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Als Edgar Salis bei den ZSC Lions unfreiwillig freiwillig als Sportchef zurücktrat, war für watson klar: Der neue Sportchef kann nur Sven Leuenberger heissen.
Tatsächlich ist Sven Leuenberger am Dienstagnachmittag zum neuen ZSC-Sportchef ernannt worden. Mit einem Zweijahresvertrag, der sich dann in einen permanenten Anstellungsvertrag verwandelt. Er ist aus zwei Gründen der ideale Sportchef.
Erstens wird so der «Filz» wieder aufgelöst, der bei den ZSC Lions in letzter Zeit die Leistungskultur gehemmt hat und an ein «Lugano des Nordens» mahnte. Die «Vertragsverlängerung unter Freunden» mit Mathias Seger, die Arroganz, die in die Selbstüberschätzung mündete, es gehe auch ohne Ersatzausländer, sind äussere Zeichen einer innerlichen Genügsamkeit, die sich oft in einem Sportunternehmen nach ruhmreichen Jahren breit macht.
Nun kommt ein Sportchef «von aussen», ohne Verpflichtungen und Verbindungen innerhalb der Organisation. So werden wir wieder das Primat der Leistung über die guten Beziehungen haben.
Mit Sven Leuenberger kommt eine starke Persönlichkeit in die Organisation, die ein Gegengewicht zum machtbewussten ZSC-General Peter Zahner bildet. Seit sich Simon Schenk, der Architekt der ZSC Lions, auf den Posten eines Sportchefs bei den GCK Lions zurückgezogen hatte (nun ist er in Pension gegangen), fehlte mehr und mehr ein Gegengewicht, eine zweite Meinung neben Peter Zahner.
Der bisherige Sportchef Edgar Salis neigt vom Naturell her eher zum Opportunismus. Sven Leuenberger hat hingegen beim SC Bern unter Marc Lüthi gelernt, sich neben einem charismatischen starken Chef zu behaupten.
Zweitens sind Fachkompetenz und Leistungsausweis von Sven Leuenberger unbestritten. Er hat das bessere Beziehungsnetz als sein Vorgänger Edgar Salis und er kann Spieler besser einschätzen.
Sven Leuenberger war beim SC Bern zuletzt «Sportgeneral». Er war für die Entwicklung und Durchsetzung einer einheitlichen sportlichen Philosophie auf allen Stufen von den Junioren bis in die erste Mannschaft verantwortlich. «Dieser Posten ist für uns sehr wichtig», sagt SCB-General Marc Lüthi. «Es ist klar, dass wir diese Stelle wieder besetzen.»
Eigentlich gibt es einen logischen Nachfolger für Sven Leuenberger: seinen Bruder Lars, der nach wie vor arbeitslose SCB-Meistertrainer von 2016. Lars Leuenberger kennt den SCB-Fuchsbau aus langjähriger Erfahrung. Er war in diesem Unternehmen einst auch Spieler und erfolgreicher Juniorentrainer.
Marc Lüthi sagt: «Wir haben uns noch keine Gedanken über die Nachfolge gemacht.» Ist es denkbar, dass Lars Leuenberger (41) den Job bekommt? «Wie ich soeben gesagt habe: Wir haben uns noch keine Gedanken über die Nachfolge gemacht.» Mit Sven Leuenberger verliert der SCB so oder so viel Fachkompetenz und Sportchef Alex Chatelain einen kompetenten Gesprächspartner.
Sven Leuenberger freut sich auf die neue Herausforderung. Seine Familie lebt weiterhin im Bernbiet. Er wird eine Wohnung in Zürich nehmen. «Eine Anfrage einer Organisation wie jener der ZSC Lions bekommt man im Laufe einer Karriere wohl nicht ein zweites Mal», sagt er über seine Beweggründe. Es sei die Herausforderung, die er gesucht habe.
Der offizielle Arbeitsbeginn ist der 1. Juni. «Ich werde mich sicher schon vorher einbringen. Aber es ist mir auch ein Anliegen, nun hier in Bern alles ordentlich zu übergeben.»
Der bisherige ZSC-Sportchef Edgar Salis besetzt künftig bei der Gesamtorganisation der ZSC/GCK Lions die Stabsstelle Scouting (Talentsuche). Sven Leuenberger kann also, so er denn will, auf die Dienste seines Vorgängers zurückgreifen. Er wird nicht den Fehler machen, dessen Empfehlungen blind zu vertrauen.
Ein neuer Trainer für die Wasserball-Nationalmannschaft? Lars Leuenberger wäre noch verfügbar... *ironiemodus aus*
Viel Glück Sven und Danke für deine herausragende Arbeit beim SCB!