Erstmals äussert sich FIFA-Präsident Gianni Infantino zu den Berichten deutscher Medien, wonach am Sitz des Weltfussballverbands in Zürich ein Showdown bevorstehe. «Bild» schrieb, Infantino werde wegen Verstössen gegen FIFA-Richtlinien von der Ethikkommission in Kürze provisorisch für bis zu 90 Tage gesperrt.
Infantino selbst macht sich offensichtlich keine Sorgen um seine präsidiale Zukunft. Er sagte gestern gegenüber der «Schweiz am Sonntag»: «Ich beteilige mich nicht an den haltlosen Spekulationen gewisser Medien. Mein Fokus gilt derzeit der Umsetzung unseres neuen Entwicklungsprogramms. Hier geht es um Fussball, und das ist meine Aufgabe.»
In der FIFA-Zentrale hält man eine provisorische 90-tägige Sperre gegen den Präsidenten wegen Spesenabrechnungen und Flügen im Privatjet ohnehin für undenkbar. Das Reglement der Ethikkommission (Art. 83) sieht diese Massnahme nur bei Dringlichkeit vor. Diese bestehe bei Infantino nicht, da bei der FIFA weder ein Kongress noch Wahlen anstünden. Möglich wäre nur ein ordentliches Verfahren durch die untersuchende Kammer der Ethikkommission. Ein solches wurde bis zum heutigen Tag aber nicht eröffnet.
(trs)