Nach acht Niederlagen kehrt der SC Bern im Heimspiel gegen Genève-Servette zum Siegen zurück. Dank zwei Powerplaygoals und einem starken Philipp Wüthrich im Tor gewinnen die arg gebeutelten Berner 3:1.
Es war eine Premiere, die den ersten Berner Sieg seit dem 19. Dezember (3:2 n.V. in Langau) einleitete und damit der längsten Niederlagenserie im Klub seit Einführung der Playoffs ein Ende setzte. Thierry Bader erzielte im 40. Spiel des SCB in der laufenden Meisterschaft das erste Unterzahltor. Dem 1:0 nach knapp sechs Minuten war ein haarsträubender Puckverlust von Genfs Verteidiger Roger Karrer vorausgegangen. Servette kassierte bereits zum neunten Mal in dieser Saison ein Gegentor in Überzahl.
Ein Berner Offensiv-Feuerwerk bekamen die nur 12'576 Zuschauer (beinahe Saison-Minusrekord) in der PostFinance-Arena danach allerdings nicht zu sehen - im Gegenteil. 18:48 lautete das Schussverhältnis zu Ungunsten des Heimteams. Doch für einmal war das Glück dem SCB wieder hold. Servette traf durch Vatanen (7.), Karrer (22.) und Miranda (45.) gleich dreimal den Pfosten.
Einen grossen Anteil am aus Berner Sicht langersehnten Sieg hatte Goalie Philipp Wüthrich, der sich gleich mehrfach auszeichnen konnte. Schon in den Startminuten vereitelte der 24-Jährige, einer der wenigen Berner Lichtblicke in dieser Saison, mit Paraden gegen Miranda, Jooris und Moy eine frühe Genfer Führung. Erst im sechsten Powerplay der Gäste wurde Wüthrich von Joël Vermin (54.) bezwungen.
Derweil zeigten sich die weiterhin ersatzgeschwächten Berner, die immerhin wieder auf Topskorer Dominik Kahun und Calle Anderson zählen konnten, vorab im Überzahlspiel äusserst effizient. Die zweite Genfer Strafe nutzte Vincent Praplan (26.) zum 2:0, im dritten Berner Powerplay erhöhte Ramon Untersander (50.) auf 3:0. Zuvor hatte eine korrekte Coaches Challenge von Servette den vermeintlichen zweiten Treffer von Bader (36.) wegen eines Offsides verhindert.
Dank den drei Punkten verbessert sich der SCB auf Kosten von Ambri-Piotta auf Platz 10 und steht damit wieder auf einem Pre-Playoff-Platz. Derweil bleibt Servette, das ohne den erkrankten Topskorer Henrik Tömmernes erst die dritte Niederlage aus den letzten 14 Spielen kassierte, im 8. Rang klassiert.
Bern - Genève-Servette 3:1 (1:0, 1:0, 1:1)
12'576 Zuschauer. - SR Stricker/Hürlimann, Steenstra (CAN)/Wolf.
Tore: 6. Bader (Unterzahltor!) 1:0. 26. Praplan (Kast, Andersson/Powerplaytor) 2:0. 50. Untersander (Kahun, Conacher/Powerplaytor) 3:0. 54. Vermin (Vatanen, Filppula/Powerplaytor) 3:1.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 plus 5 Minuten (Winnik) plus Spieldauer (Winnik) gegen Genève-Servette.
PostFinance-Topskorer: Kahun; Winnik.
Bern: Wüthrich; Untersander, Beat Gerber; Thiry, Henauer; Andersson, Colin Gerber; Pinana; Thomas, Kahun, Fuss; Fahrni, Varone, Conacher; Praplan, Näf, Bader; Sciaroni, Neuenschwander, Kast; Dähler.
Genève-Servette: Nyffeler; Karrer, Le Coultre; Vatanen, Maurer; Jacquemet, Chanton; Mercier, Smons; Miranda, Filppula, Winnik; Vouillamoz, Jooris, Vermin; Moy, Smirnovs, Patry; Antonietti, Cavalleri, Völlmin.
Bemerkungen: Bern ohne Blum, Jeffrey, Ruefenacht und Scherwey (alle verletzt), Genève-Servette ohne Charlin, Descloux, Richard, Rod, Tanner (alle verletzt), Berthon, Riat, Tömmernes (alle krank) und Pouliot (gesperrt). Genève-Servette ab 58:36 ohne Torhüter.
