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SC Bern – der Trainer bleibt und Andersson für vier Jahre nach Lugano

Berns Trainer Johan Lundskog nach dem Eishockey Qualifikationsspiel der National League zwischen dem SC Bern und Lausanne HC, am Montag, 14. Maerz 2022, in der PostFinance Arena in Bern. (KEYSTONE/Dan ...
Johan Lundskog darf beim SCB bleiben.Bild: keystone
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SC Bern – der Trainer bleibt und Andersson für vier Jahre nach Lugano

Die «Aufräumarbeiten» beim SC Bern schreiten voran: Verteidiger Calle Andersson wechselt trotz laufendem Vertrag für vier Jahre zum HC Lugano. Aber Trainer Johan Lundskog darf bleiben. Steht er in zwei Jahren mit dem SCB im Final?
25.03.2022, 17:4825.03.2022, 18:14
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Die Doppelspitze Raëto Raffainer/Andrew Ebbet der SCB-Sportabteilung hat entschieden, den noch ein Jahr laufenden Vertrag mit Trainer Johan Lundskog zu erfüllen. Die Rückmeldungen aus der Kabine sind positiv. Der Schwede ist allenthalben beim spielenden Personal beliebt. Die Trainings seien super und man habe auch taktisch unglaublich viel gelernt.

Johan Lundskog war ja mit den Spielern nicht zu streng und wer lebt denn nicht gern in einer leistungssportlichen «Wohlfühloase», in der selbst die schlechteste Klassierung seit dem Aufstieg von 1986 mit grösstem Verständnis beurteilt wird? Im modernen Hockey kann die Arbeit des Trainers eben nicht nur an den Resultaten gemessen werden.

Der tüchtige und visionäre Raëto Raffainer hofft darauf, dass es mit Johan Lundskog akkurat so kommt wie mit Nationaltrainer Patrick Fischer: Nach der missglückten ersten WM 2016 in Moskau (11. Schlussrang) hielt er, damals Sportdirektor des Verbandes, trotz Kritik an Patrick Fischer fest. Zwei Jahre später führte der Zuger die Schweiz bei der WM 2018 in den Final. Geht die Rechnung auch in Bern auf – und warum sollte sie nicht aufgehen? – dürfen wir den SCB 2024 mit Johan Lundskog im Final erwarten.

Ohnehin käme die Entlassung des Trainers zu teuer. Denn der SCB sponsort dem HC Lugano sozusagen eine Saison lang die Dienste von Calle Andersson. Der Verteidiger, gut gecoacht noch immer einer der kreativsten der Liga, wechselt nicht bloss, wie aus dem Tessin bereits gemeldet per sofort für drei, sondern sogar für vier Jahre bis 2026 zum HC Lugano. Die Kosten für die erste Saison im Tessin schultert noch der SC Bern.

SCB Sportchef Andrew Ebbett, links, uebergibt Berns Calle Andersson, rechts, fuer sein 300. Spiel einen Geschenkskorb, vor dem Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen dem SC Bern un ...
Calle Andersson wechselt zum HC Lugano.Bild: keystone

Da wird verständlich, dass nicht auch noch das Geld für eine Trainerentlassung ausgegeben werden kann. Zumal Marc Lüthi diese Woche leer geschluckt hat. Die Doppelspitze der Sportabteilung ist sich einig, dass Sven Bärtschi ein «Kaisertransfer» wäre und eigentlich wähnt man sich auf der Zielgerade. Es geht «nur» noch um die Zahlen, die im Vertrag stehen. Nun weiss Marc Lüthi, wie teuer eine Verpflichtung von Sven Bärtschi wird. Und da hat er erst einmal leer geschluckt.

Damit wird klar: Der Entscheid, wo Sven Bärtschi ab nächster Saison stürmen wird, zieht sich in die Länge. Gut möglich, dass sich der SCB bis Mitte April gedulden muss. Den Zeitgewinn kann Marc Lüthi für eine Betteltour unter seinen Sponsoren, Gönnern und Freunde nutzen. Und wenn er schlau ist, beginnt er jetzt schon ein wenig Geld beiseite zu legen.

Es kann nämlich nicht mit absoluter, hundertprozentiger und felsenfester Sicherheit ausgeschlossen werden, dass der SCB im November einen neuen Trainer braucht. Ganz gleich, ob Sven Bärtschi kommt oder nicht kommt. Es heisst ja: «Gouverner c’est prevoir». Die freie Übersetzung dieses Mottos: Gut managen bedeutet, sich vorzusehen.

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quelle: keystone / fabrice coffrini
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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tikkanen
25.03.2022 18:09registriert November 2014
...in den Büros von Europas Hockeyhauptstadt herrscht emsiges Treiben. Grundsätzlich ist der Abgang vom Calle begrüssungswert, auch wenn der SCB noch weiter bezahlen muss. Möglicherweise steht hier auch noch ein Spielertausch kurz vor Abschluss, Alatalo's Frau fühle sich anscheinend nicht wohl im Tessin. Zum anderen ist Lüthis momentane Schwäche klar erkennbar. Das elende Rühmen des Losercoach Lundskog ist schlimm, besser jetzt ersetzen, spätestens Ende Oktober ist der Johan einäwäg furt. Auch das Werben um Bärtschi sehe ich kritisch, Sven's Leistungskurve geht nach unten.

Item, we will see!
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Antiklaus
25.03.2022 19:19registriert Dezember 2014
Taktisch viel gelernt? Na klar wie man auf die Schnauze kriegt.
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Cindy...
25.03.2022 19:39registriert Juni 2020
Da der Sommer für den SCB lang ist, behält man den Trainer (der uns die schlechtesten Saison seit Jahrzehnten beschert hat) bis November und spart damit Geld. Vergeigt jedoch einen sauberen Aufbau der Mannschaft, mit einem Trainer, der den Titel Trainer auch verdient. Da blutet das berner Herz, obwohl es absehbar war...
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