«F***», schreit ein Fahrer während eines Formel-1-Rennens nach einem brenzligen Überholmanöver durch den Funk. Die Sternchen sind im Fernseher als Piepton zu hören und kaschieren bekannterweise Fluchwörter. Das Fluchen bringt zwar für Fans immer wieder eine gewisse Unterhaltung, ist aber dem Welt-Automobilverband (FIA) ein grosser Dorn im Auge.
Einer, der aktiv gegen das Fluchen antritt, ist der Emirati und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem. Er sagte kürzlich gegenüber dem Fachmagazin «Autosport»: «Wir müssen zwischen unserem Sport und Rapmusik unterscheiden. Wir sind keine Rapper. Wie oft sagen die das F-Wort in der Minute? Das sind nicht wir. Das sind die, und wir sind wir.» Weiter forderte die Fahrer bei einem Treffen auf, in Zukunft weniger zu fluchen.
Doch nicht alle halten sich an die Regel von Sulayem. Der amtierende Weltmeister Max Verstappen bekundete schon länger Mühe mit seinem Boliden. Vor dem Grossen Preis von Singapur wurde er Mitte September bei einer offiziellen Pressekonferenz gefragt, weshalb er beim Rennen in Baku langsamer als sein Teamkollege Sergio Perez war. Zuerst sagte er genervt, dass er es nicht wisse und verwies auf ein anderes Setup. Wenig später heisst es: «I knew the car was fucked.» Auf gut Deutsch: Das Auto ist am Arsch.
Das gefiel der FIA gar nicht und brummte ihm gemeinnützige Arbeit auf. Zudem büssten sie den Red-Bull-Piloten mit 10'000 Euro. Auch dem Ferrari-Fahrer Charles Leclerc rutschte während einer Pressekonferenz das F-Wort aus dem Mund, als er über einen Verbremser im Rennen von Mexiko sprach.
Er entschuldigte sich zwar umgehend und witzelte noch «ich will nicht mit Max mitmachen» als Anlehnung auf die gemeinnützige Arbeit von Verstappen. Doch die FIA fand dies weniger lustig. Leclerc musste 5000 Euro Busse zahlen und ist mit weiteren 5000 Euro für die nächsten 12 Monate auf Bewährung.
Dies brachte das Fass nun definitiv zum Überlaufen. Kürzlich hat die Formel-1-Fahrervereinigung Grand Prix Drivers' Association (GPDA), mit dem Mercedes-Piloten George Russell als Präsident, einen Instagram-Account eröffnet. Dort wurde in diesen Tagen ein Statement veröffentlicht.
Darin schreiben sie, dass es einen Unterschied sei, ob man mit Absicht andere beleidigt, oder beiläufig flucht. Bei den beiläufig verwendeten Kraftausdrücken nennt die GPDA gleich die zwei aktuellen Beispiele von Verstappen und Leclerc: «ein lebloses Objekt wie ein F1-Auto oder eine Beschreibung einer Fahrsituation.»
Die Fahrervereinigung schreibt weiter: «Wir fordern den FIA-Präsidenten auf, auch seinen eigenen Ton und seine Sprache zu überdenken, wenn er mit unseren Mitgliedsfahrern oder über sie spricht, sei es in einem öffentlichen Forum oder anderswo.» Zudem seien die Mitglieder erwachsen. «Sie brauchen keine Anweisungen über die Medien zu so trivialen Dingen wie dem Tragen von Schmuck und Unterhosen.»
Weiter habe die GPDA bereits mehrmals gesagt, dass Geldstrafen für Fahrer für den Sport nicht angemessen seien. Zudem hätten sie den FIA-Präsidenten bereits vor drei Jahren aufgefordert, die Details und die Strategie mitzuteilen, wie die Geldstrafen der FIA verteilt und wofür die Mittel verwendet werden. Bis anhin scheint dies nicht transparenz gemacht worden.
Dass es sich bei diesem Brief, sprich dem Account, nicht um eine Fälschung handelt, zeigt, dass alle Formel-1-Fahrer dem Account folgen. Kommt dazu, dass der aktuelle Sauber-Fahrer, Valtteri Bottas, den Post in seiner Instagram-Story geteilt hat. Die FIA hat bislang noch nicht auf das Statement reagiert. (aargauerzeitung.ch)
Und dass solche Aussagen noch von einem Scheich kommen, eigentlich fast schon ironisch das Ganze.
Gut, mein Mario Kart Verhalten ist vielleicht nicht aussagekräftig.