Mit einem hervorragenden Defensivspiel, seiner Stärke gerade im europäischen Wettbewerb, brachte Atlético die «Citizens» die längste Zeit zur Verzweiflung. In der ersten Hälfte spielte sich das Geschehen nur in einer Platzhälfte ab, dennoch kam der Leader der englischen Meisterschaft kaum zu wirklich reellen Torchancen. Gefährlich wurde es nur, als zuerst Bernardo Silva und kurz vor der Pause Kevin De Bruyne im Strafraum zu Boden gingen. Trotz der Reklamationen wollte der rumänische Schiedsrichter Istvan Kovacs nichts von Penaltys wissen.
Auch das 1:0 nach 70 Minuten zeichnete sich trotz Citys Überlegenheit nicht ab. Den entscheidenden Pass gab Phil Foden, der keine zwei Minuten vorher eingewechselt worden war. Kevin De Bruyne vollstreckte.
Nach dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Klubs überhaupt im Europacup hat Atlético für das Rückspiel gute Karten. So bewahrheitete sich fürs Erste, was Atléticos Eigengewächs und Identifikationsfigur Koke vor seinem 81. Einsatz in der Königsklasse gesagt hatte: «Wir werden andauernd unterschätzt, aber wir haben vor keinem Angst.»
Manchester City - Atlético Madrid 1:0 (0:0)
SR Kovacs (ROU).
Tor: 70. De Bruyne 1:0.
Manchester City: Ederson; Stones, Laporte, Aké, Cancelo; De Bruyne, Rodri, Gündogan (68. Grealish); Mahrez (68. Foden), Sterling (68. Gabriel Jesus), Bernardo Silva.
Atlético Madrid: Oblak; Vrsaljko, Felipe, Savic, Mandava, Lodi; Llorente (60. Cunha), Kondogbia, Koke (60. de Paul); João Felix (81. Lemar), Griezmann (60. Correa).
Bemerkungen: Manchester City ohne Mendy (juristisch suspendiert), Walker (gesperrt), Dias und Palmer (beide verletzt. Atlético Madrid ohne Carrasco (gesperrt), Herrera und Gimenez (beide verletzt). Nach Verwarnung für das Rückspiel gesperrt: Gabriel Jesus.
In Lissabon zeigte Liverpool eine überzeugende erste Halbzeit. Bei einem Corner in der 17. Minute vereitelte Benficas Defensive dem gefährlichen Virgil van Dijk den Kopfball. Umso mehr Platz fand Liverpools zweiter Innenverteidiger Ibrahima Konaté vor. Der junge Franzose konnte unbedrängt aufspringen und einköpfeln. Sadio Mané erhöhte für die in knalligem Gelb spielenden Reds, und noch in der ersten Hälfte vergab Mohamed Salah eine Chance, aus der er normalerweise immer ein Tor macht.
Die zweite Halbzeit deutete darauf hin, dass die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp noch nicht ganz so stabil ist wie vor drei Jahren, als am Schluss der Triumph in der Champions League herausschaute. Ein schwerer Fehler von Ibrahima Konaté ermöglichte Benficas uruguayischem Jungstar Darwin Nuñez das 1:2. Von dort an war es mit Liverpools Souveränität vorbei, und Benfica, bei dem der verletzt gewesene Haris Seferovic nicht zum Einsatz kam, war bis zum Schluss mindestens ebenbürtig. So passte das 3:1 von Luis Diaz nach 88 Minuten nicht ins Gesamtbild.
Benfica Lissabon - Liverpool 1:3 (0:2)
SR Manzano (ESP).
Tore: 17. Konaté 0:1. 34. Mané 0:2. 49. Nuñez 1:2. 87. Diaz 1:3.
Benfica Lissabon: Vlachodimos; Gilberto, Otamendi, Vertonghen, Grimaldo; Rafa Silva, Weigl, Taarabt (70. Meite), Everton (82. Jaremtschuk); Gonçalo Ramos (86. João Mario), Nuñez.
Liverpool: Alisson; Alexander-Arnold (89. Gomez), Konaté, Van Dijk, Robertson; Keita (89. Milner), Fabinho, Thiago Alcantara (61. Henderson); Salah (61. Diogo Jota), Mané (61. Roberto Firmino), Diaz.
Bemerkungen: Benfica Lissabon ohne Seferovic (Ersatz), Lucas Verissimo und Pinho (beide verletzt). Liverpool komplett. (pre/sda)