Aus der Traum von der Champions League. Zum ersten Mal seit 2012 gibt es für den FC Basel nur den Trostpreis Europa League. Dass der Schweizer Meister ausgerechnet über Maccabi Tel Aviv stolpert, das man vor zwei Jahren in der CL-Quali noch bezwingen konnte, damit hätten wohl nur die wenigsten gerechnet. Was nun nach dem Ausscheiden bleibt, sind diese Fragen:
Mit Derlis González, Fabian Schär und Fabian Frei verlor der FC Basel im Sommer drei wichtige Schlüsselspieler. Vor allem der Verlust des Spielmachers und Mittelfeld-Dirigenten Fabian Frei merkte man gestern enorm. Es fehlten aber auch wichtige Spieler wie Zdravko Kuzmanović, die ihn auf dieser Position ersetzen.
Im Mittelfeld fehlte ein kreativer Spielmacher, der die Bälle öfters über aussen verteilt, anstatt immer durch die Mitte. Auch im Sturm vermisste man neben Embolo einen weiteren Knipser. Es wirkte fast, als ob die verletzungsbedingten Ausfälle von Janko, Delgado und Kuzmanović nicht genügend gut ersetzt werden konnten, um ein solch entscheidendes Spiel auf europäischer Ebene zu meistern. Vor allem auch was die Erfahrung der fehlenden Spieler anbelangt.
Alle drei Tore Maccabi Tel Avivs erzielte Eran Zahavi, der wohl beste Spieler Israels. Die Basler kannten den Stürmer bereits aus der vergangenen CL-Qualifikation 13/14, als er ebenfalls traf. Die Schuld alleine dem 37-jährigen Walter Samuel in die Schuhe zu schieben, wäre jedoch zu einfach. Auch ohne ihn sah die Verteidigung bei den beiden Gegentoren im Hinspiel schlecht aus. Braucht der FCB mehr Stabilität in der Defensive und wie wird sich Verteidiger Daniel Höegh entwickeln?
Der diesjährige Europa-League-Final findet in Basel statt. Es ist der ganz grosse Traum des FCB, an diesem Tag auf dem eigenen Rasen zu stehen. Die Aussichten auf die Gruppenphase stehen auf jeden Fall gut. Basel dürfte sich bei der Auslosung im Topf 1 oder 2 befinden, was die Gefahr eines frühen Aufeinandertreffen mit starken Kontrahenten wie beispielsweise Borussia Dortmund verringert.
Gibt es nun die pure FCB-Dominanz oder ist die Doppelbelastung mit der Europa League gleich gross wie in der Königsklasse? Diese Frage lässt sich nur schwierig beantworten. Fakt ist, dass es auch in der Europa League grosse Brocken gibt. Zudem dürfen die «unbekannteren» Mannschaften aus dem Osten auch nicht unterschätzt werden. Dies bewies zuletzt der überraschende Finalist Dnipro Dnipropetrowsk.
Hat der FC Basel seine Abgänge wirklich genügend gut ersetzt? Wie hoch ist die Qualität dieser Mannschaft? Und marschiert der Titelverteidiger nun in der Super League durch? Teile deine Meinung im Kommentarfeld!