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Eishockey

Die Schweizer Eishockey-Nati siegt im WM-Test gegen Schweden mit 5:3

Sieg gegen Schweden – der Start in die WM-Vorbereitung ist der Schweiz gelungen

Die Schweizer Nationalmannschaft ist in Ljungby mit einem 5:3-Sieg gegen Schweden in die WM-Vorbereitung gestartet. Chris Baltisberger, Yannick Rathgeb und Pius Suter erzielten ihre ersten Tore im Nationaldress.
07.04.2016, 21:2407.04.2016, 23:29

Nach dem 2:1 für Schweden (35.), das Linus Hultström im Powerplay erzielt hatte, musste man Angst haben um die Schweizer. Die Skandinavier waren bis dahin im zweiten Drittel klar überlegen gewesen, überforderten die Gäste phasenweise. Doch nur 50 Sekunden später gelang Lino Martschini mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie das 2:2. Kurz darauf durften die Schweizer erstmals in Überzahl agieren. Nach nur 16 Sekunden stand Luca Cunti (37.) vor dem Tor goldrichtig und brachte die Schweiz zum zweiten Mal in Führung.

Im letzten Drittel begannen die Schweizer wie bereits im ersten Abschnitt stark. Hatten Lino Martschini (42.) und Denis Hollenstein (45.) noch gute Möglichkeiten zum 4:2 vergeben, holte Rathgeb das Verpasste in der 49. Minute mit seiner Torpremiere für die A-Nationalmannschaft nach. Der 20-jährige Verteidiger von Fribourg-Gottéron war von Reto Schäppi herrlich im Slot bedient worden und liess dem schwedischen Keeper Fredrik Pettersson-Wentzel keine Chance. Zwar verkürzten die Gastgeber 68 Sekunden vor dem Ende bei sechs gegen vier Feldspielern auf 3:4, doch 21 Sekunden später machte Pius Suter in seinem ersten A-Länderspiel mit einem Empty Netter den vierten Sieg in den letzten fünf Auswärtsspielen gegen Schweden perfekt.

Ein zufriedener Coach

«Es war ein toller Abend», sagte Headcoach Patrick Fischer. «Wir waren von Anfang an bereit, spielten geradlinig aufs Tor.» Auch der Teamgeist freute Fischer sehr. Sie hätten nach dem 1:2 gut reagiert und das Spiel wieder in die Hände genommen. Was hatte er in der zweiten Pause zur Mannschaft gesagt, damit ihr nicht das Gleiche wie im Mitteldrittel passiert? «Dass wir den Puck konsequenter aus der Zone spielen müssen. Kleine mentale Blackouts bringen das gesamte Team ins Schwimmen. Wir müssen agieren und nicht reagieren, müssen mutig spielen. Das passt zu uns und haben wir heute meistens gemacht.»

Cunti war schon am 1:0 in der 4. Minute beteiligt gewesen. Nachdem er aufs Tor geschossen hatte, verwertete Chris Baltisberger den Abpraller aus der Luft. Auch für den Stürmer der ZSC Lions war es der erste Treffer im Nationaldress. Überhaupt wusste die erste Sturmlinie mit Cunti, Baltisberger und Captain Denis Hollenstein zu überzeugen. «Der Sieg ist sicher gut fürs Selbstvertrauen. Wir haben schon gut im System funktioniert», so Baltisberger. Der Puck für die Tor-Premiere wird neben jenem für den ersten NLA-Treffer einen Ehrenplatz erhalten. Für Suter wird das 5:3 ebenfalls immer in Erinnerung bleiben. «Ich freue mich sehr. Wir sind gut gelaufen, waren systemtreu, haben um jeden Puck gekämpft und waren im Abschluss sehr gut», bilanzierte Suter.

Am Freitag bereits der nächste Test

Da Reto Suri wegen Rückenschmerzen kurzfristig hatte Forfait erklären müssen und bereits zurück in die Schweiz gereist ist, standen dem Trainer-Triumvirat nur elf Stürmer zur Verfügung. Dies wirkte sich aber nicht negativ aus. Der zweite Test gegen Schweden findet am Freitag in Ängelholm statt. «Wir haben ihnen in der defensiven Zone manchmal zu viel Raum gegeben. Dort müssen wir noch etwas aggressiver sein», blickte Fischer voraus. (sda)

Das Telegramm

Schweden - Schweiz 3:5 (0:1, 2:2, 1:2) Ljungby Arena. - 3440 Zuschauer. - SR Johansson/Vinnerborg (SWE); Waldejer/Löfgren (SWE).
Tore: 4. Chris Baltisberger (Cunti) 0:1. 29. Forsling (Marcus Sörensen) 1:1. 35. (34:10) Hultström (Forsling, Tedenby/Ausschluss Cunti) 2:1. 35. (35:00) Martschini (Schlumpf) 2:2. 37. (36:12) Cunti (Hollenstein, Chris Baltisberger/Ausschluss Johansson) 2:3. 49. Rathgeb (Schäppi) 2:4. 59. (58:52) Nick Sörensen (Marcus Sörensen, Forsling/Ausschluss Rathgeb) 3:4 (ohne Goalie). 60. (59:13) Suter (Schäppi) 3:5 (ins leere Tor). - Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Schweden, 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweden: Petterson-Wentzel; Gustafsson, Johansson; Wikstrand, Nygren; Junland, Forsling; Hultström, Högström; Viksten, Sjögren, Tedenby; Nygard, Ek Eriksson, Sandberg; Brodin, Ljungh, Marcus Sörensen; Hedberg, Westerholm, Nick Sörensen.
Schweiz: Zurkirchen; Rathgeb, Geering; Grossmann, Schlumpf; Schneeberger, Genazzi; Frick; Chris Baltisberger, Cunti, Hollenstein; Suter, Schäppi, Herzog; Martschini, Froidevaux; Praplan, Trachsler, Bieber.
Bemerkungen: Schweiz ohne Suri (verletzt) und Boltshauser (Ersatztorhüter). - Pfostenschüsse: 28. Sandberg, 42. Martschini, 56. Martschini. - Länderspiel-Debüt von Suter. - Timeouts: Schweden (49.); Schweiz (58.). - Schweden von 57:26 bis 58:52, von 59:00 bis 59:13 und ab 59:20 ohne Goalie. - Schüsse: Schweden 33 (13-7-13); Schweiz 28 (13-7-8). - Powerplay-Ausbeute: Schweden 2/4; Schweiz 1/2. (sda)

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