Sport
Fussball-Nati

Inler muss passen, Lichtsteiner nimmt die Jungen in die Pflicht – und in San Marino fährt man bei 25 Grad Ski

Vladimir Petkovic kann bei der Pflichtaufgabe in San Marino nicht auf Gökhan Inler zählen.
Vladimir Petkovic kann bei der Pflichtaufgabe in San Marino nicht auf Gökhan Inler zählen.Bild: Andreas Meier/freshfocus
Vor dem Kellerduell der Nati

Inler muss passen, Lichtsteiner nimmt die Jungen in die Pflicht – und in San Marino fährt man bei 25 Grad Ski

Die Nati ist in San Marino angekommen und hat im Stadio Olimpico ihr Abschlusstraining absolviert. Wir haben vor dem Kellerduell gegen den Fussballzwerg alles Wissenswerte für Sie zusammengefasst.
13.10.2014, 22:2314.10.2014, 09:56
Alex Dutler
Mehr «Sport»

1. Captain Inler muss passen

Es hat sich abgezeichnet – nun herrscht Gewissheit: Nati-Trainer Vladimir Petkovic bestätigt zum Auftakt der Pressekonferenz in San Marino, dass die Schweiz am Dienstag die ersten Punkte der EM-Qualifikation ohne Gökhan Inler einfahren muss. 

Gökhan Inler ist in San Marino nur als Beobachter mit dabei.
Gökhan Inler ist in San Marino nur als Beobachter mit dabei.Bild: EPA/KEYSTONE

«Ich gehe davon aus, dass er nicht dabei sein wird. Eine Muskelverletzung muss man akzeptieren, auch aus Respekt gegenüber Napoli. Wenn ein Spieler nicht hundertprozentig fit ist, dann muss ich ihn ersetzen», erklärt Petkovic den Entscheid.

Inler hat die Reise nach San Marino zwar mitgemacht, doch er wird der Mannschaft nur als Leader neben dem Feld zur Verfügung stehen. Für ihn rutscht wohl Pajtim Kasami in die Startelf. Valon Behrami traut sich zu, in der Abwesenheit des Nati-Captains die Rolle des Spielmachers zu übernehmen: «Ich habe die Qualität dazu. Wir sind zwar verschiedene Typen und ich komme nicht so oft zum Abschluss wie er, doch dafür kann ich unsere Aussenverteidiger Stephan Lichtsteiner und Ricardo Rodriguez optimal einsetzen.»

2. Das Terrain lässt zu wünschen übrig

Eine negative Überraschung bietet sich dem Schweizer Delegation beim Abschlusstraining im «Stadio Olimpico di Serravalle»: Zwar ist das Schmuckkästchen mit 6'664 Plätzen äusserlich gut in Schuss und idyllisch gelegen, doch der Rasen hat seine besten Zeiten schon hinter sich.

Fünf-Sterne-Aussicht, aber ein Zwei-Sterne-Rasen: Das «Stadio Olimpico di Serravalle».
Fünf-Sterne-Aussicht, aber ein Zwei-Sterne-Rasen: Das «Stadio Olimpico di Serravalle».Bild: KEYSTONE

SRF-Radio-Experte Mauro Lustrinelli weiss als ehemaliger Goalgetter, dass die Schweiz dadurch eher benachteiligt ist: «Das sieht gar nicht gut aus. Hoffentlich gibt es in der Nacht noch Feuchtigkeit, dann ist der Platz wenigstens nicht stumpf.»

Die Fans kommen dafür rund ums Stadion auf ihre Kosten. Eine Statue erinnert an Formel-1-Champ Ayrton Senna, der 1994 beim Grand Prix von San Marino auf dem Kurs von Imola verstorben ist.

100 Meter nebenan bietet sich ein kurioses Bild. Bei einer Aussentemperatur von 25 Grad fahren die San Marineser Ski! Glauben Sie nicht? Ist aber so! Das Zauberwort heisst Geo-Ski: Auf einer kurzen Piste von rund 50 Metern stürzen sich die wagemutigen Einheimischen in voller Montur auf einem Kunststoffbelag in die Tiefe.

