Peter Cehlarik wäre eigentlich der perfekte Powerflügel für unsere Lauf- und Tempoliga: NHL-Postur (188 cm/91 kg), flinke Füsse und sein Schuss ist einer der härtesten ausserhalb der NHL. Bester WM-Stürmer 2021, olympischer Bronze-Held von 2022.
Gut genug fürs Weltniveau. Aber nicht gut genug für den Doppelmeister Zug. Sportchef Reto Kläy hat nach Angaben von verlässlichen Gewährsleuten aus Schweden den noch bis Ende der nächsten Saison laufenden Vertrag mit Peter Cehlarik per sofort aufgelöst und damit den Weg für einen Transfer zu Leksands freigemacht.
Mit dem schwedischen Klub hat der Slowake vorletzte Saison (2020/21) in 40 Spielen 20 Tore und 20 Assists gebucht. Letzte Saison hat er sich in der KHL bei Omsk bestens bewährt: immerhin 14 Tore in 39 Qualifikationspartien und sogar 12 Punkte in 13 Playoffspielen.
In Zug ist Peter Cehlarik hingegen nie auf Touren gekommen. Die Statistik – 6 Tore, 18 Assists in 38 Partien – spottet schon beinahe seinem Talent. Gänzlich ausser Form kann er nicht sein: Bei zwei Länderspielen mit der Slowakei hat er diese Saison in zwei Spielen drei Tore und ein Assist erzielt.
Das Problem in Zug: Trainer Dan Tangnes ist es nicht gelungen, den Powerflügel ins Spielsystem zu integrieren. Er probierte Peter Cehlarik immer wieder in neuen Linien-Kombinationen und so blieb der slowakische Nationalstürmer ein Fremdkörper. So hat nun Zug wenigstens einen ersten Sündenbock für die enttäuschende Saison gefunden. Nun ist der tüchtige Sportchef Reto Kläy mit der Suche nach einem ausländischen Stürmer beschäftigt.
Ein weiterer Abgang ist beim EV Zug nicht ausgeschlossen: Kult-Assistent Josh Holden hat es auf die «Shortlist »der Trainerkandidaten beim HCD geschafft. Er ist einer der vier letzten Kandidaten.
Tangnes hat sehr viel Geduld mit ihm bewiesen und ihm immer wieder eine neue Chance gegeben. Cehlarik konnte jedoch nie Werbung in eigener Sache machen und ist vorwiegend mit Unkonzentriertheiten aufgefallen.
Er ist weder ein Sündebock, noch ist es ein Eklat. Es hat einfach nicht gepasst (was passieren kann) und es wurde eine offenbar für beide Seiten gute Lösung gefunden.
Aber ja, nachweinen wird ihm in Zug sicher keiner...