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National League: Biel siegt gegen Bern und die ZSC Lions fertigen Lausanne ab

Biels Michael Huegli, links, schiesst ein Penalty gegen Berns Goalie Niklas Schlegel, rechts, beim Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen dem SC Bern und den EHC Biel, in der Postf ...
Die Entscheidung musste im Penaltyschiessen her: Biels Hügli netzt gegen Niklas Schlegel ein.Bild: KEYSTONE

Biel siegt im Spitzenkampf – ZSC Lions fertigen Lausanne ab – Zug taucht in Langnau

20.09.2019, 22:4721.09.2019, 16:12
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Bern – Biel

Der EHC Biel verteidigt die Tabellenführung in der National League mit einem 2:1-Erfolg nach Penaltyschiessen in Bern. Torhüter Jonas Hiller stand im Mittelpunkt.

Hiller, diese Saison auf Abschieds-Tournee auf Schweizer Eis, wehrte in der regulären Spielzeit und in der Verlängerung 48 Schüsse (von 49) ab. Im Penaltyschiessen parierte er anschliessend der Reihe nach gegen Inti Pestoni, Vincent Praplan, Jan Mursak und Mark Arcobello. Derweil alle Berner bei ihren Versuchen scheiterten, skorten für Biel Rückkehrer Michael Hügli (erster Einsatz nach Verletzung) und Toni Rajala.

Berns Topscorer Berns Mark Arcobello, links, und Biels Beat Forster, Mitte, kaempfen um den Puck an der Seite von Biels Goalie Jonas Hiller, rechts, beim Eishockey Meisterschaftsspiel der National Lea ...
Mark Arcobello beisst sich gegen Forster und Hiller die Zähne aus.Bild: KEYSTONE

Die Partie bot hochklassiges Tempo-Hockey. Beiden Teams boten sich vor dem «Shootout» Chancen zum Sieg. Biel ging nach 15 Minuten durch Sämi Kreis in Führung und traf Sekunden später durch Jason Fuchs bloss den Pfosten. Für Bern traf Ramon Untersander nach 31 Minuten. Im Finish der regulären Spielzeit verpassten Beat Gerber (Pfosten) und Calle Andersson (Hiller kratzte seinen Abschlussversuch von der Linie weg) den möglichen SCB-Sieg.

Schon zum vierten Mal in dieser Saison verlor der SC Bern ein Penaltyschiessen. In der Champions Hockey League kassierten die Berner gegen Skelleftea (zweimal) und Kärpät Oulu Niederlagen in Penaltyschiessen.

ZSC Lions – Lausanne

Die ZSC Lions korrigieren ihre Auswärtsniederlagen in Zug und Genf mit einem komfortablen 5:0-Sieg über den Titel-«Geheimfavoriten» Lausanne.

Simon Bodenmann steuerte im vierten Meisterschaftsspiel der neuen Saison seine Tore Nummer 3 und 4 zum Sieg des ZSC bei. Goalie Lukas Flüeler benötigte 38 Paraden für seinen 39. Shutout in der obersten Schweizer Spielklasse.

Die Zuercher jubeln im Eishockeyspiel der National League zwischen den ZSC Lions und dem Lausanne HC am Freitag, 20. September 2019, im Zuercher Hallenstadion. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Hängende Köpfe bei den Waadtländern, die Zürcher jubeln.Bild: KEYSTONE

Die Lions sorgten mit einem 4:0 im Mitteldrittel für klare Verhältnisse und feierten den zweiten Erfolg im zweiten Saison-Heimspiel. Mit einem Zwischenspurt zur Spielmitte stellten sie die Weichen auf Sieg. Innerhalb von 251 Sekunden erhöhten Chris Baltisberger, Axel Simic und Bodenmann auf 4:0. Bodenmann stellte dann sechs Sekunden vor Ende des Mitteldrittels gar auf 5:0.

Dabei waren die ZSC Lions zu Beginn der Partie von Lausanne noch komplett dominiert worden. Völlig entgegen dem Spielverlauf hatten die Zürcher in der 10. Minute dennoch das Skore durch Neuzugang Marco Pedretti eröffnet. Von da an nahmen die Gastgeber Fahrt auf.

Lausanne kassierte seine ersten Punktverluste auf fremdem Eis in der laufenden Saison. Für die Waadtländer war es zudem die höchste Niederlage gegen die ZSC Lions seit einem 1:6 vor knapp zwei Jahren im Hallenstadion.