Sachen gibt's: Neben dem Fussballstadion in San Marino fahren die Einheimischen bei 25 Grad Ski.video:youtube/GEOPLASTspa

3. Die Schweiz will die San-Marino-Mauer über die Flügel knacken

Stephan Lichtsteiner gibt Auskunft über das Nati-Programm nach der Ankunft auf dem Flughafen von Rimini: «Wir haben den Nachmittag für eine Videoanalyse von San Marino genutzt. Sie spielen ein kompaktes 5-4-1 mit engen Linien und haben das Zentrum zu. Das heisst, wir müssen gut über die Seiten spielen.»

Das Problem: Die Innenverteidiger des Gegners sind gross gewachsen und gelten als Kopfballstark – ein Prädikat, welches die Schweizer Offensivabteilung nicht unbedingt für sich beanspruchen kann. Wer soll die Flanken verwerten? Mit Nati-Neuling Michael Frey (1,88 m) hätte Vladimir Petkovic für dieses Szenario ein Ass im Ärmel.

Michael Frey kann es auch mit dem Kopf. Kommt der Lille-Legionär gegen San Marino zu seinem Nati-Debüt?
Michael Frey kann es auch mit dem Kopf. Kommt der Lille-Legionär gegen San Marino zu seinem Nati-Debüt?Bild: Andreas Meier/freshfocus

4. Lichtsteiner redet Klartext

Stephan Lichtsteiner bildet nach Inlers Ausfall mit Steve von Bergen gegen San Marino die schrumpfende Senioren-Fraktion. Der 30-Jährige nimmt seine Mitspieler in die Pflicht: «Jeder weiss, was es geschlagen hat. Wir stehen immer noch mit null Punkten da, jetzt mag es nur noch wenig verleiden. Ich hoffe, dass das auch die Jungen kapiert haben – und wenn nicht, dann werde ich dafür sorgen.»

Stephan Lichtsteiner warnt die Nati-Youngsters davor, das Spiel gegen San Marino auf die leichte Schulter zu nehmen.
Stephan Lichtsteiner warnt die Nati-Youngsters davor, das Spiel gegen San Marino auf die leichte Schulter zu nehmen.Bild: Andreas Meier/freshfocus

Lichtsteiner warnt vor allem davor, die Aufgabe nonchalant anzugehen: «Im heutigen Fussball darfst du niemanden mehr unterschätzen. Eine oder zwei Sekunden nicht aufgepasst – und schon ist ein Ball drin. Wir sind klarer Favorit und müssen gewinnen. Je schneller das Spiel entschieden ist, desto besser ist das für das Team.»

5. Nicht mal TV-Mann Ruefer ist nervös

Auch SRF-Kommentator Sascha Ruefer ist in San Marino ein gefragter Interviewpartner. Er geht das Länderspiel gegen den Fussballzwerg locker an: «Die Motivation ist da, ich freue mich – aber die Anspannung ist lange nicht so gross, wie vor einem Spiel gegen England. Ich werde auch nicht jedes Tor so extrem bejubeln, da muss man sich schon anpassen.»

Bild
Bild: KEYSTONE

Für Ruefer kommt ein Scheitern der Nati gar nicht in Frage: «Ich habe versucht, mir das vorzustellen, aber es geht einfach nicht. Die packen das schon noch.»

Mehr zum Thema

Was sagt der TV-Mann eigentlich zum «Nocommentator», dem Gerät, welches ein Basler Toningenieur entwickelt hat, um die «nervigen Kommentatoren» auszublenden? Ruefer: «Ich habe davon gehört und wünsche ihm viel Glück damit. Wenn es eine Nachfrage gibt, dann wird er Erfolg haben. Ich persönlich lasse mich bei einem Fussballspiel lieber gut unterhalten.»

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die Krise von ManCity wird immer grösser – ab jetzt ist verlieren verboten
In der Liga zehn Verlustpunkte hinter Liverpool und seit drei Spielen ohne Sieg in der Champions League. Die gestrige 0:2-Niederlage gegen Juventus Turin war der nächste Tiefschlag für Manchester City.

Ein Sieg, zwei Unentschieden, sieben Niederlagen und 23 Gegentore, das ist die erschreckende Bilanz von Manchester City aus den letzten zehn Pflichtspielen. In der Premier League scheint der Meisterzug für die Skyblues bereits abgefahren und in der Champions League muss der amtierende englische Meister um die Qualifikation für die K.o.-Phase zittern.

Zur Story