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Was war das nun für ein Fussball, den uns die Italiener beim souveränen 2:0-Sieg gegen Belgien, im bisher besten Spiel dieser EM-Endrunde gezeigt haben? Direkter Angriffsfussball oder doch die übliche Betontaktik? Es war eine herrliche Mischung von beidem. Catenaccio 2.0 könnte man fast sagen. No Pirlo, no Party? Denkste!
Italiens Coach Antonio Conte setzte auf ein 5-3-2-System, das dem Gegner zwar den Ball, dank ständigem Verschieben aber kein Platz zur Entfaltung liess. Mit Torhüter-Legende Gianluigi Buffon sowie Leonardo Bonucci, Giorgio Chiellini und Andrea Barzagli sicherte die komplette Defensive von Juventus Turin das italienische Spiel ab. Und so fanden die zuvor so gehypten, belgischen Offensivstars gegen die extrem gut organisierten Italiener absolut kein Durchkommen. Höchstens mit Distanzschüssen wurde es hie und da gefährlich.
Italiens «Oldie»-Mannschaft – mit einem Altersdurchschnitt von 31,5 Jahren war es die älteste Startelf der EM-Geschichte – hatte aber auch noch ein zweites Gesicht: Bei eigenem Ballbesitz wurde aus dem 5-3-2 blitzschnell ein 3-5-2 und schon ging die Post ab. Matteo Darmian und Antonio Candreva stürmten unentwegt nach vorne und versuchten die Stürmer Pellè und Eder mit Bällen zu füttern.
Geduldig warteten die Italiener auf ihre Chance, das wegweisende 1:0 fiel dann allerdings eher zufällig: Abwehrchef Bonucci schlug in der 32. Minute einen herrlichen, weiten Ball über den halben Platz, den sein Gegenüber Alderweireld etwas tölpelhaft unterlief. Dahinter stand Giaccherini, der die Kugel nach einer mustergültigen Ballannahme unhaltbar für Belgiens Keeper Courtois in die lange Ecke schlenzte.
Dann folgte die grosse Überraschung: Italien verzichtete auf den früher nur allzu gerne praktizierten, eigentlichen Catenaccio, stand weiterhin hoch und attackierte den Gegner früh. Zwar wurde es so ein paar Mal brenzlig, aber die Italiener blieben stets gefährlich, suchten das zweite Tor und verhinderten so geschickt eine Einschnürung in die eigenen Platzhälfte.
Aber was war los mit Belgien? Die «Rode Duivels» hatten Contes taktischer Meisterleistung nichts entgegen zu setzen. Planlos rannten sie an, spielten bis zum Ende überraschend ideen- und konzeptlos. Die beste Chance hatte das Team von Marc Wilmots in der 54. Minute, als der schwache Romelu Lukaku auf der linken Seite vergessen ging, den Ball aber übers Tor von Buffon schlenzte.
Als es in der Schlussphase doch noch hektisch wurde, griffen die Italiener abermals in die Trickkiste. Mit unzähligen taktischen Fouls zerstörten sie geschickt den belgischen Spielfluss. Zwar holte sich die Squadra Azzurra so insgesamt vier gelbe Karten ab, doch das durfte ihr am Ende egal sein. In der Nachspielzeit erzielte Pellè nach einem fantastischen Linienlauf von Candreva per Volleyschuss noch das 2:0 und rundete so den perfekten Abend ab.
«Es war ein gutes Spiel, wir haben richtig gut gespielt. Die Jungs haben gelitten, aber gezeigt, dass sie eine starke Mannschaft sind. Mit Kompaktheit kann man viel erreichen. Wir sind jedoch erst am Anfang dieses EM-Weges», freute sich Trainer Conte nach dem Spiel. Da war auch egal, dass er sich beim überschwänglichen Jubel über das 1:0 eine blutige Nase einfing.
Ich tippe darauf dass Italien im nächsten Spiel eher enttäuschen wird, da sie als Favorit ins Spiel gehen müssen.