SCL Tigers – Zug

Der EV Zug, der meistgenannte Meisteranwärter, verlor drei Tage nach dem 5:6 daheim gegen Lausanne auch im Emmental. Die Zuger gingen nach einer 1:0-Führung gegen die SCL Tigers 3:5 unter.

Klar ist: Der EV Zug befindet sich noch auf Formsuche. Im Heimspiel gegen die ZSC Lions vor einer Woche fanden die Zuger erst im Finish mit einer wundersamen Wende den Sieg, am Dienstag gegen Lausanne verschliefen sie den Start (0:4 nach 14 Minuten), und in Langnau verloren sie ein Spiel, in welchem sie in den ersten zehn Minuten mindestens eine Klasse besser waren als der Gegner.

Tigers, Harry Pesonen, links, und Tigers, Maxwell Ben jubeln beim 5:3, waehrend dem Meisterschaftsspiel der National League, zwischen den SCL Tigers und dem EV Zug, am Freitag 20. September 2019 im Il ...
Harry Pesonen freut sich mit Maxwell Ben über den Überraschungserfolg gegen Zug.Bild: KEYSTONE

Aber bei Zug passt im September noch längst nicht alles zusammen. Und das liegt nicht nur an Goalie Leonardo Genoni, der noch weit von der letztjährigen Playoff-Form entfernt ist und diese Saison gegen Ambri (3), die ZSC Lions (4), Lausanne (4) und Langnau (4) schon 15 Gegentore kassiert hat.

Die SCL Tigers hätten die Partie letztlich deutlicher gewinnen können. Stefan Rüegsegger, Harri Pesonen (Latte), Christopher DiDomenico, Benjamin Neukom und Yannick Blaser trafen alle noch die Torumrandung.

Langnaus Siegtor zum 4:3 erzielte in der 52. Minute der finnische Weltmeister Harri Pesonen in doppelter Überzahl. Pesonen stellte kurz vor Schluss mit einem Schuss ins leere Tor auch den Sieg sicher.

Ambri – Genf

Genève-Servette gewinnt bei Ambri-Piotta trotz dem verletzungsbedingten Ausfall von Abwehrchef Henrik Tömmernes mit 3:2 nach Penaltyschiessen.

Das Penaltyschiessen entschieden die Gäste gleich mit 3:0 zu ihren Gunsten. Ambri-Piotta holte im vierten Meisterschaftsspiel endlich den ersten Punkt, verpasste aber den Sieg innerhalb der regulären Spielzeit.

Für Servette realisierte im Mitteldrittel Simon Le Coultre (20) mit dem 1:1-Ausgleich sein erstes Tor in der National League. Doch kurz darauf fiel bei Servette Abwehrchef Henrik Tömmernes nach einem Check vom National-League-Debütanten Joël Neuenschwander mit Verdacht auf eine Knieverletzung aus.

From left, Ambri's player Matt D'Agostini and Genv's player Arnaud Jacquemet, during the preliminary round game of National League A (NLA) Swiss Championship 2019/20 between HC Ambrì Pi ...
Genf und Ambri lieferten sich einen zähen Kampf.Bild: KEYSTONE/Ti-Press

Bei Ambri-Piotta war der aus der KHL geholte slowenische Neuzugang Robert Sabolic erstmals überzähliger Ausländer. Ambris erstes Tor hatte Dominic Zwerger bereits in der 2. Minute mit dem Führungstreffer erzielt. Es war im vierten Meisterschaftsspiel der erste Skorerpunkt des in den letzten beiden Saisons so starken österreichischen Nationalstürmers.

Servettes Goalie Gauthier Descloux, der in der vorletzten Saison noch leihweise bei Ambri-Piotta gespielt hatte, verhinderte danach mit einer aufmerksamen Intervention gegen Fabio Hofer die möglich gewesene 2:0-Führung der Leventiner. Doch Ambris Stürmern mangelte es auch in der Folge an Abgeklärtheit im Abschluss.

Es war dann auch Verteidiger Michael Fora, der beim 1:4 vom Dienstag in Bern noch selbst am Ursprung eines kassierten Unterzahltreffers gestanden hatte, der die Leventiner im Mitteldrittel mit einem Shorthander mit 2:1 in Führung brachte. Doch Servette reagierte postwendend mit dem 2:2 durch Guillaume Maillard zur Spielmitte.

Die Tabelle:

Die Telegramme:

Bern - Biel 1:2 (0:1, 1:0, 0:0, 0:0) n.P.
16'321 Zuschauer. - SR Lemelin/Wiegand, Fuchs/Gnemmi. -
Tore: 15. Kreis (Fey) 0:1. 32. Untersander (Arcobello, Blum) 1:1. - Penaltyschiessen: Pestoni -, Hügli 0:1; Praplan -, Rajala 0:2; Mursak -, Fuchs -; Arcobello -. -
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Biel. -
PostFinance-Topskorer: Arcobello; Rajala.

