Der ehemalige Liverpool-Trainer Jürgen Klopp ist kein Fan der Klub-WM. Der 58-jährige Deutsche hat das neue Format des von FIFA-Präsident Gianni Infantino initiierten Turniers scharf kritisiert und es als die schlechteste Idee bezeichnet, die jemals im Fussball umgesetzt wurde. «Da denken sich Leute etwas aus, die mit dem Tagesgeschäft noch nie etwas zu tun hatten oder nichts mehr damit zu tun haben», so Klopp.
Im Interview mit der deutschen Zeitung «Die Welt» erklärt der einstige Erfolgstrainer, dass das Turnier für die Spieler eine noch grössere Belastung darstelle, obwohl ihr Kalender bereits sehr voll sei. Das erweiterte Klub-WM-Format mit 32 Mannschaften wird alle vier Jahre vor der Vorbereitungsphase für die neue Saison im Sommer zwischen den grossen Turnieren organisiert.
«Das ist ein bedeutungsloser Wettbewerb», wettert Klopp. «Wer auch immer ihn gewinnt, wird der schlechteste Gewinner aller Zeiten sein, weil er den ganzen Sommer spielen wird und dann direkt ins Rennen um die Meisterschaft einsteigt.»
Der aktuelle RB-Leipzig-Funktionär betont, dass die Spieler wegen der Klub-WM weniger Zeit zum Ausruhen hätten, und warnt, dass die Einführung eines weiteren Wettbewerbs ein potenzielles Risiko für ihre Gesundheit darstellen würde. «Es gab so viele Spiele. Ich fürchte, wir werden in der nächsten Saison so viele Verletzungen erleben wie nie zuvor. Wenn nicht, dann werden die Verletzungen während oder nach der WM passieren», erklärt Klopp. Den Betroffenen bleibe weder körperlich noch geistig Zeit für eine wirkliche Genesung.
«Natürlich verdienen sie alle viel Geld. Doch lassen wir das mal kurz weg. Ein Spieler in der NBA, der auch richtig gut verdient, hat jedes Jahr vier Monate Pause. Das hat Virgil van Dijk in seiner ganzen Karriere nicht mal zusammen. Solche Turniere wie jetzt die Klub-WM können nicht auf dem Rücken der Spieler ausgetragen werden.»
Klopp wurde ausserdem gefragt, ob er erneut Trainer werden würde. «Das sehe ich nicht mehr. Ich habe einen Job, der mich erfüllt, und ich bin aktiv. Ich schlafe morgens nicht länger und gehe abends auch nicht früher ins Bett, aber ich kann meine Arbeit viel besser einteilen», sagte er.
Der Deutsche beendete 2024 seine äusserst erfolgreiche neunjährige Amtszeit beim FC Liverpool und ist nun Fussballberater beim Getränkehersteller Red Bull, dem mehrere Vereine gehören, darunter RB Leipzig und die New York Red Bulls. (pre)