Marco Zanetti dürfte sich besonders über die Absetzung von Trainer Chris McSorley in Lugano gefreut haben. Der 20-jährige Italiener, der seit den Minis bei den Junioren des HC Lugano spielt, rückte unter dem bisherigen U20-Coach Luca Gianinazzi in die 3. Linie, nachdem er unter McSorley meist überzählig oder 13. Stürmer war. Zanetti dankte es mit seinem ersten National-League-Tor zum 2:0. Es hätte ein märchenhafter Einstand für Luganos neuen Coach sein können.
Doch Zanettis Tor blieb ein Muster ohne Wert, denn innerhalb von 13 Minuten wendeten Simon Knak, der PostFinance-Topskorer Matej Stransky und Dennis Rasmussen das Blatt für den HCD. Lugano blieb im vierten Heimspiel in Folge ohne Punkt. Ob die lange gute Leistung reichte, um die eigenen Fans etwas zu besänftigen, wird sich zeigen. Diese hatten mit Plakaten klargemacht, dass sie es wenig goutieren, wenn immer der Trainer als Schuldiger für Misserfolge herhalten muss.
Lugano - Davos 2:3 (1:0, 1:0, 0:3)
5116 Zuschauer. SR Stolc (SVK)/Borga, Altmann/Kehrli.
Tore: 9. Alatalo (Granlund/Powerplaytor) 1:0. 22. Zanetti (Riva, Herburger) 2:0. 44. Knak 2:1. 55. Stransky (Corvi, Nordström) 2:2. 57. Rasmussen (Bristedt, Schmutz) 2:3.
Strafen: je 5-mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Granlund; Stransky.
Lugano: Koskinen; Alatalo, Mirco Müller; Kaski, Riva; Wolf, Guerra; Näser; Fazzini, Arcobello, Granlund; Connolly, Thürkauf, Morini; Zanetti, Herburger, Bennett; Vedova, Cortiana, Gerber; Stoffel.
Davos: Aeschlimann; Nygren, Jung; Fora, Dahlbäck; Dominik Egli, Paschoud; Barandun; Ambühl, Corvi, Nordström; Stransky, Rasmussen, Bristedt; Wieser, Prassl, Nussbaumer; Schmutz, Chris Egli, Knak.
Bemerkungen: Lugano ohne Andersson, Carr, Marco Müller, Patry, Walker (alle verletzt) und Josephs (überzähliger Ausländer). Lugano ab 59:03 ohne Torhüter.
Ein anderer Trainer zog den Kopf vielleicht gerade noch aus der Schlinge: Lausannes John Fust. Ausgerechnet der Meister und erneute Topfavorit Zug erwies sich für Lausanne als idealer Gegner, um seine Negativserie zu beenden. Nach fünf Niederlagen in Folge setzte sich das Team des schwer angezählten Trainers Fust gleich mit 6:1 durch und holte im fünften Heimspiel die ersten Punkte. Auf der anderen Seite verloren die Zuger zum dritten Mal in Folge. In diesen drei Partien kassierten sie 15 Gegentore.
Lausanne - Zug 6:1 (0:0, 4:0, 2:1)
5815 Zuschauer. SR Wiegand/Mollard, Burgy/Meusy.
Tore: 29. Bozon (Audette) 1:0. 35. Sekac (Kovacs, Riat/Powerplaytor) 2:0. 37. Riat (Sekac) 3:0. 39. Jäger (Salomäki) 4:0. 47. Gernat (Kovacs, Sekac/Powerplaytor) 5:0. 50. Hofmann (Klingberg) 5:1. 60. (59:45) Fuchs (Sekac) 6:1.
Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen Lausanne, 5-mal 2 Minuten gegen Zug. – PostFinance-Topskorer: Kovacs; Kovar.
Lausanne: Punnenovs; Heldner, Frick; Gernat, Genazzi; Jelovac, Marti; Sidler, Hügli; Riat, Fuchs, Sekac; Kovacs, Jäger, Salomäki; Bozon, Audette, Kenins; Almond, Emmerton, Pedretti.
Zug: Hollenstein; Geisser, Djoos; Hansson, Stadler; Schlumpf, Kreis; Gross; Simion, Kovar, Hofmann; Zehnder, Senteler, Herzog; Martschini, O'Neill, Cehlarik; Klingberg, Leuenberger, Allenspach; De Nisco.
Bemerkungen: Lausanne ohne Glauser, Krakauskas und Raffl (alle verletzt), Zug ohne Suri (verletzt).
Ambri-Piotta tritt derzeit im Stil eines echten Spitzenteams auf. Nicht immer spielerisch brillant, aber gnadenlos effizient. Beim 5:3 gegen die zuletzt ebenfalls formstarken SCL Tigers feierten die Leventiner ihren vierten Sieg in Folge. Ein Doppelschlag innert 32 Sekunden Mitte des Startdrittels durch André Heim und Valentin Hofer – am Ende beide mit ihrem ersten Doppelpack – wendete das Blatt. Flavio Schmutz hatte die Emmentaler an seinem 28. Geburtstag 1:0 in Führung gebracht.
Ambri-Piotta - SCL Tigers 5:3 (2:1, 2:1, 1:1)
6344 Zuschauer. SR Stricker/Hungerbühler, Obwegeser/Schlegel.
Tore: 6. Schmutz (Rohrbach, Pesonen) 0:1. 12. (11:47) Heim (Burren) 1:1. 13. (12:19) Hofer (Pestoni, Spacek) 2:1. 25. (24:08) Heim (Pestoni, Burren/Powerplaytor) 3:1. 26. (25:21) Hofer (Pestoni, Spacek) 4:1. 38. Lapinskis (Sturny) 4:2. 49. Michaelis (Diem, Saarela/Powerplaytor) 4:3. 60. (59:29) Spacek (Pestoni) 5:3 (ins leere Tor).