ZSC Lions - Lausanne 5:0 (1:0, 4:0, 0:0)
8015 Zuschauer. - SR Salonen/Müller, Bürgy/Wolf. -
Tore: 10. Pedretti (Schäppi) 1:0. 29. Chris Baltisberger (Pettersson, Roe/Ausschluss Grossmann 2:0. 32. Simic 3:0. 33. Bodenmann (Diem) 4:0. 40. (39:54) Bodenmann (Ausschluss Genazzi) 5:0. -
Strafen: 6mal 2 plus 2mal 10 Minuten (Bodenmann, Marti) gegen ZSC Lions, 5mal 2 Minuten gegen Lausanne. -
PostFinance-Topskorer: Suter; Emmerton.

SCL Tigers - Zug 5:3 (2:1, 1:2, 2:0)
5538 Zuschauer. - SR Tscherrig/Urban, Altmann/Ambrosetti. - Tore: 7. Simion (Kovar) 0:1. 15. Berger (Huguenin, DiDomenico) 1:1. 17. Schilt (Pesonen/Ausschlüsse Kovar; Cadonau) 2:1. 21. (20:26) Albrecht (Ausschluss Lindberg!) 2:2. 23. Kuonen (Blaser, Maxwell) 3:2. 39. McIntyre 3:3 (Eigentor Schmutz). 60. (59:23) Pesonen (DiDomenico) 5:3 (ins leere Tor). -
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 4mal 2 plus 5 Minuten (Lindberg) plus Spieldauer (Lindberg) gegen Zug. -
PostFinance-Topskorer: Blaser; Diaz.

Ambri-Piotta - Genève-Servette 2:3 (1:0, 1:2, 0:0, 0:0) n. P.
4578 Zuschauer. SR Stricker/Hebeisen; Kaderli/Cattaneo. - Tore: 2. Zwerger (Fora, D'Agostini/Ausschluss Fehr) 1:0. 22. Le Coultre 1:1. 29. Fora (D'Agostini/Ausschluss Plastino!) 2:1. 30. Maillard (Richard/Ausschluss Plastino) 2:2. - Penaltyschiessen: Müller, Smirnovs 0:1; Payr -, Richard 0:2; Fora -, Wingels 0:3. -
Strafen: 3mal 2 sowie 1mal 10 Minuten (Plastino) gegen Ambri-Piotta, 2mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. -
PostFinance-Topskorer: D'Agostini; Wingels. (cma/sda)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Aetzki
21.09.2019 01:07registriert April 2015
Hammer Abend in Langnau :) Tore und Bier zuhauf. So soll es sein. Zug inferior unterwegs, trotz dem gewaltigen Kader. Aber naja, die Saison hat kaum begonnen. Ich freue mich über jeden Auftritt meiner Tiger wie dem jenigen von heute Abend. Schauen wir wo die Reise hinführt. Hoffentlich in ähnliche Sphären wie dies letze Saison der Fall war.
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geissenpetrov
20.09.2019 23:10registriert September 2015
Ich sehe es schon bildlich vor mir: "Zug: das neue Lugano des Nordens", verfasst von einem Chronisten, dessen Namen mir soeben entfallen ist.
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Am Ende dieser Entwicklung müsste eigentlich der nächste SCB-Titel stehen – Teil VI
Zug entgleitet im Schlussdrittel ein sicherer Sieg. Dan Tangnes steht vor seiner grössten Herausforderung. Die drei Gegentreffer im Schlussdrittel sind nicht das Problem. Aber die Art und Weise, wie die Zuger den sicheren Sieg aus den Händen gaben, der gegnerische Coach und Leonardo Genonis Form.

Die Niederlage hat Dan Tangnes sichtlich erschüttert. Sven Senteler hat kurz vor der zweiten Pause zum 3:1 getroffen (39.). Die Zuger dominieren die Berner im Mitteldrittel nach Belieben. Das wahre, das grosse Zug ist auferstanden. Oben auf der Medientribüne beginnt der Chronist der «Berner Zeitung» den Matchbericht in den Laptop zu tippen. Er muss pressieren und zeitig, praktisch mit der Schluss-Sirene fertig sein. Ein erfahrener Kollege mit «SCB-Affinität» warnt ihn freundlich: «Es ist zu früh für den Matchbericht. Es ist noch nicht vorbei.»

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