Im Hallenstadion ist Dani Schrepfer eine Kultfigur in kurzen Hosen. Eishockeyspieler kommen und gehen – «Schinke» bleibt. Seit vielen Jahren arbeitet der frühere ZSC-Junior Schrepfer als handwerklicher Allrounder in der Zürcher Arena. Fährt bei Trainings die Eismaschine, hilft bei Spielen, wo er kann.
Seiner Liebe zum Eishockey wolle er auch dann treu bleiben, wenn die ZSC Lions 2022 ins eigene Stadion in Zürich-Altstetten einziehen, sagte der 39-Jährige unlängst im «Blick». Doch um dort als Eismeister tätig sein zu können, muss Schrepfer eine Weiterbildung absolvieren – und die geht ins Geld.
7000 Franken benötigt er für den städtischen Lehrgang, bei dem Eis- und Badmeister ausgebildet werden. Geld, das Schrepfer nicht hat. Die Eventbranche liegt wegen der Pandemie seit einem Jahr am Boden. Schrepfer ist auf Kurzarbeit und froh darüber, wenigstens rund zwei Tage in der Woche rund um Eishockeyspiele arbeiten zu können. Seine regelmässigen Auftritte als Zauberer an Hochzeiten und anderen Festen fallen wegen Corona ebenfalls ins Wasser.
Der Zeitungsbericht schlug im Fan-Lager der Zürcher hohe Wellen. Gestern Nachmittag ging auf der Plattform «I Believe In You» ein Crowdfunding online – und schon am Abend waren die benötigten 7000 Franken gesammelt. Das Geld, das über den erforderlichen Betrag hinaus gespendet wurde, kommt der Nachwuchsabteilung der ZSC Lions zugute.
«Ich war sprachlos, als ich davon erfuhr, mir kullerten Freudentränen über die Wangen», erzählte Schrepfer im Gespräch mit watson. «Es ging eine Zeit, bis ich begriffen hatte, dass es geklappt hat. Ich hätte nie gedacht, dass das überhaupt etwas wird mit dem Crowdfunding und dann noch so schnell.»
Schrepfer spricht von einem «riesigen Aufsteller» in dieser nicht einfachen Zeit. Und: «Heute habe ich mich schon für die Ausbildung angemeldet. Ob sie im Herbst beginnt oder pandemiebedingt im nächsten Frühling, ist noch offen.»
Ihm hätten schon viele ZSC-ler zum geglückten Crowdfunding gratuliert: «Spieler, Fans und Funktionäre, bis hinauf in die Geschäftsleitung.»
Sie mögen ihn halt, ihren «Schinke».