Sport
Eismeister Zaugg

SCL Tigers – ein neuer Assistent und banges Warten auf Geld aus Russland

Le top scorer de Langnau Harri Pesonen montre sa deception a la fin du match du championnat suisse de hockey sur glace de National League entre le Lausanne HC et le SCL Langnau Tigers ce mardi 25 fevr ...
Harry Pesonen ist noch nicht in Russland, aber auch nicht mehr in Langnau. Bild: KEYSTONE
Eismeister Zaugg

SCL Tigers – ein neuer Assistent und banges Warten auf Geld aus Russland

Die SCL Tigers haben einen Assistenten für ihren neuen Trainer Rikard Franzén im Visier. Und nach wie vor gibt es eine kleine Hoffnung, dass Harri Pesonen doch nicht nach Russland wechselt.
14.05.2020, 13:2015.05.2020, 06:27
Mehr «Sport»

Dem neuen Sportchef Marc Eichmann ist klar: Sein neuer Trainer Rikard Franzén (52) darf, ja muss bei der Wahl des Assistenten das letzte Wort haben. Schliesslich verbringt ein Cheftrainer mehr Zeit mit seinem Assistenten als mit seiner Frau.

Logisch also, dass Kandidat Nummer 1 ein langjähriger Kumpel von Rikard Franzén (52) ist: Der Däne Jens Nielsen (50). Die beiden waren zuletzt bei der WM 2019 die Assistenten von Heinz Ehlers an der Bande der dänischen Nationalmannschaft. Jens Nielsen hat langjährige Erfahrung als Cheftrainer und Assistent, zuletzt bei Leksands IF, in der höchsten und zweithöchsten schwedischen Liga. Der ehemalige dänische Kult-Nationalstürmer (mehr als 100 WM-Spiele) gilt als versierter «Taktik-Fuchs». Eine gute Wahl. Nun obliegt es dem neuen Sportchef dieses Personal-Geschäft in trockene Tücher zu bringen.

Und noch eine Aufgabe wartet auf den Sportchef-Zauberlehrling. Die Langnauer wollen dem SCB-Vorbild folgen und zur Sicherung der Liquidität den Spielern ab Juni eine Stundung eines Teils der Löhne vorschlagen.

Transfer-Streit um Pesonen?

Magnitogorsk hat inzwischen die Verpflichtung von Harri Pesonen (31) vermeldet. Langnaus Topskorer hat in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel für die KHL bis Ende Juni. Allerdings haben die Langnauer den Wegzug ihres besten Einzelspielers noch nicht bestätigt. Aus gutem Grund: der finnische Weltmeister kann nur gehen, wenn die Russen bis um Mitternacht des 30. Juni eine Ablösesumme von 400'000 Franken überweisen.

Langnaus Geschäftsführer Peter Müller sagt: «Als ich das Büro am Mittwochabend verlassen habe, war das Geld noch nicht auf unserem Bankkonto.» Daher hat Langnau die internationale Transferkarte nicht unterschrieben und seinen finnischen Stürmer nicht freigegeben.

Die Regelung ist klar: ohne Geld kein Transfer. Würde Magnitogorsk nicht zahlen und trotzdem die Transfergenehmigung beim Internationalen Eishockey-Verband (IIHF) beantragen, käme es zu einem Transfer-Verfahren. Dann würden beide Klubs zur Stellungnahme aufgefordert. Da Langnau einen Vertrag mit einer festgeschriebenen Ablösesumme vorweisen kann, bekäme Magnitogorsk die Lizenz für Harri Pesonen nicht.

So oder so ist es ein teurer Transfer. Harri Pesonen verdient in Langnau 260'000 Franken Grundlohn netto plus Prämien. Magnitogorsk zahlt ihm 900'000 Franken netto plus Prämien – und dazu kommt ja noch die Ablösesumme von 400'000 Franken. Damit kostet er seinen neuen Arbeitgeber nächste Saison 1,4 Millionen. Im Alter von 31 Jahren und ohne Erfolgsgarantie. Bleibt der Finne am Ende doch im Emmental? Darüber zu spekulieren, ist müssig.

Tigers Topscorer Harri Pesonen waehrend dem Meisterschaftsspiel der National League zwischen den SCL Tigers und dem EHC Biel, am Samstag 29. Februar 2020 im Ilfisstadion in Langnau. (PPR/Marcel Bieri)
Noch haben die Tigers kein Geld für Pesonen erhalten.Bild: PPR

Ein etwas abgeänderter Spruch des grossen russischen Dichters Fjodor Tjuttschew aus dem Jahre 1866 lautet so:

«Mit dem Verstand ist Russland mitsamt seinem Eishockey nicht zu fassen, gewöhnlich Mass misst es nicht aus:
Man muss ihm sein Besonderes lassen. Das heisst, dass man an Russland und sein Eishockey glaubt – oder eben nicht.»

Dem ist nichts beizufügen. Kommt das Geld, geht Harri Pesonen. Kommt es nicht fristgerecht, bleibt er. So einfach ist es.

watson Eishockey auf Instagram
Selfies an den schönsten Stränden von Lombok bis Honolulu, Fotos von Quinoa-Avocado-Salaten und vegane Randen-Lauch-Smoothies – das alles findest du bei uns garantiert nicht. Dafür haben wir die besten Videos, spannendsten News und witzigsten Sprüche rund ums Eishockey.

Folge uns hier auf Instagram.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Alle Playoff-Topskorer seit der Saison 2002/03
1 / 21
Alle Playoff-Topskorer seit der Saison 2002/03
Saison 2020/21: Jan Kovar, EV Zug , 13 Spiele, 15 Punkte (1 Tor, 14 Assists)
quelle: keystone / urs flueeler
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wenn Hockey-Vereine beim Samichlaus wären
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ryan Stekken
14.05.2020 15:29registriert Februar 2020
Würde mich schon sehr erstaunen, wenn Magnitogorsk den fälligen Betrag bis zum 30. Juni nicht bezahlen würde. Ist ja noch 1.5 Monate Zeit dafür... Und dass die Verantwortlichen plötzlich einen Rückzieher machen der schlussendlich in einem Transferstreit endet, ist doch sehr unwahrscheinlich - die werden den Transfer bestimmt sorgfältig abgewogen haben... Ob unser Eismeister aus einer Mücke einen Elefanten machen will?
7010
Melden
Zum Kommentar
avatar
Victor Paulsen
14.05.2020 15:37registriert April 2019
Wenn man für eine solche Summe im Fussball wechseln würde, kann man sich nicht mal richtig als Profi bezeichnen😂
6111
Melden
Zum Kommentar
4
Shaqiri und Celestini hadern nach «klarem Fehlentscheid» des Schiedsrichters
Xherdan Shaqiri und Fabio Celestini kritisieren nach der Partie den Schiedsrichter, der mit seinen Entscheiden im Zentrum des Spiels stand. Shaqiri hinterfragt gar die Qualität der Schweizer Schiedsrichter.

Xherdan Shaqiri mag nicht mehr zu den Print-Journalisten kommen nach diesem 1:1 des FC Basel gegen den FC St. Gallen. Einer wilden Partie, geprägt von Schiedsrichter-Entscheiden.

Zur Story