10-10); Dänemark 32 (9-13-10). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 3/7; Dänemark 1/5. (sda)