Der EV Zug bleibt in diesem Jahr ungeschlagen. Mit einem 5:4 nach Verlängerung gegen Lugano feierten die Zentralschweizer den siebten Sieg in Folge. Nach nur 14 Sekunden der Overtime traf der Schwede Niklas Hansson mit seinem zweiten Tor des Abends.
Nach einem Blitzstart mit einer 3:0-Führung nach zwölf Minuten gab der Meister aber auf eher ärgerliche Art noch einen Punkt ab. Calvin Thürkauf brachte die Hoffnung kurz vor Ende des Startdrittels in die Reihen der Tessiner zurück. Daniel Carr, beflügelt durch ein Olympia-Aufgebot, verkürzte zwei Minuten vor der zweiten Pause. Der Kanadier traf später auch noch zum 3:4.
Auch im Schlussdrittel führte Zug noch einmal 4:2, doch Carr und Romain Loeffel 2:12 Minuten sicherten Lugano noch einen Punkt. Die Partie hatte für die Bianconeri bereits schlecht begonnen. Torhüter Niklas Schlegel musste bereits nach drei Minuten wegen einer Verletzung Thibault Fatton Platz machen.
Zug - Lugano 5:4 (3:1, 0:1, 1:2, 1:0) n.V.
6602 Zuschauer. - SR Lemelin (CAN)/Urban (AUT), Fuchs/Gnemmi.
Tore: 10. (9:12) Suri (Kovar, Leuenberger) 1:0. 11. (10:15) Senteler 2:0. 12. (11:54) Hansson (Suri) 3:0. 20. (19:21) Thürkauf (Guerra, Fazzini) 3:1. 38. Carr (Josephs) 3:2. 51. Klingberg 4:2. 53. Carr 4:3. 58. Loeffel (Powerplaytor) 4:4 (ohne Torhüter). 61. (60:14) Hansson (Kovar) 5:4.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug, 1mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Kovar; Arcobello.
Zug: Genoni; Schlumpf, Kreis; Cadonau, Djoos; Hansson, Nussbaumer; Wüthrich; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Senteler, Zehnder; Martschini, Marco Müller, Herzog; Suri, Leuenberger, Allenspach.
Lugano: Schlegel (3. Fatton); Loeffel, Mirco Müller; Alatalo, Riva; Chiesa, Guerra; Traber, Wolf; Carr, Thürkauf, Josephs; Boedker, Arcobello, Morini; Fazzini, Herburger, Bertaggia; Vedova, Walker, Stoffel.
Bemerkungen: Zug ohne Bachofner, Gross, Stadler (alle verletzt) und Lander (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Herren (verletzt). Lugano von 56:49 bis 57:48 ohne Torhüter.
Der ZSC Lions bestätigte seine gute Form mit einem hart erkämpften 5:2-Sieg gegen Ambri-Piotta. Im vierten Duell der Saison zwischen den beiden Teams gab es erstmals einen Heimsieg.
Just, als die Leventiner zum 2:2 ausgeglichen hatten, schlugen die Lions mit einem Doppelschlag von Denis Malgin (52.) und dem ehemaligen Ambri-Stürmer Marco Pedretti (55.) zurück.
In den ersten beiden Dritteln hatten die Zürcher aus ihrer spielerischen Dominanz zu wenig Zählbares gemacht. In der zweiten Pause hatte es 1:1 geheissen.
Hatte es vor Weihnachten noch Diskussionen um Coach Rikard Grönborg gegeben, sind die ZSC Lions nun im Hoch. Sie haben seit dem 10. Dezember nun in elf Partien (10 Siege) immer gepunktet.
ZSC Lions - Ambri-Piotta 5:2 (1:0, 0:1, 4:1)
7484 Zuschauer. - SR Piechaczek (GER)/Dipietro, Stalder/Huguet.
Tore: 14. Roe (Bodenmann, Hollenstein) 1:0. 30. Grassi (Pestoni, Zwerger) 1:1. 43. Chris Baltisberger (Andrighetto, Noreau/Powerplaytor) 2:1. 51. (50:15) McMillan 2:2. 52. (51:25) Malgin 3:2. 55. Pedretti (Hollenstein) 4:2. 60. (59:45) Malgin (Pedretti) 5:2 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 4mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Malgin; Pestoni.
