Ende gut, alles gut. Im zweiten Anlauf schlugen die Minnesota State Mavericks die Bemidji State Beavers mit 2:1 nach Verlängerung und holten sich den Mason Cup.
Doch was war das für ein Samstagabend vor 5126 Zuschauern in Mankato (Minnesota)! Denn vor dem Siegtreffer durch Jack McNeely durften die Mavericks schon einmal jubeln. Dieses Tor von Josh Groll in der Verlängerung bedeutete den Meistertitel:
Ooh boy, that is close. pic.twitter.com/SSB24Jr927
— Chris Dilks (@ChrisDilks) March 20, 2022
Die Verlierer aus Bemidji reklamierten, dass der Treffer irregulär war. Schliesslich war das Tor aus der Verankerung gehoben und der Puck hatte aus ihrer Sicht den Weg ins Tor dank einer «Abkürzung» gefunden, unter dem Gehäuse hindurch.
Wyatt Aamodt takes the Mason Cup. What a game and what a run this team is on. Going to be a very tough out in the weeks to come. pic.twitter.com/r7Y2HPXlzh
— Kevin Dudley (@Dudley7Kevin) March 20, 2022
Aber die Offiziellen hatten kein Einsehen. Der Treffer zählte, Funktionäre schritten mit dem Pokal aufs Eis, wo die Mavericks mit ihm den Sieg und den Einzug in die «Sweet 16» der US-College-Meisterschaft feierten.
Als die Feierlichkeiten verebbten und sich alle in die Kabine zurückzogen, machte im Stadion ein Gerücht die Runde: Dass das Tor nun doch noch einmal überprüft werde. Eine Stunde nach Grolls Treffer stellten die Funktionäre fest: Er war tatsächlich nicht regulär.
Great pic from @PCphoto with @CCHAHockey director of officiating Kevin Langseth pointing out the disputed goal to Mike Hastings, Tom Serratore, Don Lucia and others between game-winners last night. Crazy! pic.twitter.com/g2haOsHs3u
— Shane Frederick (@puckato) March 20, 2022
Also wies man die Spieler der beiden Mannschaften an, sich noch einmal in die Hockey-Montur zu werfen, und die Partie beim Stand von 1:1 wieder aufzunehmen. Fans, die davon hörten, eilten rasch zurück ins Stadion.
«Ich glaube nicht, dass sich die Beine oder der Körper von irgendjemandem gut angefühlt haben», sagte Mavericks-Goalie Dyrden McKay. «Wir wussten also, dass es eine Einstellungs-Sache war: Wer kann besser wieder in den Spielmodus kommen?»
It was a wild @CCHAHockey championship!!! @MinnStMHockey wins twice in overtime over @BSUBeaversMHKY to win Mason Cup. PHOTOS: https://t.co/u1eTOuDnK6 pic.twitter.com/Gt7wvskQjI
— Pat Christman (@PCphoto) March 20, 2022
Den Teams wurden fünf Minuten Zeit gegeben, um sich aufzuwärmen, dann ging die Verlängerung weiter. Mit dem Resultat, dass nach rund zwei Spielminuten der Puck erneut im Tor von Bemidji State lag – und es dieses Mal nichts daran zu rütteln gab.
Der Commissioner des Verbands CCHA, Don Lucia, sagte nach dem Spiel, das Wichtigste sei gewesen, einen richtigen Entscheid zu fällen. «Wenn es kein gültiges Tor ist und Bemidji State deshalb ausscheidet, ist deren Saison damit vorbei und das wäre nur sehr schwer zu verkraften.»
«Ich freue mich für meine Jungs», sagte der siegreiche Trainer Mike Hastings. «Was beim zweiten Mal am Ende passiert ist, war richtig. Das ist es, worauf wir aus sein sollten – dass am Ende alles seine Richtigkeit hat.»
«Uns wurde ein zweites Leben geschenkt», meinte Bemidjis Trainer Tom Serratore. «Es war natürlich seltsam, wie viel Zeit verstrichen ist, aber es war die richtige Entscheidung. Wir sind wieder da rausgegangen und hatten die Chance, eine Meisterschaft zu gewinnen. Und es ist einfach nicht passiert.»
Die vielleicht schönste Einordnung des Geschehens lieferte der Twitter-Account der Minnesota State Mavericks. «So nice, we did it twice», war zu lesen – «es war so schön, dass wir es gleich zwei Mal machten.»
FINAL!!
— Minnesota State Hockey (@MinnStMHockey) March 20, 2022
So nice, we did it twice. pic.twitter.com/0wIdTnIpEC