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Eishockey-WM: Die USA gehen mit breiter Brust ins Duell mit der Schweiz

Die USA können zwar auf 20 NHL-Spieler zählen, haben bislang aber nicht vollends überzeugt.
Die USA können zwar auf 20 NHL-Spieler zählen, haben bislang aber nicht vollends überzeugt.bild: imago-images.de

«Wir können alle schlagen» – USA sehen sich gegen die Schweiz nicht als Aussenseiter

Die USA erachten sich für den Viertelfinal am Donnerstag um 19.20 Uhr gegen die Schweiz nicht als Aussenseiter, obwohl ihr Gegner an der WM in Finnland als einziges Team in der Vorrunde nie verlor.
25.05.2022, 12:4526.05.2022, 04:42
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Die Amerikaner sind mit einer Handvoll aufstrebender Stars an die WM nach Finnland gereist, unter ihnen Thomas Bordeleau, der Sohn des einstigen SCB-Stars Sébastien Bordeleau. Der jüngste dieser Newcomer kreierte die grösste Medienresonanz. Luke Hughes ist erst 18-jährig und der jüngste dreier Brüder, die alle in die NHL wollen. Jack Hughes spielt bereits eine Hauptrolle bei den New Jersey Devils, dem Team des Schweizer Captains Nico Hischier. Die Devils haben sich im Draft auch schon die Rechte an Luke Hughes gesichert.

Luke Hughes will mit den USA endlich wieder ein «Miracle on Ice» schaffen.
Luke Hughes will mit den USA endlich wieder ein «Miracle on Ice» schaffen.bild: imago-images.de

Hughes erzählte in den letzten Tagen in Tampere eine Geschichte. Dass er Bilder eines Dinners gesehen hat zu Ehren von Dr. George Nagobads, der im November seinen 100. Geburtstag feierte und 1980 in Lake Placid beim «Miracle on Ice» Physio im USA-Team gewesen ist. Auch den in die Jahre gekommenen Goalie Jim Craig, den «Hexer» des «Miracles», sah er bei dieser Gelegenheit.

Das «Miracle on Ice» – der Olympia-Final von 1980 in voller Länge.Video: YouTube/Virgil Moody

Und Hughes wurde klar, wie lange es her ist, dass die USA an Titelkämpfen Gold geholt haben. Er nahm sich vor, alles daran zu setzen, dass es endlich auch bei den Erwachsenen (und nicht nur bei den U18- oder U20-Junioren) wieder klappt mit Gold für die Amerikaner.

Aufgepasst auf Gaudette

Wenn es in Tampere 42 Jahre nach dem Olympia-Gold von Lake Placid und 89 Jahre seit dem letzten WM-Titel von 1933 gleich klappen würde, wäre das wohl ein neuerliches «Miracle» (Wunder). Aber die Amerikaner denken aus Prinzip gross. Im letzten Vorrundenspiel setzten sie sich gegen Norwegen 4:2 durch, mussten dabei aber zittern, obwohl sie bereits nach sieben Minuten 2:0 führten.

Die besten Szenen aus dem Norwegen-Spiel.Video: YouTube/IIHF Worlds 2022

Zuvor besiegte das Team von Trainer David Quinn zwar Schweden, verloren aber auch gegen Finnland und Tschechien und setzten sich gegen Österreich erst in der Verlängerung durch. Alles in allem hinterliessen die jungen und talentierten US-Boys bislang einen zwiespältigen Eindruck.

Bei Olympia in Peking blieben die Amerikaner in der Vorrunde ungeschlagen und scheiterten im Viertelfinal mit Pech im Penaltyschiessen an der Slowakei. Vor einem Jahr in Riga gewannen die USA wieder einmal eine Medaille (Bronze). Und in Finnland schlugen sie die starken Schweden (3:2 n.V.). «Wenn wir gut spielen, dann können wir hier alle Teams schlagen», sagt Adam Gaudette von den Ottawa Senators, einer der 20 NHL-Akteure im US-Kader.

Adam Gaudette hat an der WM bislang überzeugt.
Adam Gaudette hat an der WM bislang überzeugt.bild: imago-images.de

Auf Gaudette müssen die Schweizer achten. Mit drei Toren und zwei Assists war er bislang der produktivste USA-Stürmer. Gegen die Schweden legte er mit zwei Goals und einem Assist die Basis zum Sieg. Gaudette: «Richtig ist, dass wir mit einem unerfahrenen Team in Finnland sind. Aber viele haben etwas zu beweisen. Für viele, wie auch für mich, verlief die Saison frustrierend. Es ist ein cooles Gefühl, an der Weltmeisterschaft zu stehen und festzustellen, dass ich immer noch in der Lage bin, gutes Hockey zu spielen.» (pre/sda)

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quelle: keystone / pavel golovkin
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