Der Rennstall aus Hinwil konnte zwar den vierten Doppel-Ausfall in dieser Saison verhindern, doch Adrian Sutil (13.) und Esteban Gutierrez (14.) belegten die letzten beiden Ränge. Obwohl Sutil als Elfter durchs Ziel gefahren war, wurde er noch hinter Sergio Perez und Felipe Massa klassiert, die nach einem Zusammenstoss in der letzten Runde beide ausschieden, aber eine halbe Runde mehr absolviert hatten. Gutierrez, der nach seinem Trainingsunfall am Samstag und dem folgenden Verzicht auf die Qualifikation aus der Boxenstrasse starten musste, gab sechs Runden vor Schluss wegen Leistungsabfall auf.
1996 und 1998 hatte Sauber während der Saison jeweils acht Rennen lang nicht gepunktet. Sieben Rennen seit Saisonbeginn ohne einen einzigen WM-Punkt – das gab es aber noch nie.
Dieser Negativ-Rekord sorgt im Team für grosse Enttäuschung; die positiven Aussagen nach dem GP klingen eher beschwichtigend als hoffnungsvoll. «Es war ein schwieriges Rennen. Aber das Team hat gute Arbeit geleistet. Alle Boxenstopps liefen problemlos und wir konnten die Strategie wie gewünscht umsetzen», sagte Teamchefin Monisha Kaltenborn.
Adrian Sutil erklärte: «Es war ein Rennen mit vielen Ereignissen. Wir konnten uns aus allen heraushalten und sind ohne Probleme durchgekommen. Von daher war es eine gute Leistung. Ich bin auch mit meiner eigenen Performance zufrieden.» Sein Teamkollege Gutierrez sagte: «Zu Beginn hatte ich mit den Reifen zu kämpfen. Mit dem zweiten Satz weicher Reifen ging es besser und es machte Spass zu fahren. Leider musste ich dann wegen Leistungsverlust aufgeben.»
In diversen Online-Plattformen lassen die Fans des Schweizer Rennstalls ihrem Unmut freien Lauf. Da werden Worte geschrieben, welche den Leuten aus Hinwil weh tun müssen. Ein Beispiel: «Kaltenborn weg! Ingenieure weg! Fahrer weg! Kaltenborn hat das Team an die Wand gefahren und das Lebenswerk von Peter Sauber zerstört. Saison abhaken und mit neuen Leuten versuchen, die nächste Saison in Angriff zu nehmen.»
Einziger Lichtblick war, dass von den vier Rennställen, die in Reichweite von Sauber liegen müssten, nur gerade Toro Rosso-Renault mit Jean-Eric Vergne (8.) vier WM-Punkte holen konnte. (si)