
Die Schweiz um Captain Lia Wälti startet mit einer Enttäuschung in die EM.Bild: keystone
03.07.2025, 00:0903.07.2025, 00:44
Die Schweiz verliert zum Auftakt der Heim-Europameisterschaft vor einer Rekordkulisse mit 34'063 Zuschauerinnen und Zuschauer im Basler St. Jakob-Park 1:2 gegen Norwegen. Es ist ein bitteres Ergebnis, begann die Nati doch gut und ging auch in Führung. Nach der Pause gelang Norwegen aber die Wende. Dementsprechend enttäuscht zeigten sich die Schweizerinnen nach dem Spiel. Dennoch hatten Lia Wälti und Co. auch Positives zu berichten – unter anderem gab es viel Lob für die Fans und die Atmosphäre beim Spiel.
Captain Lia Wälti
«Wir hätten mehr verdient gehabt. Wir haben uns mehr Chancen erspielt als die Gegnerinnen, wir haben teilweise super Fussball gespielt. Wir haben uns von der Stimmung tragen lassen, es herrschte über 90 Minuten Gänsehautstimmung.
Am Ende hatten sie das Glück wieder auf ihrer Seite. Wir können uns nicht viel vorwerfen, ausser dass wir hinten ein paar mal wirklich schlecht stehen. Wir haben 100-Prozentige Chancen erspielt, ein Tor gemacht, einen Lattenschuss gehabt, einen Pfostenschuss, usw. Wir haben viel richtig gemacht und stehen am Schluss mit null Punkten da, das ist sehr bitter in einer solchen Gruppe.»

Lia Wälti zeigte trotz Niederlage eine starke Partie.Bild: sofascore.com Geraldine Reuteler
«Wir gehen nicht verdient als Verliererinnen vom Platz. In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht, in der zweiten Halbzeit kassieren wir recht unverdiente Tore, ärgerliche Tore. Wir waren am Drücker, setzten auch nach der Pause gute Nadelstiche. Zum Beispiel meine Chance – die muss ein Tor sein, dann wäre es am Schluss 2:2, das wäre verdienter gewesen.
Die Atmosphäre war mega, ich hatte schon beim Aufwärmen Gänsehaut. Die Fans haben richtig coole Stimmung gemacht, es hat sehr Spass gemacht, hier Fussballzuspielen.»
Geraldine Reuteler im Interview nach dem Spiel.Video: SRF
Trainerin Pia Sundhage
«Ich bin sehr enttäuscht. Ich war unglücklich mit den Gegentoren und dass es nur acht Minuten Nachspielzeit gab. Wir wussten, dass Norwegen bei Eckbällen stark ist. Doch manchmal bringt es nichts, genau zu wissen, was sie tun. Ada Hegerberg ist in der Luft sehr gut und deshalb hat sie getroffen.
Es war eine grossartige Atmosphäre und wir haben die Unterstützung sehr gespürt. Mein Team war bereit, alles zu geben und den Extraschritt zu gehen.»

Enttäuscht, aber auch stolz auf ihr Team: Trainerin Pia Sundhage.Bild: keystone
Norwegen-Star Ada Hegerberg
«Es war ein grossartiges Spiel, eine fantastische Stimmung und vor allem wichtig, dass wir gewonnen haben.
Wir waren nicht zufrieden mit der 1. Halbzeit, nicht gut in der Abwehr, in der Offensive zu weit auseinander. Es ist eine Frage der Einstellung. In der Halbzeit haben wir darüber gesprochen, Gemma (Trainerin Grainger, Anm. d. Red.) war nicht zufrieden mit uns. Ich bin stolz auf die Mädels, weil wir in der 2. Halbzeit viel gekämpft haben.
Wir haben viel Respekt vor der Schweiz, gutes Team mit guter Technik. Zuhause vor fantastischen Fans. Wir wussten, dass es nicht einfach wird.»

Ada Hegerberg (2. v. l.) sorgte für den Ausgleich Norwegens.Bild: keystone
Nadine Riesen
«Wenn man sieht, dass wir beide Tore hätten verhindern können und wie gut wir gespielt haben, ist es einfach extrem enttäuschend, dass wir nicht drei Punkte mitnehmen konnten.
Es war mega schön, wie viele Leute gekommen sind. Die Stimmung hier war unglaublich, das pusht einen enorm und hat uns getragen. Das war mit ein Grund, weshalb es in der ersten Halbzeit so gut funktioniert. Da ist es halt sehr enttäuschend, dass es in der zweiten Halbzeit nicht mehr so war. Wir hätten es gerne allen zurückgegeben, ob hier, beim Public Viewing oder zu Hause.»
Eine emotionale Nadine Riesen nach dem Spiel.Video: SRF
Noemi Ivelj
«Wir haben eine super erste Halbzeit gehabt, sind gut gestartet. Nun haben wir genug Zeit, die Niederlage zu analysieren und dann in den nächsten beiden Spielen durchzustarten. Es ist ja noch nicht fertig.
Wir müssen Julia Stierli jetzt auffangen, für sie da sein. Es ist Fussball, da passieren so Dinge. Es ist nicht der Weltuntergang. Wir sind elf auf dem Platz, sie alleine entscheidet das Spiel nicht.
Trotz der Niederlage war es ein mega schönes Erlebnis. Nur schon beim Reinlaufen und bei der Hymne hatte ich Gänsehaut. Ich war kurz davor, zu weinen.»

Die 18-jährige Noemi Ivelj machte ihr erstes Spiel an einem grossen Turnier.Bild: www.imago-images.de
In diesem Hotel logieren die Schweizerinnen während der EM
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In diesem Hotel logieren die Schweizerinnen während der EM
Sicht auf den Eingangsbereich im Hotel Seepark in Thun.
quelle: keystone / peter schneider
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