Die Schweizer brauchen zwei gute Torhüter. Einer alleine kann nicht alle Partien bestreiten. Bei der Silber-WM vor einem Jahr waren es Reto Berra und Martin Gerber. In Minsk sind es Reto Berra und Leonardo Genoni. Robert Mayer ist die Nummer 3.
Nationaltrainer Sean Simpson stellt zum Auftakt gegen die Russen Leonardo Genoni ins Tor. Reto Berra wird am Samstag gegen die USA spielen. «Mit Reto Berra haben wir in Stockholm gegen die USA das Halbfinale gewonnen. Er spielt am Samstag gegen die Amerikaner.»
Leonardo Genoni kehrt also ins WM-Business zurück. Er hat zuletzt bei der WM 2011 in Kosice (Viertelfinals verpasst) zwei Partien für die Schweiz bestritten und einen vorzüglichen Eindruck hinterlassen. Gegen Kanada (3:4 n.V.) und Schweden (0:2) wehrte er 94.68 Prozent der Schüsse ab. Die Nummer 1 war damals Tobias Stephan.
Leonardo Genoni spielt für den HC Davos. Aber er ist, wie die seriöse und jeder Spekulation abholde NZZ unlängst vermeldet hat, inoffiziell bereits mit den Kloten Flyers verlobt und soll dort im Frühjahr 2015 Martin Gerber ersetzen. Auch wenn es offiziell dazu keine Aussagen gibt – sein Freund und Agent Erich Wüthrich bestätigt diese Information.
Leonardo Genoni ist in der Organisation der ZSC Lions ausgebildet worden, wechselte in Sommer 2007 zusammen mit Reto Berra nach Davos. Im Frühjahr 2009 hexten die beiden den HCD zum Titel, im Finale gegen die Kloten Flyers kamen beide zum Zuge.
Reto Berra wechselte dann zu Biel. Leonardo Genoni ist geblieben und wurde auch 2011 zum Meistergoalie. Seine Rückkehr ins Züribiet ist längst thematisiert. HCD-Trainer Arno Del Curto sagt dazu mit leichtem Sarkasmus: «Torhütergerüchte nehme ich im Mai gelassen zur Kenntnis und kommentiere sie nicht.» Wenn Leonardo Genoni gehe, werde eben ein neuer Goalie gebraucht. Mit dem Walliser Gilles Senn (18) hat der HCD bereits ein hochkarätiges Talent unter Vertrag. Der sanfte Riese (195 cm, 87 kg) bekommt eine Chance, wenn Leonardo Genoni im nächsten Frühjahr tatsächlich als Nachfolger von Martin Gerber nach Kloten gehen sollte.
Die Russen treten gegen die Schweiz mit acht NHL-Stars an und spektakulärster Einzelspieler ist Alex Owetschkin (28). Er hat mit Washington die Playoffs verpasst. Er erzielte letzte Saison in 78 Partien 52 Tore und 18 Assists.
In dieser Aufstellung haben die Schweizer trainiert. Welche Spieler tatsächlich gemeldet werden und wer vorerst auf die Tribune muss, ist noch offen:
Genoni; Berra, Mayer
Schlumpf, Josi
Brunner, Romy, Moser
Weber, Seger
Fiala, Ambühl, Suri
Blum, Grossmann
Bärtschi, Cunti, Hollenstein
Kukan, Ramholt
Stancescu, Schläppi, Plüss
Froidevaux, Rüfenacht
Nationaltrainer Sean Simpson hat bestätigt, dass er Rafael Diaz (New York Rangers) nachnominieren wird, wenn die Rangers aus den NHL-Playoffs fliegen. Diaz hat zugesichert, dass er einem Aufgebot Folge leisten wird. Er kam bereits vor einem Jahr im Laufe der WM zum Silberteam von Stockholm.