Was für ein Tor! Diesen Mohammed Kudus sollte man im Auge behalten, denn der 22-jährige Offensivspieler von Ajax Amsterdam dürfte schon bald ein Thema bei einem Klub aus den Topligen sein. Zumindest dann, wenn er weiter so glänzt wie in den ersten beiden Champions-League-Spielen. Nachdem Kudus bereits gegen die Glasgow Rangers einen nahezu perfekten Abend erlebt hatte, traf er nun auch in Liverpool. Und wie!
Da atmete Jürgen Klopp durch. In der 89. Minute köpfte Joel Matip den Ball über die Linie und die «Reds» zum Sieg gegen Ajax Amsterdam. Es war die späte Erlösung für Liverpool und den deutschen Trainer. Dementsprechend gross war der Jubel bei Spielern und Fans.
So konnte sich der Finalist der letzten Saison etwas für die 1:4-Niederlage zum Auftakt in Neapel rehabilitieren und der Fehlstart verhindert werden. Klopp lobte sein Team für die Leistung gegen den niederländischen Meister: «Wenn man heute mit dem Spiel in Neapel vergleicht, würde man nicht merken, dass es derselbe Sport ist. Alles war besser.» Überschwänglich wird der 55-Jährige deshalb aber nicht. Es sei der erste Schritt, mehr aber nicht.
Diese Statistik ist ein Stich ins Herz jedes Katalanen: Fünf Spiele in Folge hat der FC Barcelona nun gegen den deutschen Rekordmeister verloren. Insgesamt steht Bayern bei zehn Siegen aus 14 Spielen gegen die Katalanen. Besonders über die letzten vier Spiele gesehen, wurde Barça von den Bayern regelrecht dominiert: 2:8, 0:3, 0:3 und jetzt 0:2. Resultattechnisch ist immerhin eine Verbesserung zu erkennen. Und die war am Dienstag auch auf dem Feld ersichtlich.
Das Team von Xavi war keineswegs so chancenlos, wie noch in den Gruppenspielen der letzten Saison. Zumindest einen Treffer hätte sich Barça verdient gehabt. Besonders bei Pedris Lupfer, der am Pfosten landete, waren die Spanier im Pech. Ausserdem ärgerte sich der Coach über eine Situation in der ersten Halbzeit, als Ousmane Dembélé im Münchner Strafraum fiel. Xavi erzählte nach dem Spiel, was er dem Schiedsrichter gesagt hat: «Sei ehrlich und gib zu, dass es ein Penalty war.» Doch dieser blieb bei seiner Entscheidung.
Manche Entscheidungen sind von menschlichem Auge kaum zu erkennen. So beispielsweise die Abseitsstellung vor dem vermeintlichen Tor von Daichi Kamada. Dabei stand dieser nur mit einer Zehenspitze im Abseits. Dafür gibt es nun die neue Abseitstechnologie, die alles sieht. Kamada selbst kommentiert auf Instagram: «Das ist moderner Fussball. Nächstes Mal treffe ich.» Am Ende kann er es mit Humor nehmen. Dank des Treffers von Jesper Lindström gewinnt Eintracht Frankfurt in Marseille trotzdem.
Die Belgier sind ja bereits Stammgast in der «Königsklasse». Seit der Saison 2016/17 verpasste der Club Brügge die Champions League nur einmal. Bisher war immer nach der Gruppenphase Schluss, doch in dieser Saison lässt der Start den belgischen Vizemeister träumen. Nach dem 1:0 in Leverkusen gewinnt Brügge auch sein zweites Spiel. Und Gegner Porto wird dabei regelrecht auseinandergenommen.
Vor allem die Tore drei und vier sind hervorragende Spielzüge, bei denen die Verteidiger der Portugiesen fast wie Statisten aussehen. Vor dem 3:0 lässt Brügges Linksverteidiger Björn Meijer erst seinen Gegenspieler ins Leere steigen und spielt den Ball dann zwischen zwei Verteidigern hindurch auf den freien Andreas Skov Olsen. Beim 4:0 überspielen die Belgier die gesamte gegnerische Mannschaft mit vier schnellen Pässen, bevor Antonio Nusa den Angriff abschliesst.
47 Champions-League-Spiele am Stück stand Jan Oblak im Tor von Atletico Madrid. Er verpasste also seit Februar 2017 kein einziges Spiel in diesem Wettbewerb. Aber am Dienstagabend in Leverkusen musste er mit einer Oberschenkelverletzung passen. Für ihn stand Ivo Grbic zwischen den Pfosten.
47 - Atlético de Madrid will play their Champions Leaguefirst game without Jan Oblak 🇸🇮 since February 2017, precisely also against Bayer Leverkusen (4-2 win), ending a run of 47 consecutive games with the Slovenian goalkeeper in the competition. Prop. pic.twitter.com/bVmD13MVGg
— OptaJose (@OptaJose) September 13, 2022
Dieser konnte die Niederlage der Madrilenen nicht verhindern. Zur Freude von Leverkusen-Trainer Gerardo Seoane. Der Luzerner steht nach einem schlechten Saisonstart in der Kritik – da kommt der 2:0-Sieg gegen das Team von Diego Simeone gerade recht. Dafür sorgten Robert Andrich (84. Minute) und Moussa Diaby (87.) erst spät im Spiel. Seoane macht das Energielevel im Team als entscheidenden Faktor aus. «Diese Verbindung zwischen den Spielern macht den Unterschied.»
Da hat wohl jemand das Tor von Noah Okafor gegen Milan studiert. Sportings Arthur Gomes spielt sich in der 93. Minute auf der linken Seite durch, tunnelt Tottenhams Emerson Royal und schiesst auch noch Goalie Hugo Lloris durch die Beine zum 2:0 ins Tor. Es war die späte Entscheidung in Lissabon. Nur drei Minuten zuvor hatte Paulinho die Gastgeber in Führung gebracht. Damit führt Sporting die Gruppe nun vor den Spurs an.
Als kleinen Zusatz gibt es ein Tor aus der Champions League der U19. Auch hier trafen Bayern und Barcelona aufeinander. Anders als bei den Grossen trafen die Katalanen hier aber mehrmals. Besser gesagt: Victor Barbera Moreno traf mehrmals. Der 18-jährige Stürmer erzielte beim 3:3 in München alle Tore seines Teams. Darunter dieses: