Der seit Anfang Juli 35-jährige Vettel, derzeit in seiner zweiten Saison im Team Aston Martin tätig, wurde als Fahrer von Red Bull zwischen 2010 und 2013 viermal in Folge Formel-1-Weltmeister. In seiner vor 15 Jahren gestarteten Karriere in der wichtigsten Motorsport-Serie gewann der im Kanton Thurgau wohnende Hesse 53 Grands Prix.
Nach seiner äusserst erfolgreichen Phase bei Red Bull wechselte Vettel auf die Saison 2015 zu Ferrari – mit dem klaren Ziel, auch mit der Scuderia Weltmeister zu werden. Die Hoffnungen erfüllten sich nicht. Über den 2. Rang in der Gesamtwertung, den er 2017 und 2018 hinter Lewis Hamilton belegte, kam er nicht hinaus.
Seinen Einstand in der Formel 1 gab Vettel in der Saison 2007 in einem Auto der Equipe BMW-Sauber. Im Grand Prix der USA in Indianapolis startete er als Ersatz für den in der Woche zuvor im Grossen Preis von Kanada in Montreal schwer verunfallten Polen Robert Kubica – und gewann dank dem 8. Platz gleich seinen ersten WM-Punkt.
Anderthalb Monate später wechselte er dank der Freigabe seines damaligen Arbeitgebers zu Toro Rosso, wo er den ungenügenden und zunehmend in die Kritik geratenen Amerikaner Scott Speed ersetzte. Als Angestellter des zweiten Teams der Rennorganisation von Red Bull gewann er in seiner zweiten Saison völlig überraschend den Grand Prix von Italien.
Im Alter von 21 Jahren und 74 Tagen machte sich Vettel mit seiner Premiere zum damals jüngsten Sieger eines Formel-1-Rennens. In dieser Statistik wurde er als Benjamin vor gut sechs Jahren von Max Verstappen abgelöst. Der Niederländer war noch nicht 19-jährig, als er bei seinem ersten Einsatz in einem Auto von Red Bull den Grand Prix von Spanien gewann. Für Vettel war der Triumph in Monza die Krönung vieler guter Ergebnisse in jenem Jahr, die ihm die Beförderung zum Stammfahrer von Red Bull eintrugen.
Bei Ferrari musste Vettel nach der vorletzten Saison dem Spanier Carlos Sainz weichen. Nach den unerfüllten Hoffnungen in Maranello vermochte der Blondschopf auch mit Aston Martin kaum mehr Akzente zu setzen. Der sportliche Abstieg, der schon in der letzten Phase seines Engagements bei den Roten in Maranello begonnen hatte, setzte sich im grünen Auto fort.
Der 2. Rang im chaotisch verlaufenen Grand Prix von Aserbaidschan im vergangenen Jahr blieb resultatmässig bisher das einsame Highlight am Steuer eines Aston Martin. Aus sportlicher Warte kommt der angekündigte Abschied alles andere als überraschend. (sda)
Schade, dass er nun bei Aston so tief fallen musste.