Im Raum steht ein Jahresgehalt von rund drei Millionen Franken. Das ist doppelt so viel, wie Marco Streller in Basel verdient. Und so sehr Fussballer betonen, nicht des Geldes wegen zu wechseln: Wer mit 33 Jahren noch einmal einen so hoch dotierten Vertrag unterschreiben kann, sollte zugreifen. Zumal West Ham offenbar einen Zweijahres-Vertrag mit Option auf Verlängerung anbietet.
Streller kennt die Super League in- und auswendig, er spielte in der Bundesliga und wurde dort Meister mit dem VfB Stuttgart. Zudem absolvierte er 37 Länderspiele, nahm an der WM 2006 und an der EM 2008 teil. Old Trafford und Anfield Road statt Brügglifeld und Rheinpark – kein Wunder bezeichnet sein Anwalt die Möglichkeit, nun in der englischen Premier League spielen zu können, als «wertvoll wie einen WM-Final» für Streller.
West Ham ist in London und die englische Hauptstadt ist gewiss eine der aufregendsten Städte der Welt. Strellers Ex-Teamkollege Pascal Zuberbühler hat bestimmt den einen oder anderen Tipp auf Lager. Der Goalie wechselte als 37-Jähriger zu Fulham, einem anderen Londoner Klub. Zwar wurde «Zubi» in der Premier League nie eingesetzt, dennoch schwärmte er von London und von der besten Liga der Welt.
In Basel ist Streller der Captain, er ist der grosse Leitwolf, scheint unantastbar. Bei West Ham müsste er noch einmal bei Null beginnen. Ob er sich das antun will? Es könnte bei seinem Entscheid die zentrale Frage sein.
Seit mittlerweile sieben Jahren lebt Streller wieder in der Region, in der er aufgewachsen ist. Er ist zweifacher Familienvater und sagt, seit der Geburt seiner Kinder hätten sich die Prioritäten total verschoben. Mit Sohn Sean Lionn und Tochter Elin Mia sei er oft draussen, sie würden gerne im Wald sein, klettern, tschutten. Ob das in London ebenso möglich sein wird?