Zum zweiten Mal in Serie hat sich Roter Stern Belgrad für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert. Ein 1:1 im heimischen Hexenkessel reichte dem serbischen Meister nach dem 2:2 im Hinspiel, um sich gegen YB in den Playoffs durchzusetzen. Schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff begann im mit 47'487 Zuschauer fast ausverkauften Marakana die grosse Party.
Nach einem Mini-Platzsturm der Ersatzspieler, des Staffs und einiger Funktionäre bejubeln die Roter-Stern-Fans erst ihre Mannschaft, doch wenig später wird auch der Gegner verhöhnt. Lautstark verabschiedet sich das ganze Stadion von YB mit «Auf Wiedersehen»-Sprechchören.
In der Kabine geht die Party dann so richtig los. Ein Blasorchester wird in die Garderobe eingeladen und schon kann es losgehen: Während sich die Musikanten die Lunge aus der Seele blasen, tanzen die Roter-Stern-Spieler ausgelassen zu den rhythmischen Klängen. Ekstase pur! Zu den obligatorischen Interviews erscheinen nur wenige Serben.
Naše slavlje je počelo!🔥
— FK Crvena zvezda (@crvenazvezdafk) August 28, 2019
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Vor dem Spiel provozierte Roter Stern mit einem aufgestellten Panzer vor dem Stadion und auch nach der «siegreichen Schlacht» darf ein Armeefahrzeug nicht fehlen. Auf einem Schützenpanzer lassen sich die Roter-Stern-Helden durch die Strassen rund ums Stadion fahren. Einige tragen Armee-Helme, andere zünden Pyros. Begleitet wird der Umzug von zahlreichen Schaulustigen, die fleissig filmen und fotografieren. Auch die Polizei ist vor Ort, stört die Siegesparade von Roter Stern aber nicht.
(pre)
Übrigens heisst "Auf wiedersehen" eben, dass man sich wiedersieht. Was sie eigentlich meinten: Tschüss.
Item, passt ja vom Geiste her zu auf einem Panzer feiern...
Dass nun Material der Jugoslawischen Volksarmee (nicht nur Panzer, auch ein Helm) rund um ein Spiel von Roter Stern Belgrad auftaucht, muss für unzählige Menschen, die in den Balkankriegen grosses Leid erlitten haben, ein Schlag ins Gesicht sein.