Am Wochenende hat Gleitschirmpilot Chrigel Maurer den Sieg an der Eigertour geholt. Für den «Adler aus Adelboden» was es beim Rennen in Grindelwald bereits der dritte Sieg in Serie.
Trotz seiner Erfolge im Vorjahr war der Sieg 2020 ein besonderer für Maurer. Das Coronavirus hatte im Vorfeld die Saison durcheinandergewirbelt. Die Eigertour war das erste Rennen – dementsprechend gross waren Nervosität und Ungewissheit vor dem Start bei Maurer gewesen. «Ich hatte zuerst kein gutes Gefühl», sagt er, «doch ich wusste, dass es den anderen auch so geht.»
Entscheidend sei für Maurer gewesen, dass er von Beginn weg seinen Plan erfolgreich umsetzen konnte. «Am Anfang habe ich abgewartet, dann habe ich im richtigen Moment angegriffen», so Maurer.
Dazu kam das nötige Wettkampfglück: Am dritten Tag etwa erreichte er das Ziel bei der Kleinen Scheidegg genau dann, als ein Gewitter einsetzte. ««Das Gewitter war für alle Beteiligten und die Organisatoren eine riesige Herausforderung. Ich hatte diesbezüglich Glück und konnte kurz vor dem Regen noch ins Restaurant und eine Portion Pommes essen», erzählt Maurer.
Grundsätzlich spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Die Hälfte des Gepäcks, das die Gleitschirm-Piloten dabeihaben, machen verschiedene Nahrungsmittel aus. «Man weiss nicht, was man essen kann. Die Kunst ist es, genug, aber nicht zu viel mitzunehmen», sagt Maurer. Während des Rennens habe er nicht viel Zeit gehabt, zu essen. Es sei vor allem darum gegangen, sich fit zu halten – etwa mit Kohlenhydratpulver oder Gels.
Erst am Abend, wenn das Rennen pausiert ist, konnten sich die Piloten wieder Zeit nehmen, um in den Hütten an den Zielorten in Ruhe zu essen. «Das versucht man dann zu geniessen, auch wenn man weiss, dass das Rennen bald weitergeht», sagt Maurer. «Man muss umschalten können, das Rennen ist eine grosse Belastung für den Körper. Deshalb ist es wichtig, mal etwas entspannter zu sein.»
Nach dem Sieg in Grindelwald war Maurer die Freude anzumerken. «Als Titelverteidiger fühlte ich mich etwas weniger unter Druck. Aber da es das erste Rennen nach langer Zeit war, habe ich umso mehr Freude, dass ich wieder gewinnen konnte.» Nach dem Feiern geht es für Maurer bald weiter mit den Vorbereitungen auf die nächsten Rennen weiter, die schon bald anstehen. Darunter auch die Schweizermeisterschaft im Wallis.