ZSC Lions: Kovar; Weber, Geering; Noreau, Marti; Trutmann, Phil Baltisberger; Guebey; Pedretti, Malgin, Andrighetto; Sigrist, Krüger, Quenneville; Bodenmann, Roe, Hollenstein; Chris Baltisberger, Schäppi, Sopa; Riedi.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Burren; Fohrler, Zaccheo Dotti; Fischer, Pezzullo; Moses, Regin, McMillan; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Pestoni, Grassi, Zwerger; Trisconi, Kostner, Bianchi.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Azevedo, Diem und Morant (alle verletzt), Ambri-Piotta ohne Hächler (verletzt) und D'Agostini (überzähliger Ausländer). Ambri-Piotta von 58:30 bis 59:45 ohne Torhüter.
Der HC Ajoie hält nach einer 3:7-Heimniederlage gegen die Rapperswil-Jona Lakers den Rekord, den keiner will. Zum 16. Mal hintereinander blieb der Aufsteiger aus dem hintersten Zipfel des Jura ohne einen Punkt. Das gab es seit Einführung der Playoffs in der obersten Schweizer Eishockey-Liga noch nie.
Ein Drittel lang durfte Ajoie auf die Vermeidung des Unausweichlichen hoffen, doch im Mitteldrittel zerrann die 2:0-Führung wie Eis in der Frühlingssonne. Nach nur 15 Sekunden verkürzte Zack Mitchell, mit einem Shorthander – bereits der achte der Saison gegen Ajoie – glich der Kanadier aus und in der 34. Minute stand es bereits 2:4.
Danach kam Geburtstagskind Tim Wolf (29) im Ajoie-Tor ins Spiel - und war nach zwei Minuten ebenfalls ein erstes Mal geschlagen. Rapperswil-Jona, das Überraschungsteam der Saison, punktete dafür im fünften Spiel in Folge.
Ajoie - Rapperswil-Jona Lakers 3:7 (2:0, 0:5, 1:2)
2786 Zuschauer. - SR Wiegand/Ströbel, Progin/Burgy.
Tore: 15. Schmutz (Eigenmann) 1:0. 17. Bogdanoff (Eigenmann, Gauthier-Leduc) 2:0. 21. (20:15) Mitchell (Djuse, Wetter) 2:1. 27. Mitchell (Rowe/Unterzahltor!) 2:2. 29. Djuse (Forrer) 2:3. 34. Cervenka (Djuse, Lammer/Powerplaytor) 2:4. 36. Aebischer 2:5. 41. (40:25) Frossard (Asselin/Powerplaytor) 3:5. 41. (40:50) Cervenka (Mitchell, Zangger) 3:6. 54. Forrer (Wick) 3:7.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Ajoie, 2mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Devos; Cervenka.
Ajoie: Aeberhard (34. Wolf); Gauthier-Leduc, Eigenmann; Joggi, Hauert; Birbaum, Pouilly; Rouiller, Bartholet; Frei, Devos, Schmutz; Asselin, Frossard, Huber; Bogdanoff, Romanenghi, Schnegg; Fortier, Macquat, Rohrbach.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vouardoux, Djuse; Aebischer, Profico; Baragano, Sataric; Bircher; Lammer, Cajka, Cervenka; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Wick, Dünner, Forrer; Zangger, Mitchell, Wetter; Brüschweiler.
Bemerkungen: Ajoie ohne Hazen (verletzt) und Wannström (krank), Rapperswil-Jona Lakers ohne Albrecht, Jelovac und Maier (alle verletzt). (pre/sda)
Die Partie der SCL Tigers gegen Lausanne musste kurzfristig abgesagt werden. Grund dafür sind mehrere Corona-Fälle in den Reihen der Emmentaler, sodass sie nicht mehr über die Mindestanzahl einsetzbarer Feldspieler und Torhüter (15+1) verfügen. Ob auch die Partien am Donnerstag in Biel und das Heimspiel am Freitag gegen Lugano verschoben werden müssen, ist derzeit offen. Wann die Partie gegen Lausanne nachgeholt wird, ist noch nicht bekannt.
#CovidUpdate
— National League & Swiss League (@NLSLOfficial) January 25, 2022
Aufgrund mehreren Covid-Fällen bei den @hopplangnou muss das Spiel von heute Abend, 25.01.2022 gegen den @lausannehc kurzfristig verschoben werden.
Über die weiteren Partien von dieser Woche wird separat informiert. pic.twitter.com/kxg0sgW9dQ