Das Team von Jogi Löw kassiert im zweiten EM-Qualispiel die erste Niederlage. Gegen Polen verlieren die Deutschen trotz grossem Chancenplus (13:3) mit 0:2. Es ist der erste polnische Sieg gegen Deutschland im 19. Duell.
Deutschland tut sich von Beginn weg schwer. Erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte drängt der Favorit die Gastgeber an den Strafraum zurück. Debütant Karim Bellarabi (38./43.) und Thomas Müller (39./42.) verpassen den Führungstreffer aber fahrlässig.
Die polnischen Tore erzielen Arkadiusz Milik kurz nach der Pause und Sebastian Mila kurz vor Schluss. Beide Male leistet Superstar Robert Lewandowski die Vorarbeit. Das erste Gegentor muss Deutschlands Torhüter Manuel Neuer auf seine Kappe nehmen. Bei der Flanke seines Bayern-Teamkollegen Lewandowski verlässt er seinen Kasten, Milik kommt aber vor dem Weltmeister an den Ball.
«The Boys in Green» haben gegen Fussball-Zwerg Gibraltar leichtes Spiel. Den Torregen beim Kantersieg im Aviva Stadium von Dublin eröffnet Robbie Keane bereits nach sechs Minuten. Bis zur 18. Minute trifft Irlands Rekordnationalspieler in seinem 136. Länderspiel gleich noch zweimal.
Damit übertrifft er Marco von Bastens schnellsten EM-Quali-Hattrick aus dem Jahr 1990 um fünf Minuten. Dank seinem 65. Tor im Nationaltrikot zieht der 34-Jährige ausserdem mit Didier Drogba gleich. Zusammen liegen sie auf Platz 12 der ewigen Bestenliste.
Nach der Pause erhöht das Team von Trainer Martin O’Neill dank dem Doppelpack von James McClean, einem Treffer von Wesley Hoolahan und einem Ping-Pong-Eigentor von Gibraltar-Goalie Jordan Perez auf 7:0. Es ist der zweithöchste Sieg in der Geschichte der irischen Nationalmannschaft. Dank dem zweiten Sieg führen die Iren die Gruppe mit dem Punktemaximum an.
Nur mit 1:2 hatten die Schotten das erste EM-Quali-Spiel gegen Deutschland verloren und ihre Haut dabei teuer verkauft. Gegen Georgien zeigen die «Bravehearts» aber ihre andere Seite. Lange tun sie sich gegen die biederen Osteuropäer schwer, nur dank eines Eigentors von Akaki Khubutia gehen sie nach einer knappen halben Stunde in Führung. Die Partie wird auch nach der Pause nicht intensiver, immerhin zittern die Schotten den knappen Sieg über die Runden.
In Helsinki gehen die Griechen durch einen herrlichen Weitschuss von Nikolaos Karelis in der 24. Minute in Führung. In einer ausgeglichenen Partie drehen die Finnen nach und nach auf und kommen durch Jarkko Hurme zehn Minuten nach der Pause zum Ausgleich.
Zwei frühe Tore reichen den Nordiren zu einem ungefährdeten Sieg gegen die Färöer Inseln. Gareth McAuley nach einem Eckball und Kyle Lafferty mit einem Ablenker erzielen die Tore. Danach haben die Nordiren Glück, dass die Fähringer im Abschluss sündigen. Die grösste Chance vergibt Frodi Benjaminsen kurz vor der Pause, als er einen Penalty verschiesst.
Die Rumänen müssen in ihrem Heimspiel die ersten Punkte abtreten. Nach dem Auftaktsieg in Griechenland kommt das Team von Trainer Victor Piturca gegen Ungarn nicht über ein 1:1 hinaus. Bis kurz vor Schluss führen die «Tricolori» dank einem Treffer von Raul Rusescu unmittelbar vor dem Pausenpfiff noch mit 1:0, doch Balazs Dzsudzsak sichert den Ungarn mit einem direkt verwandelten Freistoss in der 82. Minuten noch einen Punkt.
Bernard Challandes hat als Trainer von Armenien den ersten Sieg in der EM-Qualifikation denkbar knapp verpasst. In Jerewan gleicht der Serbe Zoran Tosic in der 90. Minute zum 1:1 aus, nachdem Armenien acht Minuten zuvor den Penalty zum möglichen 2:0 vergab.
Schon zum Auftakt in Dänemark hatten die Armenier in der Schlussphase ein besseres Resultat verpasst. Bis zur 65. Minute hatten sie damals geführt, aber noch 1:2 verloren. Das nächste Spiel findet für Challandes Armenier am 14. November in Portugal statt.
Der St.Galler Ermir Lenjani erzielt im fünften Länderspiel sein erstes Tor für Albanien. Der im Kosovo geborene Verteidiger ist beim 1:1 gegen Dänemark neben Taulant Xhaka, Amir Abrashi und Burim Kukeli einer von vier Spielern aus der Super League in der Formation der Albaner. Im Nationalteam stürmt Lenjani am linken Flügel und bezwingt den dänischen Torhüter kurz vor der Pause mit einem abgelenkten Schuss.
Knapp fünf Wochen nach dem überraschenden Auftaktsieg in Portugal können die Albaner trotzdem nicht nachlegen. Vibe schafft acht Minuten vor dem Ende den Ausgleich für Dänemark. Schon nach zwei Spieltagen deutet sich an, dass in der Gruppe I bis zuletzt alles offen sein könnte. Die Favoriten Portugal und Dänemark dürften von den Aussenseitern Serbien, Albanien und Armenien hart bedrängt werden.
(pre/si)