Lässt die SRG die nationale Eishockey-Meisterschaft aus machtpolitischen Gründen bewusst aussen vor? Diese Frage hat nach der ersatzlosen Streichung der Struktursendung «Eishockey Inside» eine zusätzliche Brisanz erhalten. Nämlich durch die Frage: Ist «Eishockey Inside» gestrichen worden, obwohl der grösste Werbepartner der National League sogar bereit war, die Struktursendung zu sponsern?
Die SRG hat vor einem Jahr alle Live-Rechte an der nationalen Meisterschaft (National League) verloren. Nun hat Leutschenbach die wöchentliche Struktursendung «Eishockey Inside» ersatzlos aus dem Programm genommen. Als Retourkutsche für den erstmaligen Verlust der Live-Rechte?
Diese Frage steht im Raum, weil sehr glaubwürdige Kenner des nationalen TV-Marktes sagen, die Postbank (PostFinance), der wichtigste Werbepartner der Liga und des Verbandes, sei bereit gewesen, «Eishockey Inside» mit einem namhaften Betrag (die Rede ist von einer sechsstelligen Summe) zu alimentieren. Aber die SRG habe abgelehnt.
Frage also an die PostFinance: Ist es richtig, dass Ihr Unternehmen bereit gewesen wäre, eine Hockey-Struktursendung der SRG in der kommenden Saison zu sponsern? Die höchst diplomatische Antwort von Mediensprecherin Dörte Horn enthält einen überaus brisanten Schlusssatz:
Eishockey ist eine der beliebtesten Sportarten in der Schweiz. Als fester Bestandteil der Schweizer Sportkultur soll der Sport einer breiten Bevölkerung zugänglich sein. Dazu gehört ein einfacher Einstieg für den Nachwuchs in den Sport, die finanzielle Unterstützung sowie eine entsprechende mediale Aufmerksamkeit. Als Hauptpartnerin der National League engagieren wir uns seit Jahren in der Nachwuchsförderung – seit der letzten Saison auch im Schweizer Fraueneishockey in der PostFinance Women's League, damit in Zukunft auch mehr Mädchen den Weg ins Eishockey finden. Bei der medialen Aufmerksamkeit stellen wir nach der Analyse der Zahlen für die Saison 22/23 fest, dass mit der neuen TV-Rechte-Situation das Schweizer Eishockey insbesondere im Free TV nicht die Reichweite in der Bevölkerung erhält, die dem Sport gerecht wird. Aus diesem Grund haben wir mit unterschiedlichen Partnern Gespräche geführt, auch mit der SRG.
Frage an die SRG: Ist es richtig, dass eine namhafte Firma bereit gewesen wäre, mit einem namhaften Betrag die Eishockey-Struktursendung zu bewerben? Die Antwort von SRG-Mediensprecher Roger Muntwyler fällt kurz und knapp aus:
Über interne Prozesse wie beispielsweise Sponsoringangelegenheiten können wir keine Auskunft geben.
Also kein Dementi. Weder von der SRG noch von der PostFinance. Bestätigt sind Gespräche zwischen der PostFinance und der SRG in Sachen Sponsoring rund um die Eishockey-Meisterschaft. Was genau besprochen worden ist und ob die SRG die Eishockey-Struktursendung trotz eines möglichen Sponsorings aus dem Programm genommen hat, lässt sich nicht gerichtsfest beweisen. Mangelndes Publikumsinteresse am Eishockey kann der Grund nicht sein. Die SRG überträgt ja in der kommenden Saison live die Länderspiele und die WM-Turniere der Frauen und Männer und die Partien des Spengler Cups. Finanzielle Erwägungen (Spardruck) dürften nach allem, was wir nun wissen, ebenfalls nicht zur Streichung von «Eishockey Inside» geführt haben – es gab ja ganz offensichtlich die Möglichkeit eines Sponsorings.
Ist die Streichung der Hockey-Struktursendung also doch ein machtpolitisches Manöver gegen die National League? Die ganze Angelegenheit dokumentiert die atmosphärischen Störungen zwischen der SRG und der National League als Organisatoren der Schweizer Meisterschaft: Der National League ist durch die Streichung der Sendung eine sehr wichtige nationale Plattform entzogen worden.
Am Montag wird Stefan Schärer zum neuen Eishockey-Verbandspräsidenten gewählt. Er ist ein Studienfreund von SRG-Sportchef Roland Mägerle. Vielleicht kann er für Tauwetter sorgen.
Leider war das letztes Jahr eine Katastrophe, ich habe komplett das Interesse am Schweizer Eishockey verloren. Keine gescheiten Zusammenfassungen mehr (wenn es mal eine gab wurden sogar Spielernameb falsch ausgesprochen), Playoff Produktionen mit viel unschärferen Zeitlupen (die Zeitnwo man den Puk wenigstens erkennen konnte) und ein Modus im Playoff wo man wegrennen konnte (keine festen Playofftermine mehr)… Alles Eishockey zum Abgewöhnen…
Sie haben wohl auf den 5er und s Weggli spekuliert, den gibt das SRF aber nicht. Immerhin haben die National League Bosse genügend Geldscheine um ihre Tränen zu trocknen.
Sendungs-Sponsor hin oder her... das Öffentlich-Rechtliche könnte es eh niemandem recht machen. Kritik würde auch so wieder laut.