Manchmal ist es wohl ganz schön, wenn man keinen Smartphone-Empfang hat. Sonst vermiest einem die Nachricht, dass man neuerdings arbeitslos ist, noch die Ferien.
Eishockeyspieler Ryan Hartman verabschiedete sich am letzten Freitag auf Twitter mit dem wunderschönen Bild eines Sees in die Wildnis. «Bin bis am Samstag in einer Woche ab vom Schuss. Wer mich braucht, soll mir auf den Anrufbeantworter sprechen.»
Heading off the grid till next Saturday... if you need me... leave me a voicemail ✌🏽world pic.twitter.com/6Megt1CTdC
— Ryan Hartman (@RHartzy18) 21. Juni 2019
Nun, vermutlich gibt es ganz viele, die etwas von Ryan Hartman wollen. Zum Beispiel sein Berater. Denn der NHL-Spieler ist, während er in Kanadas Abgeschiedenheit unbekümmert am fischen ist, getradet worden. Die Philadelphia Flyers gaben den Flügel im Tausch für Tyler Pitlick an die Dallas Stars ab.
Doch Hartman wird nächste Saison nicht unbedingt für die Texaner spielen. Denn die hätten ihm einen Vertrag anbieten müssen, was sie nicht getan haben. Der 24-jährige Amerikaner wird damit am 1. Juli ein Free Agent werden.
Immerhin: Der Erstrunden-Draft von 2013 (als Nummer 30 von den Chicago Blackhawks gezogen) weist ansprechende Skorer-Werte auf. In bislang 258 NHL-Spielen kam er für Chicago, Nashville und Philadelphia auf 92 Punkte. Es dürfte Teams geben, die ihn engagieren wollen – und möglicherweise wird es doch Dallas sein. Die Stars würden Verhandlungen anstreben, wenn Hartman aus der Wildnis zurück gekehrt sei, schreibt «The Athletic».
Und was hat Ryan Hartmans Mutter damit zu tun? Die bestätigte, dass ihr Sohn tatsächlich noch überhaupt nichts vom Trade wisse. Und sie setzte diesen (mittlerweile gelöschten) Tweet ab, indem sie vorschlägt, es mal mit einer Brieftaube zu versuchen:
Es ist nicht das erste Mal, dass Ryan Hartman von einem Trade überrascht wurde. Nur einen Tag, bevor ihn die Blackhawks im Februar 2018 an die Predators abgaben, hatte er sich noch einen neuen Fernseher an die Wand seiner Wohnung in Chicago gehängt.
Ich bin kein Szenekenner, aber das ist doch völlig absurd? Das ist ja schlimmerer Menschenhandel als beim Fussball.
Wie soll man sich da mit seiner Familie irgendwo niederlassen und ein normales Leben aufbauen, wenn man am nächsten Tag ans andere Ende des Landes transferiert werden kann?
Und verstehe ich das richtig, der hatte einen Vertrag und wurde jetzt getradet und hat nun plötzlich keinen Vertrag mehr? Oder wäre sein Vertrag sowieso ausgelaufen? Ansonsten wäre das ja der Horror jenach Saisonverlauf.