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 2-mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Spacek; Saarijärvi.
Ambri-Piotta: Conz; Virtanen, Fischer; Fohrler, Zaccheo Dotti; Zündel, Burren; Wüthrich; Pestoni, Spacek, Hofer; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Zwerger, Shore, Chlapik; Grassi, Kostner, McMillan; Trisconi.
SCL Tigers: Boltshauser; Lepistö, Zryd; Saarijärvi, Grossniklaus; Cadonau, Schilt; Huguenin, Erni; Weibel, Michaelis, Pesonen; Rohrbach, Schmutz, Saarela; Sturny, Diem, Lapinskis; Berger, Neuenschwander, Aeschlimann.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Isacco Dotti und Heed (beide verletzt). SCL Tigers von 57:39 bis 59:29 ohne Torhüter.
Der Leader Genève-Servette baute seine Siegserie auf acht Partien aus, musste im Jura aber hart kämpfen. Der PostFinance-Topskorer Valtteri Filppula glich knapp sechs Minuten vor Schluss aus, nach nur 22 Sekunden der Verlängerung traf Abwehrstratege Henrik Tömmernes in seinem 250. National-League-Spiel zum 3:2.
Ajoie - Genève-Servette 2:3 (0:0, 1:1, 1:1, 0:1) n.V.
4144 Zuschauer. SR Hürlimann/Urban (AUT), Wolf/Urfer.
Tore: 34. Praplan (Filppula, Le Coultre/Powerplaytor) 0:1. 39. Devos (Gauthier/Powerplaytor) 1:1. 50. Brennan (Hazen, Devos) 2:1. 55. Filppula (Jacquemet, Winnik) 2:2. 61. (60:22) Tömmernes (Winnik/Powerplaytor) 2:3.
Strafen: 5-mal 2 Minuten plus Spieldauer () gegen Ajoie, 4-mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
PostFinance-Topskorer: Devos; Filppula.Ajoie: Ciaccio; Gauthier-Leduc, Pilet; Thiry, Brennan; Birbaum, Hauert; Pouilly; Bakos, Gauthier, Bozon; Hazen, Devos, Romanenghi; Sciaroni, Frossard, Schmutz; Arnold, Macquat, Vouillamoz; Kohler.Genève-Servette: Descloux; Karrer, Tömmernes; Jacquemet, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Chanton; Miranda, Filppula, Winnik; Praplan, Pouliot, Rod; Hartikainen, Richard, Omark; Antonietti, Jooris, Bertaggia; Smirnovs.
Bemerkungen: Ajoie ohne Ian Derungs, Fey, Garessus, Huber (alle verletzt), Kessi (gesperrt) und Asselin (überzähliger Ausländer), Genève-Servette ohne Cavalleri und Vatanen (beide verletzt).
Der Aufsteiger Kloten isst in der Oberklasse weiter hartes Brot. Beim 2:6 in Biel setzte es für die Zürcher Unterländer die achte Niederlage im neunten Spiel ab. Die Seeländer gewannen erstmals seit Oktober 2017 wieder zu Hause gegen Kloten – in den letzten zwei Partien vor deren Abstieg waren sie ohne Punkte geblieben. Mike Künzle glänzt einen Tag, nachdem er wegen eines positiven Coronatests noch gefehlt hatte, als Doppel-Torschütze. Auf der anderen Seite sieht Kloten-Goalie Sandro Zurkirchen gleich bei drei Gegentreffern schlecht aus.
Biel - Kloten 6:2 (1:0, 2:1, 3:1)
5256 Zuschauer. SR Hebeisen/Kohlmüller (GER), Steenstra (CAN)/Duc.
Tore: 7. Forster (Yakovenko) 1:0. 25. Künzle (Delémont) 2:0. 36. Faille 2:1. 39. Künzle 3:1. 46. (45:03) Haas 4:1. 47. (46:29) Ang (Powerplaytor) 4:2. 48. (47:35) Hofer (Haas) 5:2. 56. Kessler (Yakovenko, Grossmann) 6:2.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Biel, 2-mal 2 Minuten gegen Kloten.
PostFinance-Topskorer: Sallinen; Ang.
Biel: Säteri; Rathgeb, Lööv; Yakovenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont, Stampfli; Kessler, Sallinen, Rajala; Hofer, Haas, Reinhard; Hischier, Cunti, Künzle; Bärtschi, Schläpfer, Tanner.
Kloten: Zurkirchen; Reinbacher, Ekestahl-Jonsson; Randegger, Peltonen; Nodari, Capaul; Kindschi, Steiner; Simic, Aaltonen, Marchon; Ang, Faille, Schreiber; Bougro, Ruotsalainen, Obrist; Altorfer, Lindemann, Spiller.
Bemerkungen: Biel ohne Brunner, Froidevaux, Olofsson und Rytz (alle krank), Kloten ohne Kellenberger, Loosli und Meyer (alle verletzt). Kloten von 17:20 bis 17:39 ohne Torhüter.
(nih/sda)
Habe sie heute das erste Mal über 60' gesehen. Sobald Biel von 75-80% auf 90+% hochgeschaltet hat, war die Defensive am Schwimmen. Und die offensive Durchschlagskraft ist arg beschränkt. Dazu kam noch ein Goalie der ein, zwei Mal unglücklich ausgeshen hat....