1531 Tage werden vergangen sein, wenn sich der HCD-Tross am Freitag nach Zürich aufmacht, um zum ersten Mal seit dem 13. Januar 2019 gegen die ZSC Lions einen Auswärtssieg zu landen. Der Siegtorschütze dannzumal beim 2:1-Erfolg nach Verlängerung hiess Andres Ambühl.
Das HCD-Urgestein – damals wie heute Captain – wird die damalige Saison nicht in bester Erinnerung haben. Nach dem Rücktritt von Kult- und Erfolgstrainer Arno Del Curto verpassten die Bündner zum ersten Mal seit dem Wiederaufstieg in die NLA 1993 die Playoffs. Es war das Ende einer grossen Ära im Landwassertal.
Nun braucht der HCD ein Wunder, sollte es noch in diesem Frühjahr mit dem 32. Meistertitel der Klubgeschichte klappen. Denn das Aufholen des 1:3-Rückstands in der Serie gegen die ZSC Lions gleicht einer Herkulesaufgabe, wenn man bedenkt, dass die letzten zwölf Auswärtspartien gegen den «Zett» allesamt verloren gingen; achtmal im Hallenstadion in Oerlikon und zuletzt viermal in der neuen Arena in Altstetten, davon zweimal in den Playoffs (1:4 und 2:3).
Bedenkt man ausserdem, dass für ein Weiterkommen noch ein Heimsieg am Sonntag und ein weiterer Auswärtserfolg am Dienstag von Nöten wären, so verkommt die Herkulesaufgabe für Andres Ambühl und seine Davoser Teamkollegen zur ultimativen Giga-Challenge.
Da man sich in den Playoffs aber ohnehin nur an den positiven Sachen aufrichtet, dürften solche Gedanken in den Köpfen der Davoser Spieler keinen Platz finden. Für die Bündner gilt es, die bittere 2:3-Heimniederlage nach der zweiten Verlängerung vom Mittwoch schnellstmöglich abzuhaken.
Die Davoser betrieben erneut einen grossen Aufwand, waren in der regulären Spielzeit die klar dominierende Mannschaft, am Ende standen sie aber wieder ohne Ertrag da. «Diese Niederlage tut weh», gestand Ambühl im Interview mit dem TV-Sender MySports.
Die ZSC Lions ihrerseits traten erneut eine Spur abgeklärter und effizienter auf als der Gegner und kamen auch dank einem herausragenden Simon Hrubec (51 Paraden) im Tor mit relativ wenig Aufwand im vierten Spiel zum dritten Sieg.
Sven Andrighetto traf um 23.45 Uhr mit einem platzierten Schuss ins weite Eck mitten ins Davoser Herz. Damit machte sich der frühere NHL-Stürmer am Tag nach seinem 30. Geburtstag ein verspätetes Geschenk.
Solche wollen Andrighetto und sein Team dem Gegner aber bestimmt keine verteilen, wenn man am Freitag mit einem Heimsieg den Halbfinaleinzug perfekt machen kann. Dem HCD könnten aber die Erinnerungen ans letzten Jahr helfen, als er im Viertelfinal gegen die Rapperswil-Jona Lakers sogar ein 0:3 wettgemacht hat. Fortan heisst es für die Davoser wieder: Verlieren verboten. (abu/sda)