Bild: KEYSTONE
Müde Beine, leere Köpfe: Die Schweiz findet gegen die Slowakei viel zu spät den Tritt
>>> Hier geht es zur Zusammenfassung der Partie im Liveticker
Bereits in der ersten Hälfte liefert die experimentell formierte Schweizer Mannschaft mit sechs nominellen Ersatzspielern (Bürki, Moubandje, Kasami, Fernandes, Stocker und Derdiyok) in der Startelf keine Glanzleistung ab. Der 0:1-Rückstand durch Michal Duris in der 39. Minute ist die logische Folge davon.
video: srf
video: srf
Desolate Startphase zur zweiten Hälfte
Doch statt einer Reaktion auf eine der schwächeren Vorstellungen in einer ersten Halbzeit seit dem Amtsantritt von Vladimir Petkovic zu zeigen, sacken die Schweizer innerhalb der ersten sieben Minuten nach der Pause noch tiefer ab.
Michal Duris profitiert ein zweites Mal von weiteren Aussetzern der SFV-Abwehr, ehe PAOK-Professional Robert Mak nach einem teilweise chaotischen Defensivverhalten der Gäste auf 3:0 (55.) erhöhte.
video: srf
video: srf
Wenigstens Petkovics Korrekturen greifen
Nach acht Partien mit nur einer Niederlage droht beim vorletzten Termin des Länderspieljahres vorübergehend ein überaus unfreundliches Ergebnis – bis der Taktgeber der Schweizer noch vor Ablauf einer Stunde energisch Korrekturen anbringt. Mit vier Wechseln innerhalb von 60 Sekunden und der Umstellung auf ein 4-2-4-System rüttelt Vladimir Petkovic seine lange vor allem lethargische Gruppe auf.
Die Massnahme zahlt sich ohne Verzögerung aus. Der eingewechselte Vorkämpfer Valon Behrami reisst die Organisation an sich. Vor ihm und Gökhan Inler stürmen die Schweizer nun mit vier Offensivkräften an. Aus der Tempoverschärfung resultiert eine Tor-Doublette von Eren Derdiyok und Joker Josip Drmic – und die Hoffnung, den lange völlig ungenügenden Abend erheblich zu beschönigen.
video: srf
video: srf
Schär und Lang heben Positives hervor
In der Nachspielzeit kommt sogar Hektik auf, weil sich die Schweizer (zu) spät mit allen Mitteln wehren und mehrere Rudelbildungen auslösen.
Bild: Radovan Stoklasa/freshfocus
Aber die Slowaken, im Sommer auch dank einem 2:1-Coup gegen den Titelhalter Spanien erstmals auf der grossen Euro-Bühne, lassen sich nach zuletzt drei Niederlagen in Trnava die zeitweise komfortable Reserve nicht mehr entreissen. Aus Schweizer Optik bleibt das einigermassen akzeptable Comeback nach dem Einbruch zurück und die Erkenntnis, künftig nur in bestmöglicher Aufstellung vor unliebsamen Überraschungen verschont zu bleiben. (dux/si)
Das Telegramm
Slowakei - Schweiz 3:2 (1:0)
Trnava. - 17'582 Zuschauer. - SR Zelinka (Tsch).
Tore: 39. Duris (Skrtel) 1:0. 48. Duris (Weiss) 2:0. 55. Mak (Hamsik) 3:0. 63. Derdiyok (Lang) 3:1. 67. Drmic (Djourou) 3:2.
Slowakei: Mucha; Gyömber (74. Sabo), Skrtel, Durica, Hubocan; Kucka (74. Pecovsky), Hrosovsky (86. Gregus); Mak (74. Sestak), Hamsik (87. Duda), Weiss (74. Jakubko); Duris.
Schweiz: Bürki; Lichtsteiner (58. Lang), Schär, Djourou, Moubandje; Fernandes (58. Behrami), Inler (74. Zuffi), Kasami (58. Drmic); Shaqiri, Derdiyok (74. Seferovic), Stocker (58. Mehmedi).
