Sepp Blatter will's im kommenden Jahr noch einmal wissen: Der FIFA-Präsident hat in seiner Schlussansprache beim 64. FIFA-Kongress angekündigt, 2015 noch einmal als FIFA-Präsident kandidieren zu wollen. «Meine Mission ist nicht beendet, das sage ich Ihnen», rief der 78-jährige Walliser den Delegierten zu und erntete Applaus.
#SeppBlatter says "his mission is not finished". But what exactly is his mission. The total destruction of football? #FIFA #football
— Justin Huggler (@justinhuggler) 11. Juni 2014
«Ich bin bereit, Sie nach vorne zu bringen. Wir werden eine neue FIFA errichten», so der 78-Jährige weiter. Wird er beim Kongress am 29. Mai 2015 als FIFA-Boss bestätigt, tritt er seine fünfte Amtszeit an.
Zuvor hatten sich die Delegierten in São Paulo gegen eine Amtszeitbeschränkung für Spitzenfunktionäre im Weltverband ausgesprochen. Auch ein Alterslimit wird mehrheitlich abgelehnt. Damit ist die letzte Stufe der umstrittenen Demokratiereform innerhalb der FIFA gescheitert. Das Ergebnis ist ein Sieg für Sepp Blatter
Im «Fall Katar» wurde in São Paulo bekannt, dass FIFA-Chefermittler Michael Garcia bei seiner Untersuchung der Korruptionsvorwürfe um die Vergaben der Weltmeisterschaften 2018 (Russland) und 2022 (Katar) auch Zugriff auf die Dokumente der «Sunday Times» hatte.
«Die grosse Mehrheit dieses Materials stand uns zur Verfügung. Es wurde und wird untersucht. Wir haben die Quelle kontaktiert und sind zuversichtlich, vollständigen Zugang zum kompletten Daten-Set zu bekommen», sagte der Amerikaner. Insgesamt hätten ihm bei den Untersuchungen beider WM-Vergaben mehrere 10'000 Dokumente zur Verfügung gestanden.
#SeppBlatter is the Robert Mugabe of world football.
— Jonesy (@MrThingamajigs) 11. Juni 2014
Garcia hatte den Bericht am Montag abschliessen wollen, sprach nun aber davon, dass es noch weitere Informationen geben könnte. Aussagen über konkrete Ermittlungsergebnisse oder Verdachtsmomente gegen FIFA-Funktionäre machte Garcia wie erwartet nicht.
#SeppBlatter kandidiert nach 2015 wieder. Ich weiss nicht ob ich bei so viel Dreistigkeit lachen oder weinen soll #FIFA
— Maria (@Cyenia) 11. Juni 2014
Das vergangene Jahr schloss die FIFA mit einem Gewinn von 53 Millionen Euro ab. Für den Turnus 2015 bis 2018 plant der Weltverband mit einem Budget von 3,68 Milliarden Euro. 1,68 Milliarden Euro kommen aus Marketing- und Ticketing-Einnahmen, rund 2 Milliarden Euro aus TV-Rechten.
Vor der WM in Brasilien verfügt die FIFA über Reserven in Höhe von 1,05 Milliarden Euro. Die Einnahmen der WM 2014 belaufen sich auf 3,3 Milliarden Euro. Nach Abzug der Kosten verbleiben 1,62 Milliarden Euro, wovon die FIFA rund 425 Millionen Euro an WM-Prämien ausschüttet, allein 25,8 Millionen Euro an den künftigen Weltmeister. 147,7 Millionen Euro schüttet die FIFA an ihre 209 Mitgliedsverbände aus, 590 Millionen Euro gehen in die Fussballentwicklungsprogramme. Andere FIFA-Turniere werden mit 386 Millionen Euro finanziert. Brasilien bekommt als WM-Gastgeber einen Bonus von 100 Millionen Dollar. (tom/si/dpa)