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Der ehemalige SCB-Junior Juraj Simek wechselt 2003 in die Nachwuchsabteilung der Kloten Flyers. Weil er sich dort eine bessere Ausbildung erhofft. Ab 2006 versucht er in Nordamerika sein Glück. Jura Simek wird von Vancouver 2006 gedraftet (Nr. 167). Aber in der NHL wird er nie eingesetzt. Es bleibt bei 237 AHL-Einsätzen (41 Tore, 44 Assists). 2011 holt ihn Chris McSorley nach Genf.
Im Laufe der letzten Saison kommt es zum Krach. Der Spieler möchte eine wichtigere Rolle einnehmen, als ihm der Trainer zugesteht. Chris McSorley transferiert seinen unzufriedenen Stürmer nach Finnland und von dort holt ihn der HC Lugano für den Rest der letzten Saison (12 Spiele, 4 Tore, 5 Assists). Zu einer Vertragsverlängerung kommt es nicht.
Was nun? Juraj Simek und sein Agent Juha Sintonen verpokern sich. Verhandlungen mit mehreren Klubs (u.a. Ambri, Zug und Langnau) scheitern an den viel zu hohen Gehaltsforderungen (mindestens 400'000 Franken). Ein Wechsel in die KHL ist auch wegen des rapiden Kurszerfalls des Rubels bald keine Option mehr. Im September 2015 steht ein Nationalstürmer ohne Vertrag und ohne Einkommen da.
Und so kommt es, dass auf einmal wieder die Langnauer im Spiel sind. Nach zwei Pleiten (1:7 in Bern und 2:3 gegen Servette) steht der Aufsteiger bereits auf dem letzten Platz. In Bern hätte auch ein Stürmer wie Juraj Simek nicht geholfen. Aber Servette wäre mit besserem «secondary scoring» zu packen gewesen. Also mit höherer Feuerkraft der zweiten Linie. Hier setzt Sportchef Jörg Reber den Hebel an. Die Kriegskasse ist voll, ein Transfer ist durchaus möglich.
Bereits im April wollte Jörg Reber den Nationalstürmer. «Aber die Lohnvorstellungen waren viel zu hoch, wir konnten uns nicht einigen. Dass ein Spieler wie er zu uns passt, ist gar keine Frage.» Nun hat er die Verhandlungen wieder aufgenommen. Juha Sintonen sagt, sein Klient sei jetzt günstiger als die Moggis. «Wir akzeptieren den Lohn, den Reber im April zu zahlen bereit war.» Simek brenne darauf, ins Hockey zurückzukehren, sei hoch motiviert und bereit, für Langnau alles zu geben.
Geläutert, bescheiden, günstig und willig. Juraj Simeks Strategie: für wenig Geld grosse Leistungen zeigen, um dann auf nächste Saison wieder einen grossen Vertrag mit mehr als 400'000 Franken Salär zu bekommen. Dafür braucht er ein Team, in welchem er eine wichtige Rolle und viel Eiszeit bekommt. Ein Team wie die SCL Tigers. Affaire à suivre.